Gesundheitsakademie soll in den Ostkreis

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"Gerade in den vergangenen Wochen ist deutlich geworden, wie wichtig es ist, dass der Main-Kinzig-Kreis in seinen beiden Kliniken in Gelnhausen und Schlüchtern, aber auch in allen Alten- und Pflegezentren im Kreis sowie im Bereich der ambulanten Pflege und gesundheitlichen Versorgung ausreichen und vor allem hoch qualifizierte Pflegekräfte besitzt", so die FW-Kreistagsabgeordneten Heinz Breitenbach und Carsten Kauck und Herbert Bien.



Um den zukünftigen Pflegern und Schwestern eine bestmögliche Qualifikation sowohl in der Alten- wie auch in der Krankenpflege zu ermöglichen und dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegenzutreten, machen sich die Freien Wähler Main-Kinzig für eine Akademie für Gesundheit und Pflege im Ostkreis stark. Wissentlich, dass dringend mehr Pflegekräfte im Kreis benötigt werden, warnen die Freien Wähler jedoch die Kreisspitze vor einem Schnellschuss bei der Schaffung eines Akademiestandortes.

Die Kreisspitze hatte sich gemeinsam mit dem Haupt- und Finanzausschusses des Main-Kinzig-Kreises in der Sitzung am 19.02.2020 für den Umbau des Bildungshauses der kreiseigenen Bildungspartner Main-Kinzig GmbH in Gelnhausen ausgesprochen. Durch eine Aufstockung des Gebäudes sollte Raum für die Akademie für Gesundheit und Pflege geschaffen werden. Die Freien Wähler Main-Kinzig sprechen hier von einer Fehlentscheidung der CDU-SPD-Koalition im Kreistag. Gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der GWL, Hans Georg Schießer, hatte sich die Kreistagsfraktion bereits Ende Februar in Bad Soden-Salmünster getroffen um die Entscheidung der Kreisspitze politisch zu bewerten und das weitere Vorgehen zu besprechen. Für die Kreistagsfraktion der Freien Wähler sei weiterhin die Kurstadt Bad Soden-Salmünster der ideale Standort für die geplante Akademie, so Heinz Breitenbach und Carsten Kauck. Die vom Haupt- und Finanzausschuss in einem Kriterienkatalog gestellten Anforderungen würden von keinem Standort derart gut erfüllt wie von Bad Soden-Salmünster. Von den beiden durch die Kreisspitze in Auftrag gegeben Standortanalysen, die einmal den Standort Wächtersbach und im zweiten Gutachten das Bildungshaus in Gelnhausen als optimale Standorte für die Akademie ausmachen, lassen sich die Freien Wähler Main-Kinzig nicht beeindrucken. Bei beiden Gutachten ist ein „Geschmäckle“ nicht von der Hand zu weisen. Bei dem von einem Fuldaer Planungsbüro vorgelegten Gutachten wurden Angaben der Stadt Bad Soden-Salmünster nicht bewertet.

Für die Freien Wähler wurden viele positive Standortfaktoren, die für Bad Soden-Salmünster als Standort der Akademie sprechen, schlichtweg nicht ausreichend gewürdigt. Gar nicht nachvollziehen können wir, dass es im Ostkreis nicht ausreichend Bewerber für den Pflegeberuf gebe, so Heinz Breitenbach. Wurde doch gerade erst berichtet, dass alleine an der Kinzig-Schule in Schlüchtern rund 300 Schüler den Schwerpunkt medizinische Gesundheit auf ihrem Weg zum Abitur gewählte haben. Dessinteresse sieht anders aus, so die Freien Wähler. Die Freien Wähler glauben den Grund für die Wahl des Bildungshauses als Standort der Akademie für Gesundheit und Pflege zu kennen. Dem Kreis fehlen schlichtweg die finanziellen Mittel für einen kompletten Neubau. Während die Kreisspitze anfangs noch von großen Fördersummen, die von Bund und Land kommen sollten, sprach, muss nun eingeräumt werden, dass niemand da ist, der ein derartiges Projekt im Main-Kinzig-Kreis fördern möchte. Die für den Kreis bezahlbare Minimallösung blieb schlussendlich nur die Aufstockung am Standort der Bildungspartner in Gelnhausen.

Die Freien Wähler Main-Kinzig halten dies für den falschen Weg. Wir wollen einen modernen freundlichen Ausbildungsstandort für die vorgesehenen 450 Lernenden mit entsprechender Infrastruktur in dessen Umfeld schaffen, so Carsten Kauck. Der Kreis sollte hier keinen Schnellschuss in Form einer Minimallösung machen, sondern sollte die bundesweiten Erkenntnisse aus der aktuellen Situation nutzen und erneut bei Bund und Land für entsprechende Fördermittel werben um eine eigene, den Ansprüchen gerecht werdende, Akademie für Gesundheit und Pflege zu bauen. Nicht zuletzt sollte bei der Standortwahl auch die Stärkung des ländlichen Raumes nicht unbeachtet bleiben. Eine erneute Bewertung der einzelnen Standortvorschläge sei somit unumgänglich.


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