Mit Kunst gegen Gewalt an Frauen und Mädchen – das ist die Idee des Benefiz-Kunstkalenders, den das Frauennetzwerk aristanet e.V. für das Jahr 2022 aufgelegt hat.
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Schirmherrin des Kalender-Projekts ist die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. „Der Benefiz-Kunstkalender ist ein echter Blickfang geworden und wird daher sicherlich schnell verkauft sein. Ich freue mich sehr über diese kreative Idee und das Engagement der Frauen von aristanet. Sehr gerne habe ich die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen“, erklärt Susanne Simmler.
„Der Benefiz-Kunstkalender ist unsere Corona-konforme Unterstützungs-Aktion für das Frauenhaus Wächtersbach in diesem Jahr. Neben den Einnahmen aus dem Verkauf geht es auch darum, das öffentliche Bewusstsein für das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen, insbesondere häusliche Gewalt, zu schärfen“, erklärt Heike Marrek, Vorsitzende von aristanet e.V., vor dem Hintergrund, dass häusliche Gewalt leider erschreckende Realität ist. Im fünften Jahr in Folge verzeichnete die im Dezember 2020 veröffentlichte polizeiliche Kriminalstatistik einen Anstieg der häuslichen Gewalt in Deutschland.
Rund jede vierte Frau erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und oder sexualisierte Gewalt durch einen Beziehungspartner. Durchschnittlich jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Im Jahr 2020 endete die Gewalt durch den (Ex-)Partner für 117 Frauen tödlich. Deshalb lautet der dringende Appell: Hinsehen statt wegschauen. Hier sind insbesondere Mitmenschen gefragt, die Anzeichen zu bemerken. „Der Benefiz-Kunstkalender bietet auch deshalb auf den Rückseiten der Kalenderblätter Informationen und zeigt auf, wie geholfen werden kann“, betont Susanne Simmler.
Verkaufserlös wird zu 100 Prozent gespendet
„Wer den Kalender kauft, unterstützt direkt die Arbeit des Frauenhauses und erfährt vieles zum Thema Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt. Dazu gibt es hilfreiche Adressen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt. Außerdem sind einige Geschichten von Frauen veröffentlicht, die ihren Weg aus der Gewalt gefunden haben“, wirbt die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises, Grit Ciani, für das Benefiz-Projekt. „Als Verein setzen wir uns für die Gleichstellung der Geschlechter sowie die berufliche Förderung von Frauen ein. Zudem engagieren wir uns gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und unterstützen unter anderem die Arbeit des Vereins Frauen helfen Frauen Wächtersbach, der dort das Frauenhaus und eine Beratungsstelle betreibt. Den Verkaufserlös des Benefiz-Kunstkalenders spenden wir zu hundert Prozent. Wir danken der Kreissparkasse Gelnhausen, den Kreiswerken Main-Kinzig, den Stadtwerken Gelnhausen und der Agentur brandesmedia, ohne deren großzügige Unterstützung das nicht möglich wäre. Darüber hinaus bedanken wir uns bei Susanne Simmler und Grit Ciani für die engagierte Begleitung“, unterstreicht Heike Marrek.
Ohne Spenden geht es nicht
Für das Frauenhaus Wächtersbach berichtete Lea Kircher vom „Verein Frauen helfen Frauen Wächtersbach“, dass dort in der Zeit seit der Eröffnung im Jahr 1992 bis Dezember 2020 insgesamt 1.297 Frauen und 1.374 Kinder aufgenommen wurden. Weiter wies sie darauf hin, dass der Verein, der sich aus Zuschüssen des Kreises und der Kommunen finanziert, auf Spenden angewiesen ist. „Nicht zuletzt aufgrund der großen Spendenbereitschaft können wir besondere therapeutische Angebote wie die ‚Kunstoase‘, aber auch Angebote für die Kinder im Frauenhaus verwirklichen“, erläutert Lea Kircher.
Kalenderverkauf angelaufen
Ein Kalender kostet 10 Euro, der Verkauf ist dieser Tage angelaufen. Mit einer Auflage von 1.000 Stück sollen bis Jahresende 10.000 Euro zur Unterstützung des Frauenhauses Wächtersbach zusammen kommen. Die Bilder des Kalenders sind im kunsttherapeutischen Projekt „Kunst-Oase“ entstanden, einem Angebot des Frauenhauses Wächtersbach in Kooperation mit der Kunsttherapeutin Sabine Räbiger (Linsengericht). Gemalt wurden sie von Frauen, die zeitweilig im Frauenhaus leben oder gelebt haben. Einige dieser Kunstwerke waren auch in der Wanderausstellung „Befreiende Kunst“ unter anderem im April 2019 im Main-Kinzig-Forum zu sehen. Der Benefiz-Kunstkalender im Format 12x16 Zentimeter ist zum Hinstellen gedacht. Die Kalenderblätter sind auf umweltfreundlichem Papier gedruckt und liegen in einer Kartonbox, die gleichzeitig als Aufsteller dient. Erhältlich ist der Kalender an vielen Stellen von Alzenau bis Wächtersbach, die auf der Website aristanet.de zu finden sind. Auch Bestellungen per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sind möglich.
aristanet
Der gemeinnützige Verein aristanet ist ein branchenübergreifendes Netzwerk von Freiberuflerinnen, selbstständigen und angestellten berufstätigen Frauen im Main-Kinzig-Kreis. Die aristanet-Frauen setzen sich für Gleichstellung und die berufliche Förderung von Frauen ein. Seit vielen Jahren engagiert sich der Verein durch Verkaufsaktionen und Benefiz-Veranstaltungen gegen Gewalt an Frauen und Kindern und unterstützt die Arbeit der beiden Frauenhäuser im Main-Kinzig-Kreis.
Weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.aristanet.de auf Facebook und Instagram.
Foto (von links): Brigitte Machnitzke (Frauen helfen Frauen Wächtersbach), Wido Wagner (Geschäftsführer Stadtwerke Gelnhausen), Heike Marrek (Vorsitzende aristanet), Lea Kircher (Frauen helfen Frauen Wächtersbach), Oliver Habekost (Geschäftsführer Kreiswerke Main-Kinzig), Doris Hain (aristanet), Horst Wanik (Vorstandsvorsitzender Kreissparkasse Gelnhausen), Grit Ciani (Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises), Elke Vollrath (aristanet), Erika Sauter (aristanet), Marcus Brandes (Inhaber brandesmedia mediengestaltung) und Marion Wögler (aristanet).