Für Nachfahren eine lebenswerte Welt erhalten

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Um das Bewusstsein der Menschen für Naturschutz und Nachhaltigkeit zu schärfen, sollten Verbände und Kommunalpolitik vor Ort in den Städten und Gemeinden eng zusammenarbeiten.



Darin stimmen der Kreisvorstand des Naturschutzbundes (NABU) Main-Kinzig und Thorsten Stolz überein. „Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam informieren und sensibilisieren, denn am Ende entscheiden sie als Verbraucher“, sagte der SPD-Landratskandidat bei einem Treffen mit dem Vorstand des rund 5.500 Mitglieder zählenden Kreisverbandes. Thorsten Stolz ist auch Bürgermeister der Kreisstadt Gelnhausen, in der die Umweltmesse „Öko Trends“ seit über einem Jahrzehnt tausende Verbraucher mit nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen sowie Umweltverbänden und -organisationen zusammenbringt. Aktuelle Themen des Umweltschutzes, die weitere wirtschaftliche und ökologische Entwicklung des Main-Kinzig-Kreises und die Aufgaben der beim Landkreis angesiedelten Unteren Naturschutzbehörde standen im Mittelpunkt seines intensiven Gedankenaustauschs mit den engagierten Naturschützern.

Vom NABU-Kreisvorstand nahmen an dem Treffen teil: Vorsitzender Franz-Josef Jobst (Steinau), 2. Vorsitzende Sibylle Winkel (Steinau), Kassenwart Axel Schmitt (Hanau), Schriftführer Norbert Weber (Neuberg), Beisitzer Thomas Mathias (Steinau), Beisitzer Dr. Matthias Kuprian (Steinau) und der Leiter des Arbeitskreises Amphibien und Reptilien, Olaf Homeier (Biebergemünd). „In Zeiten globaler Bedrohungen wollen wir für unsere Nachfahren eine lebenswerte Welt erhalten“, umschrieb Sibylle Winkel das Engagement des NABU, der sich heute für Biotope und Artenschutz, gesunde Luft, sauberes Wasser und den schonenden Umgang mit endlichen Ressourcen einsetzt. „Für Mensch und Natur“, lautet das Motto des 1899 gegründeten Verbandes, der sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr von einer Vogelschutzorganisation zu einer Naturschutzorganisation gewandelt hat. „Wir möchten an konkreten Projekten beispielhaft zeigen, dass man an der Basis anfangen und etwas verändern kann“, umschrieb Sibylle Winkel die Arbeit des Verbandes, der mit regelmäßigen Führungen, Arbeitsgruppen und Projekten vor Ort den engen Kontakt und Austausch mit der Bevölkerung sucht.

Als ein Beispiel, wie NABU und Kreis gemeinsam das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger schärfen können, nannte Thorsten Stolz den Bereich Energieeffizienz. „Das ist ein interessantes Handlungsfeld, das wir kreisweit koordinieren können“, sagte er und skizzierte die Kooperationsmöglichkeiten beispielhaft am Austausch alter Heizungsanlagen. So könnten die Naturschutzverbände und der Kreis Informationsbroschüren auflegen und Vortragsveranstaltungen für Hausbesitzer organisieren. Wenn dann auch noch die heimischen Sparkassen ein Sonderfinanzierungsprogramm für den Austausch alter Heizungsanlagen auflegten, werde daraus eine runde Sache. „Mit jeder modernisierten Anlage gewinnen wir so etwas für den Umweltschutz“, betonte der Landratskandidat.

