Kreisspitze weist Kritik an Corona-Impfzentren zurück

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Der Main-Kinzig-Kreis äußert sich zu den verschiedenen Wortmeldungen zur Standortwahl der geplanten Corona-Impfzentren in der August-Schärttner-Halle Hanau und der neuen Sporthalle an der Kreisrealschule in Gelnhausen. „Wir kennen die Belange der betroffenen Sportvereine sowie der jeweiligen Schulen und die Kreisverwaltung ist bereits seit Tagen hierzu mit den jeweiligen Ansprechpartnern in einem konstruktiven Dialog. Dabei ist aber auch klar, dass in dieser herausfordernden Situation Entscheidungen getroffen werden müssen, die für Einzelne auch Einschränkungen bedeuten können“, erklären Landrat Thorsten Stolz (SPD), Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD) und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann (CDU).



Entschieden zurückgewiesen wird die Darstellung, dass der Main-Kinzig-Kreis hier leichtfertig eine Standortwahl getroffen habe, ohne mögliche Alternativen zu prüfen. „Um ein Impfzentrum für täglich etwa 1.000 Personen unter Einhaltung aller Corona-Vorschriften zu schaffen, gibt es sehr hohe Anforderungen an die Räumlichkeiten“, erklärt die Kreisspitze. Vor allem für die Impfungen selbst wird unter anderem eine möglichst große Innenfläche benötigt, die frei gestaltet werden kann. Erforderlich sind zudem mehrere Zu- und Ausgänge, eine gute Verkehrsanbindung, ausreichende Parkflächen auch für Reisebusse sowie Sanitärräume und Nebenräume in der erforderlichen Anzahl. Daneben gibt es strenge Vorgaben für die Liefer- und Lagerlogistik des Impfstoffes und der Verbrauchsmaterialien.

In den vergangenen Tagen hatten die Projektleitung sowie der Kreisbrandinspektor Markus Busanni aus fachlicher Einschätzung erörtert, wie die Abläufe für 1.000 zu Impfenden am Tag zu organisieren sind. Benötigt werden dafür ausreichend große Wartebereiche, ein Bereich für die Anmeldung und Erfassung, die ärztlichen Beratungsplätze, die Impfboxen, ein weiterer Aufenthaltsbereich vor dem Ausgang sowie separate Bereiche für das Personal, Lager- und Logistikflächen. Dabei sind entsprechend hohe Anforderungen an Hygiene und Lüftung und in der Winterzeit auch an die Beheizbarkeit zu stellen. Außerdem ist am Ende auch eine gute Versorgung mit Strom, Wasser und EDV sicherzustellen.

„Wir reden hier über einen medizinischen Vorgang, der für alle Beteiligten ein hohes Maß an Sorgfalt und Sicherheit erfüllen muss“, ergänzt Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler. Dabei ist nicht zuletzt auch der ambulante Rettungsdienst mit einzuplanen und vor Ort zu platzieren. Solche umfangreichen Voraussetzungen sind in den meisten Gebäuden und insbesondere einer Lagerhalle nur mit sehr hohem Aufwand zu erreichen. Davon hat sich die Projektleitung gemeinsam mit einem Gesundheitsingenieur der Kreisverwaltung unter anderem in einer angebotenen Speditionshalle in Gelnhausen persönlich überzeugt.

Auch in den jetzt gewählten Objekten sei es eine ambitionierte Angelegenheit, bis zum 11. Dezember die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Vor diesem Hintergrund wurden die Entscheidungen für die Standorte getroffen. „Es sollte uns die Hoffnung begleiten, dass wir mit der Impfaktion eine wesentliche Voraussetzung schaffen, um wieder in eine gewisse Normalität zurückkehren zu können“, erklären Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann. Davor steht aber die riesige Herausforderung, rund 250.000 Menschen allein im Main-Kinzig-Kreis zweimal zu impfen.

Dazu laufen die organisatorischen, logistischen und personellen Vorbereitungen intensiv weiter. Die bisherigen Rückmeldungen insbesondere bei der Personalakquise sind gut. Auch für die Versorgung und Verteilung des Impfstoffs wurden wesentliche Punkte bereits geklärt. Viele offene Fragen gibt es weiterhin um die Information und Einladung der Bürgerinnen und Bürger. Diese wichtige Aufgabe wird nach Auskunft der Hessischen Landesregierung zentral aus Wiesbaden gesteuert. Daher bittet die Kreisspitze um Verständnis, dass sie noch keine Auskünfte unter anderem zur Priorisierung, Auswahl und zum zeitlichen Vorlauf liefern kann. „Wir bereiten uns intensiv auf dieses zentrale Thema vor und können hier im Zweifel auch eigene Konzepte nutzen“, kündigten Thorsten Stolz, Susanne Simmler und Winfried Ottmann an.

Kreis wird Sportvereinen bei der Suche an Ausweichmöglichkeiten helfen

In diesem Zusammenhang weist die Kreisspitze den Vorwurf mangelnder Kommunikation im Hinblick auf die Großsporthalle in Gelnhausen zurück. Nachdem am Dienstagvormittag nach der Ortsbesichtigung im ehemaligen JOH-Gebäude feststand, dass dieses aufgrund des technischen und vor allem hygienischen Zustands absolut ungeeignet ist und auf die neue Großsporthalle des Main-Kinzig-Kreises ausgewichen werden muss, wurden unmittelbar die Schulen, die Sportvereine und die Stadt über die Kreisverwaltung informiert. „Im Anschluss an die Entscheidung am Dienstag haben wir sofort alle Kommunikationswege aktiviert“, bekräftigt Thorsten Stolz.

Der Main-Kinzig-Kreis wird auch im Kontakt mit den betroffenen Schulen nach möglichen Wegen suchen, um die Situation zu erleichtern. Zudem ist die Kreisverwaltung bereits aktiv dabei, den Sportvereinen bei der Suche nach Ausweichmöglichkeiten helfen. Dazu steht die Kreisverwaltung unter anderem im engen Kontakt zur Stadt Gelnhausen, um mögliche Alternativen auszuloten. Es wird daher darauf hingewiesen, dass die betroffenen Vereine nicht bei der Stadtverwaltung vorstellig werden müssen. Auch die Stadt hat das Thema für die Schärttner-Halle mit hoher Priorität auf der Agenda. So wurden nach Mitteilung aus dem Rathaus für den Hola-Schulsport ab 1. Dezember bereits erste Alternativen gefunden und die Verwaltung bemüht sich um weitere. Hier ist die von anderen Schulen gezeigte Solidarität bemerkenswert. Was den Vereinssport angeht, der momentan wegen Corona für Mannschaftssportarten ohnehin in der Halle nicht möglich ist, haben die städtischen Fachleute bereits erste Gespräche mit Vereinen geführt, die andere Hallen nutzen, um hier ein Zusammenwirken zu erzielen. „Wir packen an und unterstützen, aber wir können unter diesen Umständen einer Corona-Pandemie natürlich nicht 100 Prozent Ersatz schaffen. Aber auch das dürfte vor dem Hintergrund der Gesamtherausforderung jedem verständlich sein“, betont Landrat Thorsten Stolz.


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