1.600 Flüchtlinge in Arbeit vermittelt

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„In der Integrationsarbeit hat für den Main-Kinzig-Kreis Priorität, den zu uns geflüchteten Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Das gelingt dann, wenn wir sie in Beschäftigungsverhältnisse vermitteln, die nachhaltig sind“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD), zugleich Verwaltungsratsvorsitzende des Kommunalen Centers für Arbeit (KCA) und Aufsichtsratsvorsitzende der Gesellschaft für Ausbildung, Qualifizierung und Arbeit (AQA).



„Die Maßnahmen zur Qualifizierung und zur beruflichen Orientierung, die wir insbesondere seit 2015 mit vielen unterschiedlichen Partnern entwickelt haben, sind meist der notwendige erste Schritt, aber nie Selbstzweck“, so Simmler.

Schon im Frühjahr 2015 hatte sich auf Initiative von Susanne Simmler hin im Main-Kinzig-Kreis ein Runder Tisch gegründet, an dem Verwaltung, Jobvermittler, Kreishandwerkerschaften, Industrie- und Handelskammer und einige mehr über Projekte zur beruflichen Integration sprachen. Daraus entstand beispielsweise das Qualifizierungsangebot „Migranten in Arbeit“ (MiA), mit dem heute Menschen gezielt auf die Berufswelt und ihre Ausbildungsplätze, unmittelbar im Anschluss an diese Qualifizierung, vorbereitet werden. Verschiedene Partner sind im Projekt „Leben – Arbeit – Sprache“ mit im Boot, in dem neben der beruflichen Orientierung auch die Sprachförderung eine große Rolle spielt, seinerzeit ein landesweites Vorbildprojekt für viele andere Landkreise.

„Sobald einer der Teilnehmer ein Jobangebot vorliegen hat, und sei es zunächst ein Praktikum mit der Perspektive auf eine spätere Anstellung im Betrieb, dann unterstützen wir das natürlich. Das ist für uns ein vorgezogener Erfolg unserer Arbeit“, erklärt Simmler. Niemand werde vom Arbeitsmarkt ferngehalten, so die Erste Kreisbeigeordnete, schon gar nicht, um bestehende Kursangebote zu füllen, wie vergangene Woche ein ehrenamtlicher Integrationshelfer vermutete. Wo ein nachhaltiges Beschäftigungsverhältnis möglich ist, wird es in kürzester Zeit abgeschlossen. Alleine seit 2017 hat das KCA so schon über 1.600 Menschen mit Fluchthintergrund auf sozialversicherungspflichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze vermittelt.

Das Jobcenter des KCA pflegt einen engen und regelmäßigen Austausch mit Ehrenamtlichen und begrüßt deren Engagement ausdrücklich. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem KCA nehmen gerne auch an Ausbildungs- oder Arbeitsbörsen teil, wie kürzlich in Schöneck, um vor Ort zahlreiche Fragen zu Einzelfällen zu klären und auch grundsätzliche rechtliche Zusammenhänge erläutern. Wir sehen uns da Hand in Hand in die gleiche Richtung gehend“, bekräftigt Michael Krumbe, KCA-Vorstand. „Wo es geht, ermöglichen wir einem Arbeitsuchenden im Leistungsbezug auch ein Praktikum, das ist wesentlicher Bestandteil der Jobvermittlung, ganz unabhängig vom persönlichen Hintergrund. Wenn sich jemand mit einem Arbeitgeber bereits vorher einig ist, zum Beispiel bei einem Geflüchteten dank der Vermittlung eines Flüchtlingshelfers, dann veranlassen wir in der Regel binnen eines Werktages alles Erforderliche, um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen“, erläutert Krumbe.

Kreis und KCA weisen gemeinsam darauf hin, dass es Zugangsvoraussetzungen für bestimmte Berufe gibt: ein gewisses Sprachniveau, ein nachgewiesener Bildungsgrad. „Der Main-Kinzig-Kreis kann hier immer nur stetig appellieren, es den Menschen mit Fluchthintergrund nicht durch Behördenauflagen zu schwer zu machen. Wir für unseren Teil helfen mit, diese Hürden zu überwinden“, fasst Simmler zusammen. Die Integrationsprojekte des Kreises sähen ausdrücklich Angebote vor, diese Voraussetzungen zu erwerben. Die Initiativen der Arbeitskreise und Privatpersonen leisteten ebenfalls wertvolle Unterstützung.

Nicht abweichen wird der Main-Kinzig-Kreis von seiner Linie, Jobvermittlung nicht um jeden Preis zu betreiben. „Auf die Nachhaltigkeit der Beschäftigung kommt es uns an“, fügt Michael Krumbe hinzu. „Keinem Menschen ist langfristig geholfen, wenn wir nun massiv und in großer Zahl in Niedrigstlohnjobs vermitteln würden, mit denen man doch wieder auf staatliche Leistungen angewiesen wäre. Die Menschen sollen ohne staatliche Leistungen auskommen und sich selbst ihr Leben finanzieren können. Das ist das gemeinsame Ziel unserer Maßnahmen.“


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