Fünfte Kunstroute: Blick für die Altstadt schärfen

Wächtersbach
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Es war bereits die fünfte Kunstroute, die der Altstadtförderverein Wächtersbach am Sonntag (10. Juli) eröffnen konnte – und sie ist eine absolute Bereicherung für den Veranstaltungskalender der Stadt.

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Zum Rahmenprogramm der fünfstündigen Eröffnungsfeier gehörten eine Modeschau unter freiem Himmel in der Bachstraße und viel Live-Musik, wobei der Auftritt der ukrainischen Schülerinnen und Schüler, die Herbert Freund aus Bad Soden-Salmünster unter seine Fittiche genommen hat, den abschließenden Höhepunkt bildete.

Bei der Eröffnungsfeier am Altstadtbrunnen, den der Altstadtförderverein in den Farben der Ukraine geschmückt hatte, waren die meisten der 26 Künstlerinnen und Künstler anwesend, die Stadt Wächtersbach war unter anderem mit Bürgermeister Andreas Weiher (SPD), Erstem Stadtrat Günter Höhn (Freie Wächter) und Stadtverordnetenvorsteher Jan Volkmann (Freie Wächter) vertreten. Vorsitzende Enesa Aumüller dankte im Namen des Altstadtfördervereins den teilnehmenden Künstlern und Geschäftsleuten. Die Altstadt stehe bei dieser 14-tägigen Veranstaltung im Mittelpunkt, sie solle „gemeinsam mit den Menschen vor Ort die Altstadt liebevoll von innen heraus beleben und den Blick für die Altstadt schärfen“.

Um in den vollen Genuss dieser über mehrere Jahrhunderte gewachsenen Gesamtkomposition zu kommen, haben die Besucher während der Vernissage die Möglichkeit, bei ihrem Rundgang durch die autofreie Altstadt, nicht nur die phantastischen Kunstwerke in den Schaufenstern zu bewundern, sondern auch den freien Blick auf die vielen Handwerkskunst-Kulturdenkmäler und die Altstadtplätze zu richten, und diese auf sich wirken zu lassen.

Enesa Aumüller wies auch auf die Brunnendekoration hin, die dem ukrainischen Volk und seinem Streben nach Unabhängigkeit und Freiheit gewidmet sei. Und Bürgermeister Andreas Weiher sprach in seiner kurzen Ansprache von einer fantastischen Belebung der Altstadt. „Was für Kassel die Documenta, ist für Wächtersbach die Kunstroute“, so der Rathauschef. Herbert Freund und Peter Adler stimmten anschließend das von Peter Adler komponierte Lied vom „Altstadtförderverein“ an. Die beiden Musiker waren die Hauptträger des musikalischen Rahmenprogramms, da „Five Men Jazzy“ und Norbert Eckert krankheitsbedingt kurzfristig absagen mussten. Herbert Freund trat anschließenden bei Toni’s Pizzeria auf, und die Wächtersbacher Band „Ton in Ton“ um Peter und Clemens Blaumeister rockte auf dem Lindenplatz. Peter Adler (Gitarre), unterstützt von May-Lan Nieuwenhuis (Geige), sorgte vor dem Kunstraum am Untertor für Stimmung. Und natürlich bestand Gelegenheit, mit den Künstlerinnnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen, die ihre Werke in den Schaufenstern der Altstadt drapiert hatten. Malerei, Kunsthandwerk, Keramikarbeiten, künstlerisch aufgewertete Möbel und Plastiken im weitesten Sinn sind darunter zu finden.

Einen weiteren Höhepunkt stellte die Modenschau dar, die von Ella’s Brautmoden und vom Team von „Taumelbuntes“ ausgerichtet wurde. Beides sind relativ neue Geschäfte in der Wächtersbacher Altstadt, wobei sich „Taumelbuntes“ dem Upcycling-Gedanken verschrieben hat und seinen Namen in Hermann Hesses Gedicht „Vergänglichkeit“ gefunden hat („O taumelbunte Welt“). Vier Schülerinnen aus der Ukraine, die den Nähkurs der Friedrich-August-Genth-Schule (FAG) Wächtersbach besuchen, präsentierten außerdem selbst geschneiderte Mode und Taschen, die ebenfalls dem „Upcycling“-Gedanken entsprungen sind. Für die passende Musik sorgten Peter Adler und Herbert Freund mit Swing und Sinti-Swing. Das Besondere an dieser Modenschau: Sie fand wiederum unter freiem Himmel statt. Ein himmelblauer Teppich in der Bachstraße diente als „Catwalk“, und die Models waren allesamt Frauen „wie Du und ich“. Das Publikum, das sich auf den Bänken niedergelassen hatte, sparte nicht mit dem verdienten Applaus. Die Sitzgarnituren wurden anschließend auf den „Platz der deutsch-französischen Freundschaft“ umgeräumt, denn dort, vor dem Kunstraum, fand der bezaubernde Auftritt der ukrainischen Schülerinnen und Schüler statt. Herbert Freund erteilt diesen Jugendlichen seit rund zwei Monaten an der FAG Musik- und Deutschunterricht, und Freund, der in Bad Soden-Salmünster eine Musikschule und einen Musikalienhandel betreibt, zeigte sich begeistert, was diese Jugendlichen in den zwei Monaten gelernt haben. Er bat um Spenden für das heimische Ukraine-Hilfsprojekt, und nach dem Konzert war „der Hut“ ansehnlich mit Geldscheinen gefüllt. Mit ihrem Lehrer und Peter Adler am Cajon begeisterten die Schülerinnen und Schüler mit Gitarren und Gesang mit internationalen Popsongs und Weisen auf der Ukraine. Darunter war auch das Lied „Stefania“, mit dem das Kalush Orchestra in diesem Jahr für die Ukraine den europäischen Song-Contest gewinnen konnte.

Für die Finissage am 24. Juli um 17 Uhr hat der Altstadtförderverein aus Solidarität mit der Ukraine und ihrem Streben nach Demokratie und Freiheit Herbert Freund und seine ukrainischen Schulkinder auch zum besinnlichen musikalischen Ausklang der Kunstroute mit Künstlerehrung in den Gartensaal am Schloss eingeladen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen des Altstadtfördervereins ist frei. Spendengelder für ukrainische Hilfsprojekte sind sehr willkommen. Alle Kunstinteressierten sind herzlich willkommen und eingeladen, die Wächtersbacher Altstadt und die Kunstroute auch außerhalb der Vernissage und Finissage zu besuchen.

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