Überraschende Nachricht: Tauber (CDU) zieht sich aus Bundespolitik zurück

Politik
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Dr. Peter Tauber (CDU) aus Gelnhausen will sich aus der Bundespolitik zurückziehen und im nächsten Jahr nicht wieder für den Bundestag kandidieren. Das teilte er in einem Brief den CDU-Mitgliedern in seinem Wahlkreis mit. Der 46-Jährige begründet seine Entscheidung mit persönlichen und familiären Gründen.



"Dabei spielen nicht nur meine gesundheitliche Situation, sondern auch die Vorstellung, noch einmal neue berufliche Herausforderungen zu suchen und anzunehmen, eine Rolle. Es ist kein Geheimnis, dass mir Familie viel bedeutet und ich meinen Lebensmittelpunkt in Gelnhausen sehe. Auf Dauer ist die Aufgabe in Berlin dem abträglich. Auch das ist ein Grund, warum ich mich jetzt entschieden habe, die Weichen neu zu stellen", so Tauber in dem Schreiben.

Weiter erklärt der Gelnhäuser, der seit 2009 dem Bundestag angehört und derzeit Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium ist: "In den letzten fast 30 Jahren durfte ich alles erleben, was die Politik zu bieten hat: von den Anfängen in der Jungen Union Wächtersbach, meiner Zeit als Stadtverordneter und Fraktionsvorsitzender vor Ort über die acht Jahre als Landesgeschäftsführer und Landesvorsitzender der Jungen Union Hessen bis hin zu den elf Jahren im Deutschen Bundestag – davon vier Jahre als Generalsekretär der CDU Deutschlands und aktuell meinem Dienst als Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung – habe ich wunderbare Menschen kennengelernt, einmalige Momente durchlebt, viel erlebt und gelernt, Siege gefeiert und Niederlagen durchlitten. Es war mir eine Ehre, meinem Vaterland auf unterschiedliche Art und Weise zu dienen. Und ja, ich habe mit Leib und Seele immer Politik gemacht. Deswegen wird diese Entscheidung manche verwundern und einige Freunde auch vor den Kopf stoßen. Die letzten Jahre haben mich aber teilweise bis an meine Grenzen geführt."

Als Erster reagierte am Sonntagabend der CDU-Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises, Michael Reul, auf den angekündigten Rückzug von Tauber: „Das ist überraschend. Es wird jetzt dadurch ein spannender Prozess bei der/den Nominierungen für den Bundestag angestoßen. Ich fände es klug, in dieser Situation alle Kräfte auf die Kommunalwahl zu konzentrieren und die Nominierungen erst nach der Kommunalwahl durchzuführen.“ Für die Kommunalwahl im März sagte Tauber der CDU seine Unterstützung zu.

Wer die Nachfolge von ihm im Wahlkreis 175 (Main-Kinzig II -Wetterau – Schotten) antritt, erscheint aktuell völlig offen. Der Gelnhäuser hatte bei der Bundestagswahl 2009 mit 39,4 Prozent die meisten Stimmen geholt und sich auch bei den Wahlen in den folgenden Jahren mit 48,8 Prozent (2013) und 36,4 Prozent (2017) klar durchgesetzt. Er ist bereits seit fast 30 Jahren politisch aktiv und trat schon als 26-Jähriger bei der Bürgermeisterwahl in Wächtersbach an, die er nur knapp gegen Amtsinhaber Rainer Krätschmer (SPD) verlor.

Foto: Tobias Koch


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