Ist die Stelle des Wassermeisters derzeit überhaupt besetzt?

Wächtersbach
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die neue Wählergemeinschaft "Freie Wächter" hat aus Sicht der Grünen mit ihrer jüngsten Stellungnahme zum Thema Trinkwasserversorgung (hier lesen) ein wichtiges und hoch komplexes Thema aufgegriffen.

Anzeige
Anzeige


"Das ist aus Sicht der Grünen sehr erfreulich, ist doch Trinkwasser essentiell für alle. Die Debatte darüber wurde aber in den sozialen Medien und in der Presse nur teilweise sachlich geführt. Das ist aus Sicht der Grünen - gerade bei einem solch elementaren Thema – sehr bedauerlich. Die freien Wächter machen darauf aufmerksam, dass das Trinkwasser nicht in allen Stadtteilen zur Zubereitung von Babynahrung empfohlen werden kann. Dabei war ihnen auch aufgefallen, dass vorübergehend eine falsche Angabe über gemessene Werte veröffentlicht worden war. Im Februar 2019 befasste sich die Politik das letzte Mal öffentlich mit dem Thema Nitrat im Trinkwasser. Die Stadtverordneten berieten einen Antrag der Grünen, wonach in einem ersten Schritt die Frequenz der Analysen erhöht werden sollte. In einem zweiten Schritt hätten dann entsprechende langfristige Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Trinkwasserqualität führen sollen, erörtert werden sollen. Dieser Antrag wurde damals leider mit Mehrheit abgelehnt. Die Analyse findet nach wie vor nur einmal im Jahr statt; bzw. es erfolgt nur einmal im Jahr die Veröffentlichung einer Analyse. Die Stadtverordneten haben die letzten fünf Jahre keine Maßnahmen zur Verbesserung des Trinkwassers beschlossen.
In die aktuelle Debatte griff zunächst der sachkundige Ortsvorsteher von Leisenwald, Thomas Lindt ein. Er skizziert die Komplexität der Materie und beschreibt Maßnahmen, die in Kooperation zwischen Stadtwerken und Landwirtschaft rund um einen Brunnen bereits getroffen wurden. Nun melden sich die Stadtwerke Wächtersbach zu Wort. Leider ist deren Ton alles andere als hilfreich. Von „Panikmache“ und von 'grundloser Verunsicherung' ist da die Rede. Der Beitrag der Wächter sei „unseriös“ und so weiter", so die Wächtersbacher Grünen.

Ein solch aggressiver Ton mache stutzig. Deshalb fragen sich die Grünen, wieso die Stadtwerke so emotional auf dieses Thema reagieren. "In ihrer Rolle als Geschäftsführer beziehungsweise Aufsichtsratsvorsitzender melden sich Andreas Weiher und Oliver Peetz in dieser Sache zu Wort. Sie kritisieren die Stellungnahme der Wächter als 'Demoralisierung' und 'Verunglimpfung' der Stadtwerke. Aus Sicht der Grünen war dies aus der Mitteilung der Wächter nicht heraus zu lesen - auch keine Absicht, die Angst der Bürgerinnen zu schüren. Trotzdem reagieren die Stadtwerke sehr scharf auf dieses Thema. Die Erwiderung der Stadtwerke weist dabei vor allem auf die Kooperation mit den Landwirten und die stabile Preispolitik hin und kritisiert ansonsten den Beitrag der Freien Wächter sehr stark. Der Vorwurf der mangelnden Transparenz steht dabei im Raum. Tatsächlich ist vielen Bürger*innen der Stadt Wächtersbach nicht bewusst, wie es im Einzelnen um die Wasserqualität bestellt ist; welche Abschnitte im Leitungsnetz beispielsweise gechlort werden und warum dies der Fall ist. Die Stellungnahme der Stadtwerke bemängelt, dass die Freien Wächter nicht noch einmal bei den Stadtwerken nachgefragt hätten. Wer mangelnde Transparenz beklagt, hat zu wenig Informationen. Die Grünen sind an dieser Stelle der Meinung, dass diese Informationen jedem frei zugänglich sein müssten und nicht erst auf Nachfragen erteilt (oder eben auch nicht erteilt) werden. Alle Mitarbeiter der Stadtwerke seien für sämtliche Fragen rund ums Trinkwasser erreichbar, heißt es in der Stellungnahme der Stadtwerke weiter. Ein Blick auf die Homepage der Stadt Wächtersbach weist allerdings für die Stadtwerke nur eine Mitarbeiterin aus, die Prokuristin. Eine(n) Wassermeister*in sucht man da vergeblich. Auch von einer öffentlichen Ausschreibung einer solchen Stelle ist den Grünen nichts bekannt. Ist die Stelle des Wassermeisters derzeit überhaupt besetzt? Vielleicht ist das ein Grund für den rüden Ton der Stadtwerke. Womöglich ist diese Stellungnahme aber auch nur dem Wahlkampf geschuldet", heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Abschließend erklären die Wächtersbacher Grünen: "Bundesweit wird das Thema Nitratbelastung diskutiert. Teilweise wurde die Debatte so aufgeheizt, dass Bauern auf die Straße gingen und klar gestellt haben, dass sie nicht die Schuld am Nitrat im Wasser tragen. Eine aufgeheizte Diskussion wird der Sache aber nicht gerecht. Die Grünen Wächtersbach fordern deshalb, dass diese Debatte wieder versachlicht wird. Des Weiteren muss es nun darum gehen, nicht nur den Anstieg des Nitrats im Trinkwasser zu stoppen und die Preise stabil zu halten, sondern gemeinsam die Möglichkeiten zu erörtern, die helfen, die Qualität des Trinkwassers zu verbessern. Dazu stellt zum Beispiel die Bundesregierung Fördermittel bereit. Es wird Zeit, dass sich die Wächtersbacher Stadtverordneten diesem Thema sachlich zuwenden."


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2