Wasserkuppe: Industriekletterer aus Steinau sanieren RADOM

Steinau
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Vom 15.-18. Juni 2020 wird die seit langem nötige Sanierung der Kuppel des RADOMs auf der Wasserkuppe umgesetzt.



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Auf Grund der besonderen Konstruktion des Kulturdenkmals geschieht dies durch Industriekletterer der Firma GEARS GmbH aus Steinau an der Straße.

Die Sanierungsarbeiten umfassen das fachgerechte Erneuern einiger undichter Fugen zwischen den fünf- und sechseckigen glasfaserverstärkten Kunststoffelementen der auffälligen Kuppel, sowie Reparaturen der Flächen in einigen Bereichen. Durch die Struktur der Kuppel ist es nicht möglich, Gerüste oder andere Zugangsmöglichkeiten zu nutzen, weshalb nun Seilzugangs- und Positionierungstechnik (SZP), wie die offizielle Bezeichnung für die Arbeiten aus dem Seil heißt, zum Einsatz kommt.

Das Industrieklettern ist ein seit 1990 zugelassenes, sicheres Arbeitsverfahren. Die GEARS GmbH, die sich den Zuschlag für das Projekt RADOM sichern konnte, arbeitet in der Regel im industriellen Bereich mit dieser Technik. Dazu gehören beispielsweise Korrosionsschutz im Hamburger Hafen, Instandhaltungsarbeiten in und an Kraftwerken oder Inspektion von Rotorblättern. Dieses Projekt ist eine schöne Ausnahme - und auch eine Herzensangelegenheit: der Großteil der Mitarbeiter und die Geschäftsführung kommen aus der direkten Umgebung und verbinden mit der Wasserkuppe ein wichtiges Stück Heimat. „Dass wir hier mitwirken können, freut uns alle sehr. Beim Voting von „Mein Versorger – Mein Verein“ haben meine Mitarbeiter und ich natürlich geholfen!“, so Tobias Hack, operativer Leiter des Unternehmens, „Wir hoffen aber auch, dass durch dieses Projekt das Thema Industrieklettern – auch hier in der Heimat - etwas mehr Präsenz bekommt.“ Nicht nur die Suche nach neuen Mitarbeitern gestaltet sich in dieser speziellen Branche schwierig. Auch viele Bauträger, Anlagenbetreiber und andere Entscheider sind immer noch skeptisch gegenüber dieser Zugangstechnik, die jedoch bei komplexen Konstruktionen meistens die sicherere und günstigere Alternative darstellt. „Natürlich ist unser Beruf etwas aufregender als andere. Aber meine Mitarbeiter sind alle erfahrene Handwerker und müssen nicht den Helden spielen.“, meint Hack, „Mit dem richtigen Equipment und guter Vorbereitung, wie eine spezifische Gefährdungsbeurteilung, gehen wir keine Risiken ein.“

Das Wahrzeichen auf der höchsten Erhebung Hessens in der Rhön musste lange auf diesen Moment warten. Die Sponsoring-Aktion „Mein Versorger – Mein Verein“ der RhönENERGIE Fulda ermöglicht dem gemeinnützigen Betreiber RADOM Flug gGmbH nun den Schritt zum Erhalt dieses geschichtsträchtigen Kulturdenkmals. Besucher der Wasserkuppe sind deshalb eingeladen, die Arbeiten zwischen dem 15. und 18. Juni tagsüber zu besichtigen. Alle Beteiligten freuen sich darauf, dass die Kuppel nach Abschluss der Arbeiten wieder fit für die extremen Witterungsverhältnisse auf der Wasserkuppe ist und das Kulturzentrum mit seinen Ausstellungen weiterhin für alle zugänglich bleibt.


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