Gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung für die Landwirtschaft

Leisenwald
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„Der Main-Kinzig-Kreis ist für unsere Landwirtinnen und Landwirte ein verlässlicher Partner. Nur im Austausch miteinander ist es möglich, Problembereiche zu benennen und Lösungen zu finden. Hierfür stehen der Main-Kinzig-Kreis und der Agrarausschuss des Main-Kinzig-Kreises in engem Austausch zu allen Themen, die sich im Bereich Landwirtschaft und Umweltschutz ergeben. Diese schließen sich nicht aus, im Gegenteil“, betonte Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernentin Susanne Simmler (SPD) bei einem Hofbesuch des landwirtschaftlichen Lohnunternehmens Lindt Agroservice.

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Das Unternehmen wird von Thomas Lindt und seiner Familie in Wächtersbach-Leisenwald betrieben. Thomas Lindt bietet neben der Bewirtschaftung seines eigenen landwirtschaftlichen Ackerbaubetriebs Dienstleistungen in den Bereichen Bodenbearbeitung, Düngung und Pflanzenschutz für andere landwirtschaftliche Betriebe an – weit über die Region um Wächtersbach hinaus. An dem Hofrundgang nahmen auch Mark Trageser, Vorsitzender des Kreisbauernverbands, und Kreislandwirt Bruno Wörner, sowie Katrin Hess, Leiterin des Amtes für Umwelt, Naturschutz und ländlicher Raum, teil. Thomas Lindt berichtete der Umweltdezernentin, dass immer mehr Menschen ein falsches oder verzerrtes Bild von Landwirtschaft hätten. „Viele Menschen haben gar keinen Bezug mehr dazu, wie landwirtschaftliche Produkte wie Milch, Fleisch oder Getreide erzeugt werden und was nötig ist, damit auf den Feldern überhaupt etwas wachsen kann. Das hat zur Folge, dass ihnen das Verständnis dafür fehlt, was Landwirte benötigen, um ihre Arbeit erfüllen zu können. Dazu gehört selbstverständlich auch der verantwortungsvolle Umgang mit Dünge- und Pflanzenschutzmitteln“, erklärte Thomas Lindt und fügte hinzu: „Das erleben wir Landwirte als großes Problem, denn es beeinträchtigt unsere Arbeit und wirft ein schlechtes Licht auf unseren Berufsstand.“

Gerade hier setzen verschiedene Projekte des Main-Kinzig-Kreises an. Gemeinsam mit dem Kreisbauernverband und den Landfrauen hat der Main-Kinzig-Kreis das Projekt „Lernfeld Landwirtschaft“ ins Leben gerufen, um über die Arbeit und die Produkte der landwirtschaftlichen Betriebe im Main-Kinzig-Kreis zu informieren. Mit dem Marktplatz im Forum ist zudem eine Möglichkeit zur Vermarktung regionaler Produkte „Made in MKK“ geschaffen worden.

„Ziel ist es, die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte im Main-Kinzig-Kreis sichtbar zu machen und ihre Bedeutung für unsere Gesellschaft zu betonen. Dazu gehört auch die Unterstützung regionaler Wertschöpfungsketten, damit die Lebensmittel, die in der Region hergestellt werden, auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern vor Ort ankommen. Das ist uns ein großes Anliegen, das wir auch gerne unterstützen. Denn das ist nachhaltig, umweltbewusst und vor allen Dingen schmecken diese vor Ort erzeugen Lebensmittel richtig gut“, erklärte Susanne Simmler.

Kreislandwirt Bruno Wörner machte deutlich, dass zur Erzeugung regionaler Produkte das Gut Boden unabdingbar ist. „Wir Landwirte stehen in Konkurrenz zu Neubaugebieten und großen Logistikzentren und verlieren mit jeder Flächenversiegelung stetig ein weiteres Stück unserer Existenzgrundlage. Das zwingt viele Berufskolleginnen und Berufskollegen dazu, aufzugeben oder sich neu und kreativ aufzustellen“, machte der Kreislandwirt deutlich.

Moderne Landwirtschaft habe den Anspruch, im Einklang mit Mensch und Umwelt zu agieren. Dazu gehören neue Ideen und Projekte, die sich insbesondere auch dem Erhalt der Artenvielfalt widmen. „Die Landwirtinnen und Landwirte sind sich dieser großen Verantwortung durchaus bewusst, wünschen sich aber auch mehr Verständnis und Vertrauen seitens der Verbraucher“, erklärte Mark Trageser. Hier sieht Susanne Simmler alle Beteiligten auf einem guten Weg. So laufe zum Beispiel das Wasser-Rahmenrichtlinienprojekt zwischen Landkreis, Wasserversorger und Landwirtschaft seit Jahren mit großem Erfolg. „Alle Beteiligten an einem Tisch – damit haben wir gute Erfahrungen gemacht und damit werden wir auch fortfahren“, so Susanne Simmler.

Gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung für die wichtige Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte – das wünschen sich alle Beteiligten. „Fest steht: Ohne den engen Austausch mit den Betroffenen, nämlich jenen Menschen, die auf den Feldern und in den Ställen Lebensmittel für uns alle produzieren, geht es nicht“, bekräftigte Susanne Simmler und fügte hinzu: „Das hat etwas mit Respekt und Anerkennung zu tun und deshalb lohnt es sich, das Gespräch miteinander zu suchen. Dabei kann und muss man nicht immer einer Meinung sein, aber man sollte sich auf Augenhöhe begegnen.“ Es sei für den Main-Kinzig-Kreis, der sowohl städtisch geprägte Regionen als auch ländlich geprägte Regionen miteinander vereine, ein wichtiges Anliegen, den Wert der heimischen Landwirtschaft in den Vordergrund zu rücken.

Foto: Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (Dritte von links) informierte sich bei einem Hofbesuch über den landwirtschaftlichen Lohnbetrieb von Thomas Schmidt (Zweiter von links) und seiner Frau Iris (links), der Dienstleistungen im Bereich Dünge- und Pflanzenschutz anbietet, über aktuelle Themen und versicherte im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbands, Mark Trageser (Zweiter von rechts), und dessen Amtsvorgänger Bruno Wörner (Mitte), dass der Main-Kinzig-Kreis zusammen mit seinem Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlicher Raum, vertreten durch Katrin Hess, für die Landwirtschaft ein verlässlicher Partner ist.


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