Rassistischer Mordversuch jährt sich zum dritten Mal

Wächtersbach
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Das Bündnis gegen rechten Terror Hessen nimmt den 3. Jahrestag des rassistischen Mordversuch in Wächtersbach zum Anlass, um mit einer Plakataktion auf rassistische und extrem rechte Taten in Deutschland hinzuweisen und seine Solidarität mit Bilal M. wie auch anderen Opfern Rechter Gewalt zum Ausdruck zu bringen. Viele Läden in der Altstadt von Wächtersbach wurden angefragt, am Jahrestag des Morddversuches an Bilal M. Plakate aufzuhängen, die an die Tat erinnern und auffordern rassistische Taten nicht zu vergessen oder einfach still zu akzeptieren. 

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„Wir wollen unser aufrichtiges Mitgefühl und Solidarität mit Betroffenen Rechter Gewalt ausdrücken und auf den rassistischen Mordversuch aufmerksam machen“, so Sophie Lau, Sprecherin des Bündnis gegen rechten Terror Hessen.

Am 22.07.2022 ist der 3. Jahrestag des rassistischen Mordversuchs in Wächtersbach. Am 22. Juli 2019 wurde im Industriegebiet von Wächtersbach auf den damals 26-jährigen Bilal M. geschossen. Er erlitt einen Bauchdurchschuss und überlebte nur knapp. Bis heute hat der junge Mann unter den psychischen und körperlichen Folgen zu leiden. Seinen Wohnsitz verlegte er mit seiner Familie danach in eine andere Stadt. Vor dem Anschlag war er in seiner Stammkneipe in seinem Wohnort Biebergemünd gewesen und hatte dort die Tat mit dem Wortlaut, er werde jetzt einen Flüchtling abknallen, angekündigt. Nach dem Anschlag suchte er erneut die Kneipe auf und schilderte, was er getan hatte.

Auch nach der Tat kehrte er in das Lokal zurück und prahlte mit der Tat. Drei Stunden nach dem Mordversuch an Bilal M. fand die Polizei den Täter im benachbarten Biebergemünd. Auch er war lebensgefährlich verletzt und verstarb noch am selben Tag im Krankenhaus. Die Polizei ermittelte, dass sich der 55-Jährige selbst in den Kopf geschossen hatte. Scheinbar ohne offenen Widerspruch konnte die Tat begangen werden.

Ob es nur ein Zufall war, dass die Tat am 22. Juli, dem Jahrestag der von Anders Breivik verübten Attentate in Oslo und Utøya verübt wurde, ist ungeklärt. Auch bleibt die Frage offen, ob sich der Täter durch den einen Monat zuvor verübten Mord an dem CDU-Politiker Walter Lübcke motiviert gefühlt hatte. Sicher ist dass Fälle wie diese leider keine Überraschung mehr zu sein scheinen.

Die Sprecherin Sophie Lau des Bündnis gegen rechten Terror Hessen dazu: “Der Rassismus der hier seine Spitze des Eisbergs zeigt, ist in Deutschland keine Seltenheit. Immer wieder kommen Informationen ans Tageslicht, die das rassistische Klima zeigen. Das Auftauchen von extrem rechten Chatgruppen in den Sicherheitsbehörden oder das Horten von Waffen und Munition, das Führen von Todeslisten von bekannten Politker*innen bis zu antifaschistischen Aktivist*innen oder extrem rechte Netzwerke. Als aktuelles Beispiel Franco A. dessen Urteilsverkündung am 15.07, genau eine Woche vor dem Jahrestag stattfindet.”


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