Wächtersbach lädt ein: 72. Messe am Samstag eröffnet

Prof. Dr. Kristina Sinemus und Bürgermeister Andreas Weiher beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Wächtersbach.

Wächtersbach
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Traditionell fand die Eröffnungsfeier zur 72. Messe Wächtersbach nach 2-maliger Corona-Zwangspause endlich wieder in der Heinrich-Heldmann-Halle statt.

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Die Halle war mit vielen Gästen, u. a. aus Politik und Wirtschaft, Behörden, Vereinen, Verbänden, heimischen Unternehmen, aus den französischen Partnerschaftsstädten Chatillon/Vonnas/Baneins sowie mit Ausstellern und Dienstleistern voll besetzt. Für den kürzlich verstorbenen Landrat a. D. Erich Pipa wurde eine Schweigeminute eingelegt. „3 Jahre lang habe ich die Amtskette versteckt halten müssen. Umso mehr freue ich mich, dass ich sie heute tragen und Sie alle heute und hier auf das Herzlichste begrüßen darf“, freute sich Bürgermeister Andreas Weiher (SPD). Auch Landrat Thorsten Stolz (SPD) begrüßte alle Anwesenden ganz herzlich und sagte augenzwinkernd, „dass Wächtersbach in den nächsten 9 Tagen die heimliche Hauptstadt des Main-Kinzig-Kreises ist“. Als Schirmherr konnte in diesem Jahr der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) gewonnen werden, der jedoch aus terminlichen Gründen nicht persönlich teilnehmen konnte. In Vertretung kam die Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus (CDU), nach Wächtersbach.

Am 21. Mai 2022 um 10 Uhr war es in der Heinrich-Heldmann-Halle endlich wieder soweit, die Eröffnungsfeier der 72. Messe Wächtersbach konnte starten. Passend zur aktuellen, weltlichen Lage spielte der Musikzug Wächtersbach, unter der Leitung von Gereon Fuchs, zum Auftakt den „Earth Song“ von Michael Jackson. Der Moderator Daniel Fleckenstein von Radio Primavera begleitete die Feier. Als erster Redner trat Bürgermeister Andreas Weiher an das Rednerpult auf die Bühne. Im Namen der Stadt, der Messe Wächtersbach GmbH und ihrer Geschäftsführerin Ute Metzler, dem Magistrat mit Erstem Stadtrat Günter Höhn, dem Parlament mit Stadtverordnetenvorsteher Jan Volkmann hieß er zur 72. Messe Wächtersbach herzlich willkommen und wünschte allen Ausstellern sowie Gästen in den nächsten 9 Tagen gute Geschäfte und viel Spaß und gute Unterhaltung. Er hatte zudem eine lange Gästeliste aufzurufen.

In seiner Eröffnungsrede dankte Weiher der Messe-Geschäftsführerin Ute Metzler und ihrem Team für die Durchhaltekraft und die Umsetzung der diesjährigen Messe, die allen Beteiligten aufgrund der aktuellen Lage einiges abverlangt hat. Weiter dankte er den Feuerwehren für deren Unterstützung. Auch die Auswirkungen der Coronapandemie und der wirtschaftlichen Lage aufgrund des Krieges in der Ukraine machen sich bei der Messe bemerkbar. Einige Aussteller haben ihre Existenz ganz verloren. Andere haben Lieferschwierigkeiten und sehen sich außerstande, auf der Messe ansprechende und zuverlässige Angebote zu offerieren und sagten deshalb die Teilnahme ab. Der Warenverkehr ist seit Ausbruch des Krieges ins Stocken geraten. Als etwas Positives sieht Bürgermeister Weiher das angestiegene „Erdbewusstsein“. „Die Menschen in der EU rücken noch näher zusammen. Auch die Klimakrise führt bei dem einen oder anderen zum Um- und Weiterdenken“, so Weiher. Wächtersbach ist in Bezug auf Erneuerbare Energien jedoch auf einem guten Weg. Seit 10 Jahren stehen 15 Windräder im Stadtgebiet. Weitere 5 Anlagen entstehen in der Nachbarschaft. Zudem versorgt ein Holzheizkraftwerk viele Haushalte in Wächtersbach. Das Familienbad wird CO2-neutral beheizt und der Ausbau des Fernwärmenetzes wird vorangetrieben.

Die 72. Messe steht auch im Zeichen der Digitalisierung. Zur Messe gibt es erstmals keinen Ausstellerkatalog, anstelle dessen gibt es einen „Besucher-Guide“. Besucher können sich digital über QR-Codes das Messeprogramm, die Hallenpläne und das Ausstellerverzeichnis herunterladen. Zudem können Besucher Eintrittskarten online erwerben und auch die Einlasskontrolle ist kontaktlos. Somit konnten ca. 2 to Papier eingespart werden. Seit 2015 gibt es auf der Messe kostenlosen WLAN-Zugang. „Die Messe 2022 ist ein Fels in der Krisenbrandung“, so Andreas Weiher zufrieden.

