Frage an das Kreisgesundheitsamt: Warum wird nicht mehr getestet?

Politik
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Das ist momentan die meist gestellte Frage im Main-Kinzig-Kreis: Warum werden nicht mehr Bürgerinnen und Bürger auf Coronaviren getestet? Diese und weitere wichtige Fragen hat die Redaktion schriftlich über die Kreispressestelle an das Kreisgesundheitsamt gestellt.



Noch wirkt die Zahl der laborbestätigen Corona-Fälle im Main-Kinzig-Kreis relativ niedrig oder täuscht dieser Eindruck?
„Der täuscht, den die täglichen Zahlen schwanken. Die Lage ist sehr dynamisch und so verhält sich auch die Zahl der täglichen Abstriche. Das waren kurzzeitig etwas weniger, steigt aber jetzt wieder spürbar an.“

Verläuft die Zunahme der derzeit gemeldeten Fälle in dem Maße, wie sie es erwartet hatten?
„Auch wenn der Arbeitsdruck im Gesundheitsamt natürlich groß ist, können wir die Situation noch recht gut erfassen. Es gibt mehrere bestätigte Fälle mit jeweils vielen Kontaktpersonen, die zu Hause isoliert sind. Wenn sie Symptome haben, erfolgt ein Abstrich. Die Entwicklung ist daher nicht überraschend und bewegt sich in dem vermuteten Rahmen.“

Gibt es einen Zeitpunkt, an dem für sie ein Trend absehbar ist?
„Das wird noch mindestens zwei Wochen dauern, bis wir bemerken können, ob die soziale Distanzierung und die Kontaktpersonenisolierung erfolgreich sind. Unklar ist dabei noch, wie sich dann die steigenden Temperaturen und die vermehrte Sonneneinstrahlung auswirken.“

Sind die vorhandenen Testkapazitäten für die Bürgerinnen und Bürger im Main-Kinzig-Kreis ausreichend?
„Diese werden derzeit ausgeweitet. Es gibt allerdings vom Robert-Koch-Institut neue Richtlinien, die wir noch berücksichtigen müssen. Sollten die Kapazitäten nicht ausreichen, dann müssen wir darauf gemeinsam reagieren.“

Die meist gestellte Frage zur Zeit: Warum wird nicht mehr getestet?
„Wir testen nur symptomatische Personen, weil sonst das negative Testergebnis nichts aussagen würde. Und wir können nicht alle paar Wochen ohne begründeten Verdacht dann wieder einen Test durchführen. Wir konzentrieren uns derzeit darauf Personen, die in medizinischen Berufen arbeiten und mit grippalen Symptomen zu Hause sind. Selbstverständlich werden auch alle untersucht, die Kontakt zu einem bestätigten Fall hatten und Symptome eines grippalen Infektes entwickeln. Diese Strategie ist aus fachlicher Sicht sinnvoll, für den Einzelnen mag das anders erscheinen.“

Wie viele Bürger und Bürgerinnen wurden bislang im Kreis getestet?
„Ist mir nicht genau bekannt, aber mit Sicherheit mehrere 100.“

Mit welchem Anstieg der laborbestätigten Infektionen rechnen Sie in den nächsten Tagen und Wochen?
„Insgesamt werden die Zahlen weiter nach oben gehen, weil wir zum Beispiel bei einigen Infizierten Menschen eine größere Gruppe von Kontaktpersonen erfassen und testen konnten. Auch werden wir trotz aller Restriktionen die Übertragung des neuartigen Coronavirus nicht vollständig verhindern. Das übergeordnete und wichtige Ziel ist aber vor allem, die Geschwindigkeit der Verbreitung deutlich zu senken.“

Sind die Kliniken im Main-Kinzig-Kreis auf eine größere Anzahl von Corona-Patienten vorbereitet?
„Die Krankenhäuser arbeiten derzeit auf Sparflamme, weil sie auf den Ansturm von schweren Verläufen von COVID Patienten eingestellt sind. Aufgrund der Rückmeldungen sind wir da sehr zuversichtlich, dass das zu schaffen ist.“


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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