Gesundheitsakademie: „Stellen Sie sich bitte nicht dümmer als Sie sind“

Wächtersbach
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Die "Gesundheitsakademie-Affäre" bewegt seit einigen Wochen die Gemüter und die im Stadtparlament vertretenen Parteien in Wächtersbach.

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"Noch in der Sitzung, in der die Fraktionsspitzen und Magistratsmitglieder von den Plänen zum Bau der Akademie erfuhren (die so geheim waren, dass nicht einmal das Thema der Sitzung vorab aus dem Rathaus drang), wurden alle Anwesenden zu Stillschweigen verpflichtet. Die Akademie solle nicht schon vorab in der Presse „zerredet“ werden. Gerade einmal drei Tage später – lange noch vor dem verabredeten Stichtag, nämlich der entscheidenden Kreistagssitzung – stand die Ankündigung zum Standort schon an prominenter Stelle in der Zeitung. Das führte zu massiver Kritik, die jetzt vom Kreis mit Unverständnis zurück gewiesen wurde: das Verfahren sei transparent und zielgerichtet. Einen Schritt weiter geht man in Wächtersbach, der Kommune, die Landrat a.D. Erich Pipa einst noch als eine Stadt lobte, in der „Dinge einfach gemacht werden anstatt sie zu zerreden“. Hier wird die Richtung der Debatte von Bürgermeister Weiher gelegentlich als „einfache Formel“ herausgegeben", heißt es in einer Pressemitteilung der Wächtersbacher Grünen.

In einer kurzen Diskussion auf Facebook zur Gesundheitsakademie in Wächtersbach äußerte die Fraktionsvorsitzende der Grünen Bürgerliste Wächtersbach, Eva Bonin, sie „habe hierzu an der einen oder anderen Stelle auch noch Diskussionsbedarf“. Prompt werde ihr von Bürgermeister Andreas Weiher attestiert, wer nicht für die Akademie am Standort Wächtersbach sei, handele nicht für Wächtersbach. Und kurz darauf habe SPD-Fraktionschef Harald Krügel noch nachgesetzt mit: „Eva Bonin stellen Sie sich nicht dümmer als sie (!) sind und hören auf künstliche Widersprüche zu konstruieren“.

"Ob da am Ende jemand 'mausgerutscht' ist? Eva Bonin hatte nicht gesagt, sie sei gegen die Akademie; sie hatte lediglich in einigen Punkten Diskussionsbedarf formuliert. Die Diskussion zum Für und Wider einer Akademie in Wächtersbach hat noch nicht einmal begonnen. Sie wurde lediglich angeregt. Und noch bevor erste Argumente ausgetauscht werden, beginnt die SPD bereits mit der persönlichen Verunglimpfung Andersdenkender", so die Grünen.

„Ergebnisoffene und öffentliche Diskussionen sind vielleicht nicht ganz die Sache der Wächtersbacher Sozialdemokraten“, meint Volker Laubenthal. „Wir kennen das aus vielen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung, zuletzt in der Diskussion zum drohenden Weggang der Psychologen aus Wächtersbach. Auch da wurde bereits die Diskussion von der SPD-Mehrheit im Keim erstickt.“ Das erinnere an das Vorgehen bei der Sommerbühne, beim Kindergarten in Wittgenborn, beim Naturschutzgebiet in Aufenau, der Sommerbühne, dem Schlosskauf usw.

Die Grüne Bürgerliste Wächtersbach hält fest: Es ist die Aufgabe der Opposition, die Arbeit des Magistrats, des Bürgermeisters und der Regierungspartei kritisch zu begleiten. Auch die Wählerstimmen für die Opposition sind Bestandteil des Wählerwillens. „Der neue Gesprächston der Wächtersbacher SPD ist leider der alte“, meint Eva Bonin. „Für uns sind offene Diskussionen das A und O in der Demokratie. Damit ist Oppositionsarbeit ein notwendiger Bestandteil in der demokratischen Diskussion. Diesen Auftrag nehmen wir wahr, und wir nehmen ihn ernst. Auch wenn das manchen in der Wächtersbacher SPD nicht gefällt“.


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