Nutzungskonzept und Finanzierungs-Modell für medizinisches Versorgungszentrum

Wächtersbach
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"Was bis vor 10 Jahren noch fast eine Selbstverständlichkeit war, nämlich dass Arztpraxen durch eine quasi automatische Nachfolgeregelung fortbestehen, ist von der Lebens- und Gesellschaftsrealität vollkommen überholt", heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Wächtersbacher Rathaus.

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Der allgemeine Fachkräftemangel sei auch im medizinischen Bereich angekommen, insbesondere im ländlichen Bereich.

"Bei allen Anstrengungen der letzten Jahre wurde den Verantwortungsträgern auf verschiedenen Ebenen klar, dass nur eine gesamträumliche Neuordnung der medizinischen Versorgung hilfreich ist, um einen der wichtigsten Versorgungsbereiche sicher zu stellen. Seit einigen Jahren arbeiten daher die Kommunen Birstein, Brachttal, Bad Soden-Salmünster und Wächtersbach gemeinsam an einer regionalen Lösung. Hierzu wurde die Firma IWG aus Gießen beauftragt, die Gesamtsituation zu analysieren, um den Kommunen fundierte Empfehlungen geben zu können. In einem im Dezember 2020 vorgelegten Bericht, der im Wesentlichen auf zahlreiche Einzel-Interviews von Ärzt*innen beruht, kristallisiert sich klar heraus, dass mit einem medizinischen Versorgungszentrum am Standort Wächtersbach die größte Chance besteht, insbesondere Hausärzte zu halten, aber auch Fachärzte zu gewinnen und im Idealfall auch Nachfolgeregelungen für bereits ansässige Fachärzte zu erreichen", so in der Pressemitteilung weiter.

„Nur mit einer neuen Gesundheits-Immobilie zur Schaffung moderner und nachhaltiger Praxisräumlichkeiten am Standort Wächtersbach, wird eine langfristige Sicherstellung der medizinischen Versorgung möglich sein“, sei die Einschätzung der Experten. Die Erfahrung der vergangenen Jahre und derzeitige Entwicklung der Gesundheitsversorgung hätten gezeigt, dass eine Verbesserung der medizinischen Versorgung nur in einem gemeinsamen Zentrum dauerhaft möglich und wirtschaftlich sein werde. „Der Erhalt und die Erweiterung der ärztlichen und fachärztlichen Versorgung in Wächtersbach hat oberste Priorität, deshalb soll mit einem Nutzungskonzept mit Kostenkalkulation und Finanzierungs-Modell der Grundstein für ein medizinisches Versorgungszentrum in Wächtersbach erstellt werden“, so Bürgermeister Andreas Weiher (SPD) zur Beschlussvorlage des Magistrats für die Stadtverordnetenversammlung am 11. Februar. „Es gilt nun, auf Basis der gewonnen Erkenntnisse sofort zu handeln, um auch insbesondere den jungen Ärztinnen und Ärzten ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten und damit die ärztliche Versorgung für unsere Region langfristig sicher zu stellen“, so Weiher, erwartungsvoll.


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