Herzmuskel Luftverkehr

Politik
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Der Arbeitskreis Wirtschaft und Verkehr der CDU-Landtagsfraktion hat die Luftverkehrswirtschaft rund um den Standort Frankfurt in den Mittelpunkt seiner Sommerreise gestellt.



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In Gesprächen mit Vertretern von Fraport, Lufthansa, Lufthansa Cargo und der Deutschen Flugsicherung wurden alle aktuellen Themen und zukünftige Herausforderungen rund um das Thema Luftverkehr erörtert. Insgesamt ist seit einigen Jahren ein Wachstum im globalen Luftverkehr feststellbar. Konjunkturbedingt fällt dieser etwas schwächer aus, was insbesondere auf den Rückgang des Frachtverkehrs zurückzuführen ist.

Mit voraussichtlich rund 71 Mio. Passagieren erwartet die Fraport auch in diesem Jahr abermals ein Rekordergebnis. Der Flughafen Frankfurt gehört damit zu den größten Flughäfen in Europa, analog Paris, Amsterdam oder Madrid, verfügt aber über das weltweit beste Streckennetz aller Flughäfen. Insgesamt 306 Destinationen in 98 Ländern werden von Frankfurt aus erreicht. Der Zuwachs an Passagieren und Flugbewegungen stellt die Verantwortlichen gleichwohl vor hohe Anforderungen. Hierzu wird die bestehende Infrastruktur noch effizienter ausgebaut. Bereits in diesem Jahr wurde mit neuen Kontrollspuren im Terminal 1 die Fluggastabfertigung und Sicherheitskontrolle stark verbessert, um lange Wartezeiten – wie im vergangenen Jahr aufgetreten – zu vermeiden. Auch die Einrichtung zusätzlicher Gates, Abstellpositionen und eine vernetzte Steuerung des Flugbetriebes mit den Airlines und Behörden tragen zu einer besseren Abwicklung in Frankfurt bei. Um diese Spitzenposition im internationalen Luftverkehr zu erhalten, wovon auch die Realwirtschaft in Hessen stark abhängig ist, investiert der Flughafen 3,5 bis 4,0 Mrd. Euro in das größte privatfinanzierte Investitionsvorhaben in Europa – dem Ausbau des Terminals 3. Nach der Grundsteinlegung verläuft der Ausbau nach Plan. Bereits im Winter 2021 soll der erste Flugsteig fertiggestellt sein. Zwei weitere folgen bis Ende 2023. Insgesamt kann damit eine Kapazität von 21 Mio. Fluggästen abgewickelt werden.

Diese Spitzenposition ist auch für die Lufthansa am Standort Frankfurt von großer Bedeutung. Immerhin bedient die Lufthansa rund 70 % des gesamten Flugverkehrs in Frankfurt. Trotz des Wachstums sehen sich die deutschen Fluggesellschaften aber zunehmend in einem starken Wettbewerb mit ausländischen Fluggesellschaften. Grund dafür sind Verlagerungen von Direktverbindungen in den asiatischen Raum. Ein Zeichen dafür, dass ein Teil der Verkehre nicht mehr über Deutschland, sondern über Drehkreuze von Wettbewerbern, wie Istanbul, oder im Nahen Osten abgewickelt werden. Es komme daher wesentlich darauf an, dass die Rahmenbedingungen für deutsche Luftverkehrsunternehmen nicht weiter verschärft werden. Gerade vor dem Hintergrund der Klimadebatte wären nationale Alleingänge mit zusätzlichen Steuern und Abgaben der falsche Weg. Sie würden Verkehr und damit CO2-Emmissionen nicht verringern, sondern nur zu Wettbewerbern im Ausland verschieben, unterstreicht Kasseckert. Dennoch sei Klimaschutz eine zentrale Zukunftsaufgabe für die Luftverkehrswirtschaft und die Politik. In allen Gesprächen wurde das Ziel angesprochen, die luftverkehrsbedingten CO2-Emmissionen auf 0 senken zu wollen. Dies gelinge aber nur, wenn in die Förderung von innovativen Technologien, etwa in die Markteinführung regenerativer Kraftstoffe, investiert werde. Fraport wie Lufthansa haben sich dem Ziel, Luftverkehr nachhaltiger und besser in Einklang mit dem Klimaschutz zu bringen, verschrieben. So trägt eine entsprechende Flottenerneuerung der Lufthansa schon seit Jahren dazu bei, dass der Flugverkehr in Frankfurt durch moderne Fluggeräte leiser und mit weniger CO2-Emmissionen erfolgt. Auch die Pünktlichkeit des Luftverkehrs, insbesondere mit Blick auf die Landungen nach 23 Uhr, hat sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Damit zeigen die von der Luftverkehrsseite umgesetzten Maßnahmen ihre Wirkung. So haben die Fluggesellschaften die Zahl ihrer Reserveflugzeuge in Summe mehr als verdoppelt, Flugpläne wurden überarbeitet und am Boden und in der Luft zusätzliche Pünktlichkeitspuffer eingebaut.

Von großer Bedeutung in diesem Zusammenhang ist auch die Arbeit der deutschen Flugsicherung, die die Abwicklung im Luftraum über Frankfurt und Deutschland organisiert. In der Vergangenheit hat der dortige Personalmangel dazu geführt, dass der Luftraum nicht optimal genutzt werden konnte. Durch die Erhöhung von Ausbildungskapazitäten, freiwillige Zusatzschichten und die Verlagerung von Flügen auf niedrigere Flughöhen, um den oberen, stark belasteten Luftraum zu entlasten, konnten Verbesserungen erzielt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass das im Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau des Frankfurter Flughafens festgelegte Nachtflugverbot, das allerdings einzelne Flüge auch nach 23 Uhr zulässt, verbindlich eingehalten wird.

Auch wenn sich der Luftverkehr sehr positiv darstellt, zeigt die Entwicklung im Bereich der Luftfracht deutlich, dass sich die wirtschaftliche Lage abkühlt. Im Vergleich zum Vorjahr ist bereits heute ein starker Rückgang spürbar. Neben der national eingetrübten Konjunktur im Bereich der Automobilindustrie und der Chemie ist dies insbesondere auf den schwächelnden Welthandel sowie den Handelsstreit zwischen USA und China oder auch die politische Situation mit dem Iran zurückzuführen. Die Luftfrachtbranche ist daher häufig ein Indikator für die sich abzeichnende wirtschaftliche Entwicklung weltweit – in diesem Fall ist mit einer starken Eintrübung zu rechnen. Dennoch ist die Lufthansa-Cargo mit der Entwicklung in Frankfurt, dem größten Frachtflughafen Europas, zufrieden.

Neben den allgemeinen Themen hatten die Arbeitskreismitglieder auch Gelegenheit, im Lufthansa-Trainingscenter den Ausstieg aus einem Airbus bei Feuer oder Notlandung zu trainieren. Ebenso gab es die Gelegenheit, sich die Dimension eines Frachtflugzeuges der Lufthansa-Cargo live anzusehen. Mehr als 2,2 Mio. Tonnen werden jährlich in Frankfurt/Rhein-Main umgeschlagen, mehr als 50 % davon durch die Lufthansa-Cargo. Für die Arbeitskreismitglieder wurde während der Sommerreise noch einmal deutlich, wie wichtig die Luftverkehrsbranche für den Standort Hessen, aber auch für Deutschland, ist. Wir müssen ein großes Interesse daran haben, diesen Standort weiterzuentwickeln, Wachstum zu ermöglichen und auf der anderen Seite auch die notwendigen Bedürfnisse der Bevölkerung im Auge halten, unterstreicht Kasseckert.


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