Büdesheimer Schlosskonzerte: Charmant moderiert

Musik
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Mit einem Konzert der Pianistin Lydia Maria Bader startete die Abonnementsreihe der Büdesheimer Schlosskonzerte in die Saison 2019.



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Die von der Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden mit Unterstützung des „Förderkreis Büdesheimer Schlosskonzerte“ und der Gemeinde Schöneck veranstaltete klassische Kammermusikreihe lockte wieder viele Besucher in den Saal des Gemeinschaftshauses in Oberdorfelden. Unter dem Titel „Ein Abend mit Clara Schumann“ brachte Lydia Maria Bader Klaviermusik von Clara und Robert Schumann, sowie Freunden der Familie mit.

Von der „Neuen Musikzeitung“ als „eine der führenden Pianistinnen Deutschlands“ bezeichnet, werden ihre thematisch konzipierten Programme begeistert aufgenommen. So leitete Lydia Maria Bader mit zahlreichen Zitaten und Anekdoten auch ihr Oberdorfelder Publikum mit charmanter Moderation durch das Leben und den gut dokumentierten Werdegang der Konzertpianistin und Komponistin Clara Schumann. Diese war während ihrer Frankfurter Zeit als Lehrerin am Konservatorium häufig zu Gast bei Gräfin von Oriola im Büdesheimer Alten Schloss und fürchtete, schon bei Lebzeiten vergessen zu werden. Ihr Geburtstag jährt sich 2019 nun zum 200. Mal.

Nachdem sie das innige Verhältnis von Johannes Brahms zu Familie Schumann skizziert hatte, begann Lydia Maria Bader ihr Konzert mit dessen „Intermezzi a-moll und A-Dur“ aus op. 118, Brahms‘ letzten Klavierwerken, die Clara besonders mochte. Nicht nur als Pianistin, sondern auch als Komponistin war Clara Schumann tätig. Über ein Thema aus Robert Schumanns „Fünf Albumblätter“ op. 99 komponierte sie zu seinem Geburtstag die „Variationen“ op. 20. Robert forderte Clara auf, mehr „ernste Musik“ zu komponieren, denn Vater Friedrich Wieck hatte stets auf gefällige Kompositionen geachtet. In Lydia Maria Baders gefühlvoller Interpretation der „Variationen“ wurde die Verflechtung von Clara und Robert musikalisch deutlich.

Felix Mendelssohn Bartholdy lernten Robert Schumann und Clara Wieck 1835 kennen. Er wurde Schumanns zum engen und lieben Freund und unterstützte in allen Belangen. Es schloss sich sein ursprünglich als Etüde konzipiertes „Rondo capriccioso“ op. 14 an. Mit der Umarbeitung der Vorlage und Hinzufügung einer Andante-Einleitung gelang Mendelssohn ein echtes Meisterwerk, das mit seinen perlenden Läufen auch heute noch zum Repertoire einer Pianistin wie Lydia Maria Bader gehört.

Robert Schumann suchte als Musikschriftsteller den Kontakt zu Frédéric Chopin und verehrte dessen Kompositionen, obwohl er mit seinen Kompositionen nicht in gleichem Maße Anerkennung bei Chopin fand. Clara mochte vor allem Chopins „Nocturne c-moll“ op. 48,1, welches sich mit Ernst und Pathos beginnend, zu Unruhe und Ausbruch entwickelt. Lydia Maria Bader schlug den Bogen faszinierend.

Claras Vater war vehement gegen eine Ehe mit Robert und suchte, diese mit allen Mitteln zu verhindern. Aus dieser Phase stammte die von Lydia Maria Bader zum Schluss ihres Programmes interpretierte „Novellette“ op. 21, Nr. 2. Die von Robert verehrte Sängerin Clara Novello stand bei der Wahl des Titels Pate. Gleichzeitig bezog sich Schumann auf die literarische „Novelle“ und gab damit den deutlichsten Hinweis auf den erzählenden Charakter der Kompositionen. Als Zugabe präsentierte Lydia Maria Bader dem ausgiebig applaudierenden Publikum das erste seiner „an die 30 putzigen Dinger“: „Von fremden Ländern und Menschen“ aus „Kinderszenen“ op. 15.

Das nächste Schlosskonzert findet am Sonntag, 24. März um 17.00 Uhr in Oberdorfelden mit dem „Arcanta-Quartett“ statt. Gudrun Jeggle (Violine), Christiane Schmidt (Viola), Daniela Craul (Violoncello) und Christina Fabel-Sauer (Klavier) widmen sich dann unter dem Titel „Alles Romantik?!“ wenig gespielter Klavierkammermusik. www.musikschule.online


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