Wie der Spessart nach Offenbach kam

Laut 100jähriger Jubiläumsschrift von 2005 wurde der Verein am 4. Oktober 1905 von 15 Freunden des Wandergedankens gegründet, speziell um das Interesse am Hochspessart zu wecken. Darauf weist Gerda Günther, 1. Vorsitzende der Offenbacher Ortsgruppe des Spessartbundes hin. Der Verein war zunächst ein Zweigverein der Hochspessartfreunde Rothenbuch, die es heute noch in Frankfurt gibt. Aber schon 1906 machte er sich als „Spessartverein 1905 Offenbach“ selbstbewusst selbständig.

1911 pflanzten Vereinsmitglieder die Luitpold-Eiche am bekannten Ausflugslokal „Engländer“ im Spessart, die noch heute steht, bemerkt Günther nicht ohne Stolz. 1913 war der Offenbacher Spessartverein bei den Gründungsvereinen des Spessartbundes Aschaffenburg.  „In dieser Tradition und vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen Gefährdung des Waldes im Spessart sind unsere Aktivitäten ein wichtiger Beitrag für die Bewusstseinsbildung auch in einer Großstadt, für die der Spessart ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Stadtbevölkerung ist“, merkt Günther weiter an. Hauptzweck sei allerdings das Wandern und die Geselligkeit.

Der Offenbacher Verein bietet nach Günther ein vielfältiges Programm an, das sich nicht nur auf den Spessart bezieht. So werden monatlich Tageswanderungen, teilweise mit Busbegleitung, teilweise mit ÖPNV, auch in den Taunus, Odenwald, Vogelsberg und den Rheingau sowie in die Rhön organisiert. Darüber hinaus finden einmal im Jahr ein Vereinsausflug, eine Weihnachtsfeier und die Jahreshauptversammlung statt. Angeboten werden etwa zwei Mal im Jahr ein Seniorennachmittag sowie alle zwei Monate ein Stammtisch. Alle Veranstaltungen werden in einem Jahresplan im November des Vorjahres veröffentlicht. An den Wanderungen können auch Gäste teilnehmen. Corona-bedingt sind in den letzten beiden Jahren allerdings etliche geplante Veranstaltungen ausgefallen.

In dem Verein sind Stand 31.12.2021 68 Mitglieder (plus 20 Ehrenmitglieder über 85 ohne Beitrag) organisiert. Problematisch sei heute, genügend Wanderführer zu finden, die die Wanderungen vorbereiten. Viele Sportvereine böten Wanderungen an. Dies erschwere nach Günther die Gewinnung neuer jüngerer Mitglieder.

Gerda Günther (72) ist pensionierte Lehrerin. Freude am Wandern und am Organisieren motiviere sie für ihr Engagement. Sie ist seit 2002 Mitglied im Offenbacher Verein und organsierte ihre erste Führung 2012. Ab 2018 füllte sie das Amt der Wanderwartin aus und ab 2020 ist sie 1. Vorsitzende. Zu ihren Aufgaben gehören neben der Vertretung des Vereins nach außen die Betreuung der Homepage, Pressemitteilungen und die Herstellung einer druckreifen Version der monatlichen Wanderprogramme. Im Vorstand wird sie unterstützt durch die 2.  Vorsitzende: Ruth Franken, die Schriftführerin Margot Fossi und die Kassiererin Claudia Grüner. Aktuelle Wanderwartin ist Edith Lütjeharms.