VORSPRUNG ### Nachrichten aus der Region Main-Kinzig ### 
Weder Regen noch der Faschingstrubel konnte eine Reihe Wächtersbacher Antifaschisten und Antirassisten am Sonntag davon abhalten, vorm Wächtersbacher Rathaus an den rassistischen Anschlag in Hanau vor drei Jahren zu erinnern, bei dem neun junge Menschen ihr Leben verloren.
Angelika Silberling-Antoni (Linke), die zur Veranstaltung eingeladen hatte, verlas zunächst ein Grußwort des Wächtersbacher Stadtverordnetenvorstehers Jan Volkmann (Freie Wächter), der krankheitsbedingt nicht an der Mahnwache teilnehmen konnte. Danach gingen Helge Fitz (Linke MKK) und die engagierte Antirassistin Andrea Euler ans Mikrofon. Fitz rief die Geschehnisse des Tatabends in Erinnerung und mahnte zu Solidarität und Zusammenhalt. Sein Dank ging an Angelika Silberling-Antoni für die Vorbereitung und Organisation des Gedenkens.
Euler erinnerte in einer emotionalen Rede an die Forderung der Angehörigen nach Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen. Ein Untersuchungsausschuss tagt; die Arbeit in ihm gestaltet sich mühsam: Noch immer sind viele Details der rassistischen Tat ungeklärt. Damit nicht genug: Bis heute drangsaliert der Vater des Attentäters in Hanau Angehörige der Opfer, ohne dass Polizei und Justiz dem bislang Einhalt gebieten. Euler betonte: "Wir sind hier vereint im Namen der Solidarität und in tiefer, demütiger Trauer."
Die Rednerin wies die Zuhörer auch auf eine Ausstellung zum rassistischen Terroranschlag hin, die noch bis zum 18. März im Hanauer Rathaus präsentiert wird. Im Anschluss verlasen die Anwesenden, zu denen auch Aktive der politischen Szene und Muslime gehörten, der Aufforderung "SayTheirNames" folgend, die Namen der Getöteten: Gökhan Gültekin. Sedat Gürbüz. Said Nesar Hashemi. Mercedes Kierpacz. Hamza Kurtović. Vili Viorel Păun. Fatih Saraçoğlu. Ferhat Unvar. Kaloyan Velkov.
Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de
