Großes Lob für Barrierefreiheit im Schloss Wächtersbach

Von links: Architekten Dirk u. Sonja Pankratz, Bürgermeister Andreas Weiher, Melanie Jung (Behindertenbeirat MK), Wolfgang Schmidt (Bauamtsleiter), Marianne Unte (Behindertenbeirat MK).

Wächtersbach
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Bürgermeister Andreas Weiher (SPD) begrüßte die erste Vorsitzende des Behindertenbeirats des Main-Kinzig-Kreises, Melanie Jung, und Marianne Unte, Mitglied des Beirats und das Architekten-Ehepaar Pankratz zu einem Rundgang in Schloss Wächtersbach.

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Die Vertreterinnen des Behindertenrats konnten sich hierbei vom gelungenen, barrierefreien Aus- und Umbau überzeugen. Im Zuge des Umbaus zu einem Rathaus wurde auf die barrierefreie Erschließung aller Geschosse und Nutzungsbereiche besonderer Wert gelegt.

Vom Erdgeschoss bis ins Dachgeschoss sind alle Dienstleistungs- und Gastronomiebereiche durch einen Aufzug über verschiedene Wege barrierefrei erreichbar. Die für öffentliche Bauten geltenden DIN-Vorschriften wurden weitestgehend eingehalten. Bedingt durch die Weiterverwendung der denkmalgeschützten, historischen Bausubstanz wurden vorhandene, horizontale Barrieren, wie Treppen und Schwellen innerhalb der Geschosse mittels Rampen überbrückt. Teilweise konnte die erforderliche Steigung aufgrund der vorhandenen Bausubstanz und aus denkmalschutzrechtlichen Gründen nicht wie geplant ausgeführt werden. Zudem galt es auch, die erforderlichen Flucht- und Rettungswege einzuhalten. Dennoch fand die großflächige, barrierefreie Umsetzung die Zustimmung sowohl der Genehmigungsbehörden des Main-Kinzig-Kreises als auch die des Behindertenbeirats.

Die Kapelle im Erdgeschoss kann beispielsweise über den Gastraum oder über den Innenhof mittels einer mobilen Rampe erreicht werden. Die drei rollstuhlgerechten WC-Anlagen mit Notrufschalter und klappbaren Stützgriffen konnten ebenfalls mit Kompromissen errichtet werden, sodass im Schloss immer die Möglichkeit besteht, das WC jeweils von rechts und von links anzufahren. So ist das rollstuhlgerechte WC im Eingangsbereich im Erdgeschoss (EG) sowohl für die Mitarbeiter*innen als auch für den Gastraum vorgesehen. Im hinteren Bereich steht das WC für den Gastraum und die Kapelle zur Verfügung und im 2. OG für die Mitarbeiter*innen und für Rollstuhlfahrer*innen, die einer Veranstaltung im Schlosssaal beiwohnen.

Im Innern des Schlosses sind die Flure so breit angelegt, dass sie eine ausreichende Bewegungsfläche bieten. Auch der Aufzug ist für je einen Rollstuhl plus eine Begleitperson ausgelegt. Alle Türbreiten wurden auf das Mindestmaß von 90 cm angepasst. Auch für den Bedarf der Verwaltung können Arbeitsplätze jederzeit gemäß den technischen Regeln eingerichtet werden. In unmittelbarer Nähe zum Schloss bzw. Rathaus wurden gemäß der Stellplatzsatzung der Stadt Wächtersbach ausreichend PKW-Stellplätze für Mitarbeiter*innen und Besucher*innen geschaffen.

Bei Veranstaltungen im Schlosssaal werden für Rollstuhlfahrer*innen geeignete Plätze vorgehalten, eine Hörschleife dient zudem der besseren Wahrnehmung für hörgeschädigte Personen. Bei der äußeren Erschließung wurden weiterhin die Gehwege und Verkehrsflächen mit einer Maximalneigung von 3 % ausgebaut. Der Haupteingang zum Schloss ist stufenlos. Vor dem Schloss wurden für Rollstuhlfahrer*innen vorschriftsgemäß ausreichend große PKW-Stellplätze ausgewiesen und separat beschildert.

Die beiden Vertreterinnen des Behindertenbeirats zeigten sich vom Ergebnis der Umbau- und Sanierungsarbeiten, die zur Barrierefreiheit des Schlosses führten, angenehm überrascht. Die Verleihung des Hessischen Denkmalschutzpreises 2022 für Schloss Wächtersbach im Juli zeigte auch, dass der Umgang mit der historischen Bausubstanz, auch mit Hinblick auf die Barrierefreiheit, gelungen ist.

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Von links: Architekten Dirk u. Sonja Pankratz, Bürgermeister Andreas Weiher, Melanie Jung (Behindertenbeirat MK), Wolfgang Schmidt (Bauamtsleiter), Marianne Unte (Behindertenbeirat MK).


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