Der Schlachter kommt zum Tier

Politik
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„Ziel sind bessere Bedingungen für die Tiere“, erklärt Bernd Wietzorek, landwirtschaftlicher Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion Main-Kinzig.



Er bezieht sich auf einen Prüfantrag der Fraktion, eine mobile Schlachtanlage im Main-Kinzig-Kreis zu realisieren. Am kommenden Freitag wird dieser Antrag im Rahmen der Kreistagssitzung diskutiert.

„Eine solche mobile Schlachtanlage wurde in Hessen entwickelt“, erklärt Wietzorek. „Sie besteht aus einem Anhänger, indem das Tier fixiert und betäubt wird und anschließend im Schlachtanhänger getötet.“ Auch wenn sich die Grünen gegen einen erhöhten Fleischkonsum einsetzen, gehe es doch darum „die Stresssensoren für das Tier bei der Schlachtung so gering wie möglich zu halten.“ Durch die mobile Schlachtanlage werden Lebendtransporte verhindert und somit Belastungen für das Tier, beispielsweise Hunger, Durst, die Separierung und Trennung von der Herde, ungewohnte Geräusche, Gerüche, Verletzungen oder räumliche Enge vermieden: „Der Schlachter kommt zum Tier und nicht anders herum.“

Federführend war das Projekt „Extrawurst“ aus dem hessischen Witzenhausen: „Dieses wird sowohl vom Land Hessen als auch von der EU unterstützt und von Tierschützern und dem hessischen Umweltministerium befürwortet“, erklärt Wietzorek. Im Werra-Meißner-Kreis wurde eine mobile Schlachtanlage bereits realisiert, die Kosten von 170.000 Euro teilen sich Land Hessen und die EU. „Wir fordern nun zu prüfen, ob ein solches Projekt auch im Kreis realisiert werden kann.“ Dafür soll ein runder Tisch eingerichtet werden, der aus Vertretern des hauptamtlichen Kreisausschusses, des Veterinäramtes, des Amtes für Umwelt, Naturschutz und ländlichem Raum, des Kreisbauernverbandes, des Projektes „Extrawurst“ sowie des Umweltausschusses besteht: „So kann die Anschaffung in breitem Rahmen und auf allen Ebenen diskutiert werden“, so Wietzorek. Sollte eine solche Anschaffung beschlossen werden, müssen die noch zu bestimmenden finanziellen Mittel für den Haushalt 2020 eingestellt werden: „Der Main-Kinzig-Kreis hat sich bereits in vielerlei Hinsicht für den Schutz der Tiere eingesetzt, auch durch viele von uns im Kreistag angestoßenen Initiativen. Die Anschaffung einer mobilen Schlachtanlage wäre hier ein weiterer Schritt in die richtige Richtung“, betont Wietzorek abschließend.


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