Kathrin Harth ist neue Chefin in DGB Region

Politik
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Kathrin Harth ist neue Regionsgeschäftsführerin beim DGB Südosthessen.



Sie folgt auf Ulrike Eifler, die Anfang des Jahres zur Rosa-Luxemburg-Stiftung wechselte und dort mit Aufbau und Leitung eines stiftungseigenen Auslandsbüros in Genf betraut ist.

Harth möchte an das Wirken ihrer Vorgängerin anknüpfen. So wird der DGB sich weiterhin für gutes Arbeiten und Leben für alle Arbeitnehmer_innen stark machen. „Dafür ist elementar, dass auch in Zukunft möglichst viele Beschäftigte und Unternehmen an Tarifverträge gebunden sind“, bekräftigt Harth. Es ist daher eine gewachsene Tradition, dass der Deutsche Gewerkschaftsbund die Gewerkschaften vor Ort bei ihren Arbeitskämpfen unterstützt. Außerdem möchte Harth mit der Kommunalpolitik und anderen Bündnispartner_innen in Dialog treten, um für starke Tarifbindung und -treue zu werben.

"Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind gute Löhne sowie sichere Arbeitsplätze unerlässlich“ betont die DGB-Chefin. Prekäre und befristete Beschäftigung müssen endlich eingedämmt werden, um Armut und der ständigen Bedrohung vor Arbeitslosigkeit effektiv entgegenzusteuern. So sind vor allem Frauen aufgrund ihrer Erwerbsbiografien, die häufig durch unfreiwillige Teilzeit oder Mini-Jobs geprägt sind, besonders stark von Altersarmut betroffen. Gute, d.h. tarifgebundene Arbeit auch für Frauen führt zu besseren Ansprüchen in der gesetzlichen Rentenversicherung. „Ein Tarifvertrag wirkt außerdem wie eine gleichstellungspolitische Maßnahme gegen die diskriminierende Ungleichbezahlung von Frauen und Männern“ so Harth. In tarifgebundenen Betrieben ist die Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen generell kleiner.

Der Gewerkschafterin zufolge gilt es in den nächsten Jahren die Transformation der Arbeitswelt, vorangetrieben durch den digitalen und ökologischen Wandel, im Sinne der Rechte und Interessen der Arbeitnehmer_innen aktiv zu gestalten. „Klimaschutz, Mobilitäts- und Energiewende müssen Hand in Hand mit dem Erhalt und der Schaffung von guten Arbeitsplätzen gehen. Hier braucht es dringend Investitionen in Qualifizierung und Infrastruktur“ verdeutlicht Harth.

Weitere zentrale Zukunftsthemen wie etwa Bezahlbarer Wohnraum sollen im Rahmen gewachsener lokaler Bündnisse angepackt werden. Der DGB wird insbesondere auch die erfolgreiche Bündnisarbeit gegen Rechtspopulismus und -extremismus fortführen. „Antifaschismus ist Grundpfeiler gewerkschaftlicher Überzeugung und Arbeit. Wir stellen uns auch zukünftig Menschenverachtung und Rassismus entschieden entgegen!“ Die rechtsextreme Szene in Hessen bedroht immer häufiger und unverhohlen Menschen und Institutionen, die nicht in ihr Weltbild passen. Dass auf rechte Hetze rechter Terror folgt, zeigt der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke. „Die Zivilgesellschaft ist jetzt aufgefordert, sicht- und hörbar klare Kante gegen Rechts zu zeigen! Deshalb initiieren und unterstützen wir Protest gegen AfD, NPD oder Identitäre Bewegung“, so Harth weiter.

Kathrin Harth verfügt über langjährige Erfahrung in der Gewerkschaftsarbeit. Bereits als Studentin ist sie einer DGB-Gewerkschaft beigetreten. Von 2015 bis 2018 ist sie als Jugendbildungsreferentin zunächst beim DGB Nordhessen, ab 2017 beim DGB Südosthessen tätig. Seit Anfang 2019 übernahm sie als Gewerkschaftssekretärin organisationspolitische Aufgaben in der DGB Region Mittelhessen.


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