Mittwoch: 16 neue Corona-Fälle in Offenbach

Offenbach
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Nach zuletzt rückläufigen Zahlen wurden in den vergangenen 24 Stunden 16 Menschen aus Offenbach neu positiv auf SARS-CoV-2 getestet.



Damit steigt die Gesamtzahl der Infektionen seit März auf 265. Aktuell sind 40 aktive Fälle bekannt. Rund die Hälfte der neu Infizierten hat sich bei einer Reise ins Ausland angesteckt, so etwa in Spanien, Rumänien, Serbien, Kosovo und Bosnien. Zu den neu Infizierten zählen außerdem Menschen, die als Kontaktpersonen ermittelt wurden und daraufhin positiv getestet wurden. Eine Person wird aktuell im Krankenhaus behandelt, ihr Zustand ist stabil.

„Die Rückkehr von Urlaubern aus Risikogebieten gehört aktuell zur größten Herausforderung im Umgang mit dem Corona-Virus in Offenbach. Diese Entwicklung betrachten wir und die Fachleute im Gesundheitsamt mit großer Sorge“, teilten Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke und Bürgermeister Peter Freier heute mit. Die neuen Zahlen zeigten, dass die vom Robert-Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiete ein hohes Ansteckungsrisiko für Urlauber haben. „Wir rufen eindringlich alle Einwohnerinnen und Einwohner in Offenbach dazu auf, auch im Urlaub und bei Reisen zur Familie im Ausland auf Abstand zu anderen Menschen zu bleiben und die Hygieneregeln einzuhalten“, so Bürgermeister Freier. „Ein Urlaub ist in diesem Jahr immer auch ein Urlaub mit Corona und keinesfalls ein Urlaub von Corona!“, betonte OB Schwenke.

Freier erinnert in seiner Funktion als Ordnungsdezernent an die Pflicht, sich nach der Rückkehr von einer Reise in ein Risikogebiet umgehend beim Stadtgesundheitsamt zu melden und ausnahmslos die Quarantänepflicht von 14 Tagen zuhause einzuhalten. „Wer diese Pflicht missachtet, begeht kein Kavaliersdelikt, sondern ist eine Gefahr für andere Menschen. Weil der Schutz der Bevölkerung so wichtig ist, hat der Gesetzgeber harte Strafen vorgesehen für die, die sich nicht an diese Pflicht halten. Das können für jede Ordnungswidrigkeit 25.000 Euro sein – wer also weder die Meldepflicht noch die Quarantäne einhält muss mit einer Geldstraße von 50.000 Euro rechnen.“

Freier und Schwenke begrüßen angesichts der Gefahren durch Reisen die Pläne für eine Testpflicht nach einer Rückkehr aus Risikogebieten: „Wir rufen die Bundesregierung dazu auf, die verpflichtenden Tests so schnell wie möglich einzuführen. Wichtig ist dabei aber, dass nicht nur einmal direkt nach der Rückkehr getestet wird, sondern ein zweites Mal zum Ende der möglichen Inkubationszeit, damit jedes Risiko ausgeschlossen werden kann. Auch sprechen wir uns dafür aus, dass die Tests für alle Menschen kostenlos sind, weil sich sonst viele Menschen die teuren Tests nicht leisten könnten.“

Reiserückkehrende können ihre verpflichtende Meldung mit einem Online-Formular unter www.offenbach.de/return einreichen - dabei ist für jede mitgereiste Person ein eigenes Formular abzusenden. Für das Stadtgesundheitsamt ist die Urlaubssaison eine zusätzliche Belastung. Allein die Bearbeitung aller Fälle von Reiserückkehrern erfordert pro Tag über 120 Anrufe und E-Mails. Hinzu kommt die Ermittlung aller Kontaktpersonen und Infizierten sowie die Betreuung während der häuslichen Quarantäne. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsamt arbeiten seit März unermüdlich daran das Infektionsgeschehen einzudämmen. Die Offenbacher Bevölkerung ist ihnen zu großem Dank verpflichtet. Gleichzeitig liegt es in ihrer Verantwortung, ihre Nachbarn, Freunde, Bekannte und Verwandte zu schützen”, sagte Schwenke.

Um mit allen Betroffenen schnell wichtige Informationen austauschen zu können, hat das Stadtgesundheitsamt mit einem Aufruf Kollegen aus anderen Ämtern der Verwaltung zum Einsatz als Übersetzer gebeten. Die Kollegen stehen auf Zuruf als Übersetzer am Telefon bereit - neben ihrer eigentlichen Arbeit. Insgesamt befinden sich derzeit 309 Menschen in häuslicher Quarantäne, darunter 38 positiv getestete Personen sowie 271 weitere Personen, weil sie Kontakt zu einem positiv Getesteten hatten oder aus dem Nicht-EU-Ausland von einer Reise zurückgekehrt sind. Todesfälle in Offenbach gab es bisher neun. Drei von ihnen waren in einer Pflegeeinrichtung untergebracht. Bei den Verstorbenen handelt es sich um Personen im Alter zwischen 59 und 102 Jahren.

Alle Informationen zur Lage in der Pandemie und aktuell getroffenen Maßnahmen in Offenbach stehen unter www.offenbach.de/corona im Internet. Sie werden fortlaufend aktualisiert.


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