Die Luftfahrtindustrie und Covid-19

Politik
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Die Interessengemeinschaft gegen Fluglärm Hanau-Kinzigtal e.V. (IGF) kritisiert in einer aktuellen Pressemitteilung die Pläne für die Wiederaufnahme des Flugverkehrs und die immensen Steuergelder für Lufthansa.



Dass die Lufthansa dank Staatshilfen von 9 Mrd. EUR nach Covid-19 im Prinzip so weiter fliegen kann als wäre nichts geschehen, ist aus Sicht der IGF ein großer Fehler. Seit Jahren gebe es ein gut durchdachtes Konzept, um Kurzstreckenflüge innerhalb von Deutschland und zu den Nachbarländern auf die Schiene zu verlegen. Dadurch könnte der Lärm und die Luftverschmutzung in Frankfurt, München und an weiteren großen Flughäfen verringert werden. Diese kurzen Flüge, zum Beispiel zwischen Frankfurt und Hamburg, seien für die Lufthansa vor allem ein Mittel, um Kunden zu binden und würden als Zubringer für die Langstreckenflüge genutzt. Weil aber der Wettbewerb in Europa durch die Milliarden für Lufthansa, AirFrance, usw. unverändert weiter gehe, würden diese Flüge weiterhin angeboten, obwohl sie für die Airlines nur wenig Gewinn abwerfen. Verlierer der „Rettungspakete“ seien die Anwohner der Flughäfen und die Umwelt.

"Bereits 2004 wurde von der Max Planck Gesellschaft eine Studie zur SARS-Pandemie veröffentlicht, die gezeigt hat, dass vor allem die großen und vernetzten Flughäfen für die Ausbreitung der Seuche verantwortlich waren, also gerade Flughäfen wie FRA. Auch Covid-19 wurde vor allem durch den Massentourismus weltweit verbreitet. Und zwar in beide Richtungen: die Touristen haben den Virus in vorher nicht betroffene Urlaubsziele eingeschleppt und sie haben den Virus von den Infektionsherden in ihre Heimatländer importiert. Der amerikanische Präsident hat als notorischer Lügner behauptet der Virus sei von den Europäern eingeschleppt worden. Tatsache ist aber, dass die amerikanischen Touristen das Virus genauso in die USA gebracht haben", heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Die IGF kritisiere üblicherweise nicht den Umgang der Airlines mit den Passagieren. Aber auch bei Covid-19 werde den Airlines eine Sonderbehandlung gewährt: Die IGF berichtet, dass die üblichen Abstands- und Hygieneregeln für Flugpassagiere nicht angewendet werden. Es genüge, wenn die Passagiere das dreilagige Stück Baumwolle aufsetzen, das bekanntlich nur wenig schütze. Eigentlich müsste jeder selbst entscheiden, ob er unter diesen Umständen tatsächlich fliegen möchte. Da aber Flugpassagiere besonders zur Verbreitung des Virus beitragen würden, könne es den Menschen am Boden nicht egal sein, dass aus wirtschaftlichen Gründen voll besetzte Flugzeuge ohne Abstand zwischen den Sitzen unterwegs seien, während am Boden die Schwimmbäder noch geschlossen bleiben würden und Unterricht nur eingeschränkt erfolge, um Abstandsregeln einzuhalten.

Hier schließt sich nach Meinung der IGF der Kreis: "Weil das Fliegen billig bleiben soll, werden Subventionen gewährt und Sicherheitsanforderungen reduziert. Und weil der Wettbewerb trotz Covid-10 so weitergeht, muss am Ende die Gesellschaft die Kosten tragen. Nur diesmal wird nicht nur auf Steuern verzichtet, sondern es werden sogar noch Milliarden öffentliche Mittel in das kranke System gesteckt und die Gesundheit der Menschen wird auch noch aufs Spiel gesetzt."


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