Spessart gleich Klimaschutz oder „Spessart for future“

Politik
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Seit sechseinhalb Jahren engagieren sich bayerische und hessische Bürger für den Erhalt des Naturparks Spessart.



"Unzählige Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern wurden geführt, etliche Schreiben aus der hessischen und bayerischen Staatskanzlei liegen vor. Eine bilaterale Abstimmung hinsichtlich des Spessarts wurde von Bayern gefordert, von Hessen kam keine zielführende Reaktion. Zumindest drang hierüber nichts 'nach Außen'. Und so traf sich am 21. Mai 2019 im Rahmen einer öffentlichen Sitzung des Umweltausschuss der Regionalversammlung Südhessen der Ausschuss UEK (Umwelt, Energie, Klima) in Frankfurt im Haus des Regionalverbandes zur Beratung und Vorabstimmung. Die Vertreter der GRÜNEN, CDU und SPD stimmten mit ihrer Mehrheit für die für Windkraft ausgewiesenen Flächen laut Entwurf des TPEE Regionalplan Südhessen, trotz über 25.000 Einwände gegen vieler dieser Flächen. Die Vertreter der FDP und AfD lehnten die Flächen ab und stimmten dagegen. Am 14. Juni 2019 wird die Regionalversammlung Südhessen im Frankfurter Römer endgültig über die Vorrangflächen im Teilplan Erneuerbare Energien Südhessen (TPEE) bestimmen",heißt es in einer Pressemitteilung der "Initiative für den Erhalt des Naturparks Spessart".

Und weiter: "Laut TPEE trägt der Main-Kinzig-Kreis mit dem hessischen Spessart die Hauptlast. Bedauerlich ist, dass bis heute die tatsächliche Wertigkeit des SPESSARTS nicht erkannt wird. Laubmischwald bedeutet Wasser- und CO² Speicher. Lebenswichtig auch für Bewohner der Ballungsräume/Städte. Der Spessart ist eine „Schatztruhe der Biodiversität“ und somit Heimat für unterschiedlichste Arten. Hier funktioniert der natürliche Kreislauf noch weitestgehend. Ein 100-jähriger Eichenbestand entnimmt pro Jahr und Hektar rund 11 Tonnen CO² aus der Luft und produziert etwa 8 Tonnen Sauerstoff. Der gesamte Deutsche Wald entlastet die Atmosphäre jährlich um etwa 120 Millionen Tonnen CO². Es wird derzeit viel über Klimaschutz gesprochen. Junge Menschen gehen auf die Straße und demonstrieren, was großartig ist! Bedenken sollte man jedoch auch, um was es beim Klimaschutz tatsächlich geht. Wo dieser beginnt. Was wirklich sinnvoll ist im Gesamtkontext und somit auch zu einer erfolgreichen Energiewende beitragen kann. Kürzlich wurde im Fernsehprogramm ‚Das Erste / Mittagsmagazin‘, zum Thema Insektensterben ein Beitrag gesendet (noch zu finden in der Mediathek). Forscher des Deutschen Luftraum- und Raumfahrtzentrums sind möglichen Ursachen nachgegangen und haben herausgefunden, dass durchaus ein Zusammenhang zwischen dem Insektensterben und dem Windkraftausbau bestehe. So würden pro Tag bis zu 5 Mio Insekten durch Rotoren sterben, das sind 1.200 Tonnen pro Jahr und entspricht etwa 1 Billionen Lebewesen. Dabei wären Windkraftanlagen nicht Hauptursacher des Insektensterbens aber „Diese Größenordnung der betroffenen Fluginsekten könnte ein relevanter Faktor für die Stabilität der Fluginsektenpopulation sein und damit den Artenschutz und die Nahrungskette beeinflussen.“ Und auch die renommierte Senckenberg Gesellschaft fordert hierzu mehr Forschung, um die Zusammenhänge zwischen dem Verlust der biologischen Vielfalt und den Einrichtungen wie Windparks nachzuweisen. Wie hatte es Reinhold Messner bereits 2002 so trefflich formuliert: 'Alternative Energiegewinnung ist unsinnig, wenn sie genau das zerstört, was man eigentlich durch sie bewahren will: Die Natur.'"

Die „Initiative für den Erhalt des Naturparks Spessart“ lädt zu einem Spaziergang zu Vorrangflächen für Windkraft entlang der bayerisch-hessischen Landesgrenze ein. Termin: Donnerstag 13.06.2019, Treffpunkt 18:30 Uhr, Wanderparkplatz Waldschänke Bayrische Schanz, Schanzstr. 85, 97816 Lohr-Ruppertshütten. Dauer ca. 1 Stunde. Infos unter Telefon 09355-618, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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