SPD fordert zusätzliches IT-Personal für Schulen

Politik
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Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung der SPD Main-Kinzig (AfB) sieht große Hürden bei der Umsetzung des Digitalpaktes in Hessen.



„Warum müssen sich Schulen erst mit individuellen Konzepten für eine modernere digitale Ausstattung bewerben, anstatt sofort damit arbeiten zu können und die Lehrkräfte darin zu schulen?“, fragt sich die Vorsitzende der AfB, Julia Czech. Derzeit sei in Hessen geplant, dass Schulen unter Einschaltung aller schulischen Gremien ein neues Medienkonzept entwickeln müssen, das von den Staatlichen Schulämtern geprüft und abgesegnet werden muss. Im Anschluss daran bekomme der Schulträger dann die Zusage, die Schule entsprechend ausstatten zu können.

„Es muss sichergestellt sein, dass schulintern einheitliche Geräte für Klassen- und Fachräume angeschafft werden, deren Reparatur und Wartung professionell und zeitnah geschieht. Wir brauchen zunächst ein einheitliches und funktionierendes IT-System, aber vor allem die personelle Ausstattung, um sinnvolle pädagogische Konzepte entwickeln zu können. Es ist wünschenswert, wenn der Schulträger alle Schulen im Main-Kinzig-Kreis bei der digitalen Ausstattung gleichbehandelt.“, so Julia Czech.

Lehrkräfte seien auf regionalen Fortbildungen davon genervt, dass jede Schule, ja sogar jeder Klassenraum unterschiedlich ausgestattet sei, was einheitliche Schulungen oft unmöglich mache. Außerdem fehle es an externem Personal, das technische Probleme sofort beheben kann. So werde das digitale Arbeiten zum Zeitfresser. Auch Brian Petersen, Schüler der Fachoberschule und Juso-Mitglied, berichtet aus seinem Schulalltag: „Whiteboards fahren nicht hoch, Wlan-Fehler erschweren das digitale Arbeiten, ausgefallene Beamer-Lampen sind nicht vorrätig oder können von Lehrkräften nicht gewechselt werden. Manchmal sehne ich mich dann wieder nach einem Buch.“

Brian wünscht sich in Schülertischen versenkbare Laptops mit Stromanschluss, Tastatur und Zugang zu einem schulinternen Netzwerk, in dem Lernergebnisse hochgeladen, geteilt und bei Bedarf ausgedruckt werden können. AfB-Mitglied Uwe Hammer unterstützt seinen jungen Mitstreiter darin und fordert die Einbeziehung von Jugendlichen bei der Umsetzung des Digitalpaktes. „Unsere Schülerinnen und Schüler wissen schon ganz genau, was sinnvoll für den Unterricht ist und was nicht. Sie erleben, wie frustriert ihre Lehrerinnen und Lehrer sind, wenn technische Geräte lahmen oder gar ausfallen. In vielen Fällen kaufen sich Lehrkräfte Ersatzteile sogar auf eigene Kosten. Wir brauchen bei technischen Anschaffungen Kaufverträge mit Wartungsklausel. Nur regional tätiges IT-Personal, das bei technischen Problemen sofort erreichbar ist und in die Schulen kommt, kann digitales Lernen ermöglichen. Hier ist aber auch das Land in der Pflicht, die Kommunen bei Ausstattung und Wartung finanziell nicht allein zu lassen,“, so Uwe Hammer.

Lucia Walter, SPD-Vorstandsmitglied aus Rodenbach, ist sich sicher: „Das wird eine Menge Geld kosten, aber Schule darf nicht betriebswirtschaftlich betrachtet werden. Schule und Bildung sind ein wichtiger gesetzlicher Auftrag und bedeuten daher Investitionen in Personal, Gebäude und deren Ausstattung. Es muss ein Maximum an Finanzmitteln in die Hand genommen werden, um unseren Kindern die bestmögliche Bildung zukommen zu lassen.“


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