Kreis will neue digitale Übertragungstechnik testen

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Mit rund 30.000 Euro will der Main-Kinzig-Kreis im Rahmen eines Pilotprojektes die Visible Light Communication Technologie (VLC) an einer Schule einsetzen.



Diese alternative Datenübertragung durch moduliertes Licht hat das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut entwickelt. Wie Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann (CDU) erläutert, eignet sich diese Technologie für Klassenräume und bietet zudem praktische Vorteile gegenüber dem lokalen Funknetz (WLAN). Während bei der herkömmlichen Funkübertragung das Netz schon einmal an seine Grenzen stößt, bleibt die Übertragungsrate beim optischen WLAN stabil.

„So wie der Main-Kinzig-Kreis bei der breitbandigen Anbindung seiner Schulen eine Vorreiterrolle in Hessen eingenommen hat, so wollen wir auch in der Anwendungstechnik neue Wege gehen“, sagt Ottmann. Gemeinsam mit dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut soll die neue Technik nun im Alltagsbetrieb getestet werden. Da hier keine Funkwellen ausgesendet werden, sei zudem eine gesundheitliche Beeinflussung nahezu ausgeschlossen.

Beim Prinzip der Visible Light Communication (VLC) wird mit Hilfe eines Modulators eine Hochleistungs-LED sehr schnell ein- und ausgeschaltet. Diese Lichtimpulse zum Beispiel von einer Deckenleuchte werden von einer Photodiode im Empfängergerät (Laptop, Tablet oder Smartphone) aufgefangen und als Nullen und Einsen in elektrische Impulse umgewandelt. Das ganze passiert so schnell, dass das menschliche Auge kein Flackern des Lichts wahrnimmt.

Wie die Forscher mitteilen, ist eine bidirektionale Übertragung ebenfalls möglich. Der Rückfluss der Daten erfolgt zum Beispiel über einen Infrarot-Kanal. Mit der VLC-Technologie können Datenraten bis 1,25 Gigabit pro Sekunde erreicht werden. Da weiße LEDs teilweise drei Lichtfarben aufweisen, können Hochgeschwindigkeits-Datenverbindungen bis drei Gigabit pro Sekunde erreicht werden. Das reicht aus, gleichzeitig mehrere Videostreams in HD-Auflösung laufen zu lassen.

Wie Kreisbeigeordneter Ottmann erläutert, sind die Herstellungskosten der Geräte aufgrund der geringen Stückzahlen noch relativ hoch. Das Fraunhofer-Institut geht aufgrund der bislang in einem Klassenraum in Stuttgart erfolgten Installation von Kosten in Höhe von rund 30.000 Euro aus. Der Kreisausschuss hat entschieden, im Rahmen der Digitalisierung der Schulen aktiv mitzuwirken, diese Technik zu standardisieren und massentaugliche Geräte zu entwickeln.


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