Wächtersbach: Großer Photovoltaik-Park bei Aufenau?

Eine Fotoanimation des geplanten PV-Parks. Insgesamt soll er in fünf Teilflächen fast 17 Hektar Fläche umfassen. (Foto: Freie Wächter)

Aufenau
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In der kommenden Stadtverordnetenversammlung steht eine wegweisende Entscheidung für einen großen Photovoltaik-Park in Aufenau auf der Tagesordnung. Die Freien Wächter stehen dem Vorhaben nach einer Ortsbegehung kritisch gegenüber. „Erneuerbare Energien und auch Photovoltaik sind ein wichtiger Baustein einer erfolgreichen Energiewende zu mehr Klimaschutz und auch hin zur Unabhängigkeit von Russland.“, unterstreicht der Fraktionsvorsitzende der Freien Wächter, Frank Hilliger, in seinem Eingangsstatement.

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Dennoch diskutiert seine Fraktion leidenschaftlich und kontrovers über eine Magistratsvorlage, die einen großen Photovoltaik-Park bei Aufenau ermöglichen will. Der Vorsitzende des Bau- und Planungsausschuss, Dr. Eberhard Wetzel, gibt zu bedenken: „Wir haben uns das beabsichtigte Areal bei einer Ortsbegehung mit der Wächter-Fraktion angesehen. Die Ausmaße sind immens.“ Laut Magistratsvorlage soll der Park fast 17 Hektar umfassen. Zum Vergleich: Die bebaute Fläche Aufenaus, inklusive aller Gewerbegebiete, umfasst rund 80 Hektar. „Die PV-Anlage wäre somit das mit Abstand größte Einzelbauwerk in Aufenau oder sogar ganz Wächtersbach.“, gibt der aus Aufenau stammende Stadtverordnetenvorsteher Jan Volkmann zu bedenken.

Verändertes Stadtbild und umgewidmete Landwirtschaftsfläche

Der mögliche PV-Park soll südlich von Aufenau, auf einem Hügel oberhalb des Dorfes gelegen, entlang der Autobahn A66 entstehen. Jan Volkmann argumentiert: „Für die Aufenauer verändert sich ein Naherholungsgebiet, welches bisher durch Spaziergänger, Radfahrer und Läufer genutzt wurde.“ Doch auch die umliegenden Stadtteile könnten die Veränderung merken: „Während die Aufenauer aufgrund der erhöhten Lage des Parks nicht viel davon sehen werden, könnte dies von Neudorf oder Wächtersbach ganz anders sein.“ Neben den optischen Veränderungen sei auch die umgewidmete Fläche zu betrachten: „Bisher haben wir hier Ackerflächen mittlerer Qualität. Künftig gibt es wohl nur noch niedrigen Grasschnitt, weil die PV-Anlage nach aktueller Planung bodennah sein soll.“, so Volkmann weiter.

Ortsbeirat tut sich schwer

Bereits im Juli wurde das Vorhaben kurzfristig in einer Ortsbeiratssitzung diskutiert. Der Bitte des Magistrats, das Vorhaben zu unterstützen, wurde nur unter Auflagen zugestimmt. Demnach soll der Park nicht, wie vorgeschlagen, durch den Privatinvestor AHS aus Biebergemünd betrieben werden, sondern durch eine neuzuschaffende Tochtergesellschaft in Wächtersbach, damit die Gewerbesteuereinnahmen vor Ort verbleiben. Dazu Jan Volkmann, der auch Mitglied des Aufenauer Ortsbeirates ist: „Nach ursprünglicher Planung würden wir als Stadt Wächtersbach lediglich rund 28.000 Euro jährlich erhalten. Wenn der Park durch ein lokales Unternehmen betrieben wird, fallen zusätzlich noch Gewerbesteuern zu unseren Gunsten an.“ Zusätzlich soll eine so genannte „Agri-PV“ entstehen. Das bedeutet, dass die PV-Panels auf Stützen hochgelagert werden, sodass unter Ihnen noch Landwirtschaft betrieben werden kann.

Bau- und Planungsausschuss empfiehlt Vertagung

In Vorbereitung der Stadtverordnetenversammlung beriet der Bau- und Planungsausschuss über die Pläne. Zunächst informierte Bürgermeister Andreas Weiher, dass eine Agri-PV gemäß Gesetzgebung nur denkbar sei, wenn diese auch wirtschaftlich ist. Damit war eine der beiden Auflagen des Ortsbeirates Aufenau bereits hinfällig, da eine Agri-PV nicht gewährleistet werden kann. Hinsichtlich der Nutznießer des neuen Parks brachte die Vertreterin der Grünen, Katja Hix, einen Vorschlag für mehr Bürgerbeteiligung ins Spiel: „Wir sollten prüfen, ob ein solcher Park nicht auch durch eine Energiegenossenschaft, an der die Wächtersbacher Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden können, betrieben werden kann.“ Mit einer solchen Genossenschaft blieben mehr Umsätze in Wächtersbach und die Bürger könnten aktiver beteiligt werden, als dies durch einen Privatinvestor der Fall wäre. Während die Vertreter der SPD das Vorhaben dennoch kurzfristig durchbringen wollten, einigten sich die Ausschussmitglieder von Wächtern, Grünen und CDU eine Vertagung vorzuschlagen. Sollte die Stadtverordnetenversammlung diesem Vorschlag folgen, soll es einen öffentlichen Ortstermin mit dem Bau- und Planungsausschuss geben.

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Eine Fotoanimation des geplanten PV-Parks. Insgesamt soll er in fünf Teilflächen fast 17 Hektar Fläche umfassen. (Foto: Freie Wächter)


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