Die Umsetzung von gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen nach Bauprojekten, die die Natur beeinträchtigt haben, zählt zu den Themen, die dem NABU sehr unter den Fingernägeln brennen: „Es werden wunderschöne Papiere und Pläne für Ausgleichsflächen geschrieben, aber dann nicht immer realisiert“, kritisierte Franz-Josef Jobst und formulierte in diesem Zusammenhang den Wunsch, die personelle Ausstattung der Unteren Naturschutzbehörde zu erhöhen, um die Kontrollfunktion zu verbessern. Der NABU regte zudem ein kreisweites Kataster an, in dem alle beschlossenen Ausgleichsflächen erfasst und aufgeführt seien. Selbst Städte und Gemeinden würden in vielen Fällen keinen Überblick darüber haben, zu welchen Ausgleichsmaßnahmen sie noch verpflichtet seien. „Da geht ganz viel Volumen für die Natur verloren“, konstatierte Sibylle Winkel und betonte: „Es muss etwas passieren, immerhin handelt es sich hier um einen Ausgleich für Eingriffe in die Natur, die bereits getätigt worden sind“.

Zu den weiteren Anliegen des NABU gehört die Eindämmung des Flächenverbrauchs im Main-Kinzig-Kreis für Neubauprojekte. „Wir möchten das Bauen im Bestand und damit die Dorf- und Stadtkerne stärken“, sagte Franz-Josef Jobst. Deshalb begrüße der Kreisverband ausdrücklich das „Förderprogramm Ländlicher Raum“, das Thorsten Stolz für den Fall seiner Wahl zum Kreisoberhaupt angekündigt hat. „Die Bebauung der grünen Wiese ist nicht im Sinne des Naturschutzes“, lobte der Vorsitzende das Vorhaben des Landratskandidaten, die Reaktivierung leerstehender innerörtlicher Immobilien und brachliegender Flächen künftig direkt durch den Kreis zu bezuschussen. Dieses Förderprogramm, so Thorsten Stolz, soll ausschließlich die Ortskerne stärken: „Das wird quasi ein eigenständiges Dorferneuerungsprogramm des Main-Kinzig-Kreises, sowohl für private als auch für kommunale Maßnahmen. Es schafft Anreize aufs Land zu ziehen, stärkt die innerörtliche Infrastruktur in den Dörfern und holt somit Menschen und damit Leben zurück in die Ortskerne“.

Der Landratskandidat verwies in diesem Zusammenhang auch auf die sich abzeichnende Entwicklung des Main-Kinzig-Kreises in den nächsten Jahren: Im Westkreis mit kontinuierlich steigenden Einwohnerzahlen seien bereits heute kaum noch Flächen für Bau- und Gewerbegebiete vorhanden. Gleichzeitig aber zögen bis zum Jahr 2030 laut einer IHK-Studie rund 60.000 Menschen zusätzlich in die Landkreise Main-Kinzig und Offenbach. Das Wachstum des einwohnerstärksten Hessischen Landkreises setze sich auch deshalb fort, weil Frankfurt weiter wächst.  „Das ist eine riesige Chance für die Städte und Gemeinden im Ostkreis, die heute ab Wächtersbach unter dem demographischen Wandel leiden“, betonte Thorsten Stolz. Nicht zuletzt nach dem Breitbandausbau, der auch den ländlichen Gemeinden schnelles Internet bescherte, zähle der östliche Main-Kinzig-Kreis zu den attraktiven Wohnstandorten vor den Toren Frankfurts. Deshalb soll infolge des „Förderprogramms Ländlicher Raum“ im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen eine zentrale Bauberatung eingerichtet werden, die allen Interessenten zur Seite steht, die sich für eine aus dem kreiseigenen Fördertopf bezuschusste Immobilien- oder Grundstücksübernahme im ländlichen Raum interessieren.

Abschließend verabredeten Thorsten Stolz und der NABU-Kreisvorstand, im Kontakt zu bleiben und sich künftig regelmäßig auszutauschen. Weitere Informationen zum NABU-Kreisverband Main-Kinzig finden Interessierte im Internet unter www.nabu-mkk.de.

Foto (von links): Axel Schmitt, Thomas Mathias, Franz-Josef Jobst, Dr. Matthias Kuprian, Sibylle Winkel, Landratskandidat Thorsten Stolz, Olaf Homeier und Norbert Weber.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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