Landrat Stolz begrüßte alle Anwesenden, auch im Namen der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler und des Kreisbeigeordneten Winfried Ottmann, mit den Worten: „Endlich wieder Begegnungen, endlich wieder ein Zusammenkommen und Veranstaltungen in Wächtersbach.“ Die Messe sei ein wichtiger Beitrag zur Wirtschaftsförderung und eine Plattform für Wirtschaftskommunikation. Nach 2 Jahren Pause sei die Messe endlich wieder zurück. Er dankte allen Verantwortlichen für dieses Signal an die Region. Die Messe steht für Innovation, Aufbruch und Zuversicht. Den Blick nach vorne richten, das und Zuversicht brauchten die Menschen. Auch Stolz ging auf den Krieg in der Ukraine ein, es bewege ihn sehr, das große Leid und die vielen Opfer zu sehen, ob ukrainische oder russische Soldaten. „Der Krieg wird Wunden und Narben hinterlassen. Zerstörte Häuser, zerstörte Infrastruktur kann man wieder aufbauen, aber man kann keine Menschenleben ersetzen“, so Stolz tief bewegt. 12 Wochen Krieg haben auch Auswirkungen auf den Main-Kinzig-Kreis. Der Kreis hat aktuell seit Ausbruch des Krieges knapp 4.000 Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen, darunter sind über 1.500 Kinder und Jugendliche. Das seien mehr Menschen als aus einem ganzen Jahr Krieg in Syrien. „Wir haben als Deutsche, als EU-Nachbarn und als Menschen die Pflicht, Solidarität zu leben“, so Stolz weiter. Er dankte hierzu allen Helfern und Unterstützern. Anschließend hob Landrat Stolz den Main-Kinzig-Kreis als lebenswerten Wohnraum und guten Wirtschaftsstandort hervor. Er würdigte die niedrige Arbeitslosenquote und dass aktuell 30.000 versicherungspflichtige Arbeitsplätze gemeldet seien. Der Kreis investiere weiter in Infrastruktur, Schulen, Bildung und in den Ausbau des Glasfasernetzes. Hier sei der MKK in Vorreiterrolle. Der Glasfaserausbau der Breitband Main-Kinzig GmbH „Einmal GIGA BITe“ für private Haushalte beginne in Freigericht und Hasselroth. Hierzu fiel erst kürzlich der Startschuss für ein 200-Millionen-Projekt in Hasselroth, bei dem auch Prof. Dr. Sinemus anwesend war. Landrat Stolz sprach auch die Investitionen in Erneuerbare Energien an. Hier dürfe man nicht nachlassen und müsse noch eine Schippe drauflegen, um den Kreis zukunftsfähiger zu machen. „In diesem Sinne wünsche ich Wächtersbach eine erfolgreiche Messe“, mit diesen Worten beendete der Landrat seine Rede. Der Moderator übergab das Wort an die Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Prof. Sinemus übermittelte in Vertretung für den Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier die Grüße aus Wiesbaden und dankte allen Beteiligten. Die Ministerin begrüßte alle Anwesenden mit den Worten: „Endlich wieder eine Messe erleben. Die 72. Messe ist ein zentraler Punkt, eine Gemeinschaft, ein Miteinander in Wächtersbach. Familien wollen was erleben, riechen, schmecken, Menschen begegnen. All das, was 2 Jahre lang fehlte.“ Sie lobte die Verantwortlichen für ihr Handeln und ihr Durchhaltevermögen. Den Ausführungen ihrer Vorgänger zum Ukraine-Krieg schloss sie sich an und ergänzte, dass sie die Menschen in der Ukraine bewundere. Lehrer würden ihre Schüler*innen dort in diesen schweren Zeiten digital beschulen. Hierfür hat sie große Hochachtung. Als Digitalministerin ging sie weiter auf die Digitalisierung unseres Landes, auf den Nutzen für die Menschen ein. Gerade in Pandemiezeiten ist eine digitale Infrastruktur enorm wichtig. Skypen, virtuelle Konferenzen, virtueller Schulunterricht, mobiles Arbeiten, all das ist gerade wichtiger denn je. Die Gewerbegebiete sind alle an Glasfaser angeschlossen. Jetzt geht es mit dem Ausbau für Privatnutzer weiter. Das Land Hessen unterstützt finanziell den Ausbau. In Hessen seien z. B. bereits 97 % aller Krankenhäuser angeschlossen. Der Ausbau gehe weiter. Im digitalen Zeitalter leben, erleben und arbeiten, gemeinschaftliche Arbeitsplätze ausbauen, das sei die Zukunft. Sie selbst sei und bleibe dabei trotzdem ein Landei. Aber das eine schließe das andere ja nicht aus. Ländlich und digital, das sei attraktiv. Der ländliche Raum müsse gestärkt werden. Wächtersbach habe beste Voraussetzungen hierfür. Die Digitalisierung solle den Menschen nutzen. Die Investitionen in die Zukunft seien u. a. Bildung, Fachkräfte ausbilden und die Rathäuser nachhaltiger, die Verwaltung digitaler zu machen. Während Senioren gerne vor Ort ihre Geschäfte tätigen, würden Jugendliche das lieber zu Hause vom Sofa aus machen. Erfreut war die Ministerin daraufhin, dass sie Herrn Bürgermeister Andreas Weiher, stellvertretend für die Kommunen Wächtersbach, Bad Orb, Bad Soden-Salmünster, Birstein, Steinau und Sinntal einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 1.697.400 Euro zur Durchführung des Vorhabens „eGov6 & EhrenamtsCloud (OZG-Fabrik)“ für deren interkommunale Zusammenarbeit überreichen konnte. Zum Abschluss ihrer kurzweiligen Rede sagte sie gemeinsam mit Bürgermeister Weiher den traditionellen Satz „Und hiermit ist die Messe eröffnet“. Nach langanhaltendem Applaus spielte der Musikzug Wächtersbach zum Ausklang das Stück „September“ von Earth, Wind & Fire.

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Prof. Dr. Kristina Sinemus und Bürgermeister Andreas Weiher beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Wächtersbach.


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