„Attraktivität des Pflegeberufs verbessern“

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Der Haupt- und Finanzausschuss hat sich in einer weiteren Sitzung mit der Standortsuche für eine Akademie für Gesundheit und Pflege befasst.



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Dabei standen unter anderem mit Dieter Bien als Geschäftsführer der Alten- und Pflegezentren und Dieter Bartsch als Geschäftsführer der Main-Kinzig-Kliniken sowie Monika Bernd und Elisabeth Gottschalk als Leiterinnen der noch getrennten Ausbildungsstätten als Fachleute für die pflegerischen Berufe zur Verfügung. Der Vorsitzende des Ausschusses, Karl Netscher (SPD), hatte sie eingeladen, damit die Mitglieder neben der Standortfrage auch eine Expertise für die spätere Entscheidung erhalten.

Der Kreistag hatte in seiner Sitzung im März entschieden, die Suche nach einem Standort für die Akademie für Gesundheit und Pflege zu erweitern. Den Haupt- und Finanzausschuss beauftragte das Parlament damit, den Kriterienkatalog nach den Vorstellungen einer möglichst breiten Mehrheit zu erstellen. In der ersten Sitzung diskutierte der Ausschuss im April bereits eine Erweiterung der Kriterien und wünschte sich vor einer endgültigen Abstimmung über das modifizierte Suchraster ein Gespräch mit Experten über die Ausbildung und die Situation im Kreisgebiet.

Volker Klug als Beauftragter für die Zusammenführung der Kranken- und Altenpflege im Main-Kinzig-Kreis führte in das Thema ein. Er ging zunächst auf die Hintergründe für die künftig gemeinsame – generalistische – Ausbildung ein und stellte die Ausbildung an den derzeit noch getrennten Standorten in Rodenbach und Gelnhausen vor. Anschließend beantworteten er sowie die weiteren Gäste im Ausschuss die Fragen der Kreispolitiker.

Neben vielen weiteren Informationen richtete sich der Fokus der Ausschussmitglieder auf zwei wesentliche Dinge, die auch bei der Kriterienauswahl und -gewichtung eine besondere Berücksichtigung finden dürften. Zum einen ist das die Bedeutung des Öffentlichen Personennahverkehrs. In Gelnhausen sind etwa die Hälfte, in Rodenbach weit mehr als die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler auf Bus und Bahn zur Anreise angewiesen. Zum anderen ist es der Einzugsbereich der Auszubildenden. Nur rund acht Prozent der angehenden Pflegerinnen und Pfleger, beide Ausbildungsstandorte zusammengenommen, kommen aus dem Altkreis Schlüchtern – derzeit rund 30; weit überdurchschnittlich viele kommen aus dem Raum Hanau und Gelnhausen – aktuell 350.

„Für den Ausschuss war es gut und wichtig, im schwierigen Feld der Pflege und der Ausbildung von pflegerischen Berufen die gesetzlichen Änderungen, die aktuellen Trends wie auch die derzeitige Situation zu kennen. Im Ziel sind wir Kreispolitiker uns mit den Akteuren aus dem pflegerischen Bereich absolut einig, dass wir die Ausbildung und damit die Attraktivität des Pflegeberufs verbessern und die Kapazitäten erhöhen wollen“, resümierte Netscher. „Dafür suchen wir einen guten, zukunftsfesten und am Bedarf orientierten Standort.“

Die Fraktionen haben nach diesem umfassenden Austausch mit den Experten nun die Möglichkeit, ihre weiteren Kriterien für die Akademiestandort-Suche bis Ende Juni einzureichen. In der nächsten Sitzung nach den Sommerferien soll der finale Kriterienkatalog festgelegt werden.


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