CDU-Eilantrag nichts als „heiße Luft“

Wächtersbach
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Für den von der CDU für heute angekündigten Eilantrag zur Nutzung von außerschulischen Räumen während der Corona-Pandemie (wir berichteten) besteht offenbar überhaupt kein Bedarf, wie die Wächtersbacher SPD nach Gesprächen mit den Schulleitungen in einer Pressemitteilung feststellt.

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Der Antrag wird dort eher kritisch gesehen, da die ganzen logistischen Folgen keine Berücksichtigung finden. Ein Exemplarischer Kommentar aus einer Schulleitung: „Wenn man einen solchen Antrag stellt, sollte man vorher mal das Gespräch suchen.“

Anscheinend wurden interne auf Kreistagsebene diskutierte Informationen verwendet, um wieder einmal einen inhaltlich bedeutenden Antrag in Wächtersbach platzieren zu können. „Das ging wohl gründlich schief“, stellt der Fraktionsvorsitzende der SPD, Harald Krügel fest. Hätte die CDU zuvor Gespräche mit den Wächtersbacher Schulleitungen geführt, hätte Sie wissen können, dass zurzeit kein Bedarf an außerschulischen Räumlichkeiten für die Wächtersbacher Grundschulen und die Gesamtschule besteht. Die Organisation des Unterrichts – auch des Wechselmodells – liegt immer noch im Verantwortungsbereich der jeweiligen Schulleitungen. Diese betonen jedoch, dass sie ihr Konzept hinsichtlich der Corona-Pandemie mit den vorhandenen Räumen umsetzen können. Die Schulleitungen betonen unisono, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt Wächtersbach sehr kooperativ sei und im Ernstfall eine Lösung auf dem kurzen Dienstweg gefunden würde.

Die beiden SPD-Vorstandsmitglieder Ursula Werner und Daniela Happel sind mit den Abläufen des Schulalltags bestens vertraut und stellen fest: „Im Antrag ist nichts zu Ende gedacht, sowohl hinsichtlich der Logistik als auch im Blick auf die Sicherheit der Kinder auf dem Weg zu den außerschulischen Räumlichkeiten. Viele Fragen bleiben offen. Außerdem organisiert immer noch die jeweilige Schulleitung die Unterrichtsabläufe und den Stundenplan und nicht der Magistrat.“ Auch der Vorsitzende des TV Wächtersbach, Kai Löwe, ist überrascht darüber, dass die Räumlichkeiten des Vereins in der Alten Schule so mir nichts dir nichts in der Öffentlichkeit zur Disposition gestellt werden. „Wenn man einen solchen Antrag stellt, sollte man doch mit denen das Gespräch suchen, die derzeit die Räumlichkeiten nutzen. Außerdem wird in der Alten Schule gerade renoviert, so dass kurzfristig überhaupt keine Nutzung möglich ist.“

Fraktionsvorsitzender Harald Krügel ist sich auch nicht sicher, ob die Feuerwehren in Wächtersbach und Aufenau von dem Vorschlag, ihre Räumlichkeiten bereitzustellen allzu begeistert sind, denn auch hier wurden mit Sicherheit keine Gespräche im Vorfeld geführt. Ein Einsatz während der Unterrichtszeit stellt für die Grundschüler auf jeden Fall ein erhöhtes Risiko dar. „Zumal die Feuerwehren derzeit nur bei Einsätzen und unter strikter Einhaltung von Hygienemaßnahmen zu den Übungen der Wehren von den aktiven Feuerwehrkameradinnen und -kameraden betreten werden dürfen“, so der SPD-Vorsitzende Oliver Peetz. „Die Feuerwehren müssen unter allen Umständen einsatzfähig bleiben, um im Ernstfall ausrücken zu können. Nicht auszudenken, wenn durch die Nutzung der Gebäude durch Dritte eine Coronainfektion die Einsatzfähigkeit lahmlegt.“ „Zusammenfassend kann man sagen, dass hier ein Problem, das nicht besteht, mit Räumlichkeiten gelöst werden soll, die wohl größtenteils gar nicht verfügbar sind. So einem Antrag können wir nicht zustimmen“, so der Stadtverordnete Jan Frederik Beyer. Die MandatsträgerInnen der SPD-Fraktion sind sich einig: der Antrag geht am Bedarf vorbei und ist wohl eher dem Beginn des Kommunalwahlkampfs geschuldet.


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