Congress Park Sinfonie startet mit Flötenkonzert

Musik
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Die Congress Park Sinfonie mit der Neuen Philharmonie Frankfurt startet am 14. März mit einer Premiere in die Konzertsaison 2020.



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Erstmals seit Bestehen der Klassikreihe ist ein Flötenkonzert im Programm; geschrieben in D-Dur von Wolfgang Amadé Mozart, dem Wunderkind des 18. Jahrhunderts. Erich Wolfgang Korngolds raffiniert orchestrierte Suite „Viel Lärmen um nichts“ eröffnet den Konzertabend, nach der Pause erklingt Franz Schuberts achte Sinfonie. Musikalischer Gast ist an diesem Abend Elya Levin, Soloflötist der Badischen Staatskapelle im Badischen Staatstheater in Karlsruhe.

Neu entdeckt

War Mozart Wiens Wunderkind des 18. Jahrhunderts, so darf Erich Wolfgang Korngold diesen Titel für das 20. Jahrhundert beanspruchen. Seine unfassbar frühreifen Werke verblüfften Wien. Die Opern des Teenagers machten weltweit Furore. In Hollywood wurde er zum Erfinder der modernen Filmmusik. Der Zweite Weltkrieg zerstörte Korngolds musikalische Heimat. Der mit Begabung überreich Gesegnete starb 1957 weitgehend vergessen. Mit der Auswahl der schwungvollen Suite „Viel Lärmen um nichts“, trägt Jens Troester mit dazu bei, Korngold neu zu entdecken. „Der Reiz seiner Musik ist unvergänglich und wird das Hanauer Publikum begeistern“, ist der Chefdirigent und Künstlerische Leiter des Orchesters überzeugt.

Rokoko-Charme und klassische Grazie

Für das im Auftrag eines niederländischen Musikliebhabers komponierte Flötenkonzert KV 314 hat Mozart kurzerhand sein Oboenkonzert in C-Dur adaptiert. Gleichwohl steht sein Flötenkonzert den Konzerten für Horn und Fagott in nichts nach. Ganz im Gegenteil: Das Konzert für die Flöte bleibt an Rokoko-Charme und klassischer Grazie unübertroffen. Im ersten Satz zeigt sich der Einfluss der italienischen opera buffa, und auch dem zweiten Satz merkt man den Opernkomponisten an. Singspielhaft wird es im Finale, in Blondes Arie „Welche Wonne, welche Lust“. Das quirlige Hauptthema hat Mozart später in der „Entführung aus dem Serail“ wiederverwendet.

Vergessen und wiederentdeckt

Im zweiten Teil des Konzerts erklingt Franz Schuberts große C-Dur-Sinfonie, die letzte, die er vollendete und mit der ihm der Durchbruch als Sinfoniker gelang. Wie bereits zuvor in seinen Liedern findet er in der sinfonischen Großform zum Ausdruck einer durch und durch romantischen, tiefen inneren Sehnsucht. Das Wandern, Irren, Suchen und schließlich das Ankommen sind die wahren Themen dieser Sinfonie. Gleichwohl war das Werk zunächst in Vergessenheit geraten und wurde erst elf Jahre nach Schuberts Tod von Mendelssohn und Schumann uraufgeführt.

Elya Levin (Flöte)

Geboren 1990 in Tel Aviv, hatte Elya Levin zunächst Unterricht bei Boaz Meirovitch an der Buchmann-Mehta Musikakademie Tel Aviv. Er absolvierte sein Bachelorstudium im Fach Flöte bei Renate Greiss-Armin und Mathias Allin in Karlsruhe und anschließend sein Masterstudium und Solistenexamen bei Davide Formisano in Stuttgart mit Auszeichnung. Meisterkurse und zusätzlicher Unterricht unter anderem bei Moshe Epstein, Eyal Ein-Habar, Wally Hase, Gaby Pas-Van Riet und Michael Martin Kofler ergänzten seine Ausbildung. Unter seinen Auszeichnungen sind 1. Preise bei den Internationalen Flötenwettbewerben Budapest 2013 sowie „Severino Gazzelloni“, Italien 2015. Als Finalist und Stipendiat des 40. Deutschen Musikwettbewerbs 2014 wurde er in die 59. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler und in die Künstlerliste des Deutschen Musikwettbewerbs aufgenommen. Orchestererfahrungen sammelte Levin mit dem West-Eastern Divan Orchestra unter Leitung von Daniel Barenboim, beim Sinfonieorchester Malmö, in der Orchesterakademie Ossiach, im Stuttgarter Kammerorchester, im Radio-Sinfonie-orchester Stuttgart des SWR und im Dänischen Nationalorchester DR. Seit September 2017 spielt Elya Levin als Soloflötist im Badischen Staatstheater in Karlsruhe.

Weitere Informationen

Der Abschluss eines Abonnements für alle 4 Konzerte dieses Jahres ist noch bis zum 14. März möglich. Einzelkarten für das Konzert am 14. März gibt es ab 43 Euro bei Frankfurt Ticket Rhein-Main und weiteren Vorverkaufsstellen. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr. Der kostenfreie Einführungsvortrag beginnt um 18.30 Uhr im Paul-Hindemith-Saal. Die Abendkasse öffnet um 17.30 Uhr.

Ausführliche Informationen zum Programm der Congress Park Sinfonie 2020 gibt es unter www.cph-hanau.de

Foto: Elya Levin (Flöte). Foto-Credit: Edoardo


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