Todesmarsch durch den Main-Kinzig-Kreis

Politik
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Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Main-Kinzig gedenkt der Gefangenen des Todesmarsches des KZ-Katzbach/Adlerwerke zum KZ Buchenwald durch den Main-Kinzig-Kreis und der Selbstbefreiung des KZ-Buchenwald zum 75. Jahrestag.



"Wir Gedenken der Gefangenen des KZ-Katzbach/Adlerwerke und der Selbstbefreiung des KZ-Buchenwald durch die Häftlinge. Wir sind vor Ort am alten Zollhaus (Mainkur) im Frankfurter Osten. Hier marschierten 350 Häftlinge vorbei in den Main-Kinzig-Kreis. Janusz Garlicki, Gefangene des KZ-Katzbach/Adlerwerke schreibt: „Wir gingen durch die dämmrigen Straßen und erfüllten sie mit dem Geklapper der Holzpantinen. Irgendwie passten wir in unserem Zustand zu der Stadt, hatte viele Gemeinsamkeiten mit ihr. Düstere Häuser, die in der Dunkelheit verschwammen, tote, dicht verhangene Fenster, Straßen, die vollkommen leer und ohne Verkehr waren. Es war finster, wie ausgestorben. Unsere Kolonne war das einzig Lebendige: der langsame Marsch einiger Hundert grauer Schatten und das Geklapper der Holzpantinen. An jedem normalen Ort wären wir als etwas Unnatürliches aufgefallen, hier passten wir wunderbar hinein. Ich hatte noch das Bild von Deutschland in der Augustsonne vor Augen, das ich aus dem Zugfenster gesehen hatte. Ich erinnerte mich an diesen ersten Eindruck von Ordnung und Gediegenheit. Alles war gepflegt und ruhig, als ob es gar keinen Krieg gäbe oder dieser weit entfernt war. Und jetzt diese große, düstere Stadt mit den dunklen Fenstern und leeren Straßen – wie ein krankes Ungeheuer, in dem sich ganz tief im Inneren noch Leben versteckte, aber in dessen Adern nichts mehr floss. Am Stadtrand, der Mainkur; stießen wir auf Stacheldrahtverhaue und eine Gendarmerie-Patrouille. Sie kontrollierte die Personalien von Zivilisten, die hier ab und zu entlanggingen oder mit Fahrrädern durchfuhren. Man ließ uns durch. Noch ein paar Schritte und wir waren außerhalb von Frankfurt“. Es ging jetzt durch den Main-Kinzig-Kreis. Auf dem Weg nach Hünfeld wurden auf diesem Todesmarsch 70 Gefangene ermordet", heißt es in einer Pressemitteilung.

Und weiter: "Wir erinnern anlässlich des 75. Jahrestages der Selbstbefreiung des KZ-Buchenwald am 19. April 1945 an den Schwur von Buchenwald: Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens: Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig. Diesen Schwur legten 21.000 befreite Häftlinge des KZ Buchenwald am 19. April 1945, vor 75 Jahren, ab. Der Schwur von Buchenwald ist uns Verpflichtung und sehr aktuell!"


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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