Kommunalwahl: Pläne der AfD gescheitert, Stehliks Doppelspiel

Auch bei der Landratswahl trat Gerhard Stehlik als Einzelkandidat an und klebte seine Plakate selber.

Politik
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Die AfD wird bei der Kommunalwahl am 14. März neben dem Kreistag nur noch in Maintal und Linsengericht antreten. Damit sind die Pläne der Partei gescheitert, sich im gesamten Main-Kinzig-Kreis zu etablieren. Vor allem in Hanau war in den vergangenen Jahren intensiv am Aufbau einer Fraktion für das Stadtparlament gearbeitet worden. Immerhin stellt die Partei dort, wie sich jetzt herausgestellt hat, sogar zwei Oberbürgermeister-Kandidaten.



Harald Walter, AfD-Sprecher in der Brüder-Grimm-Stadt, hat für das Scheitern bei der Listenaufstellung zwei Gründe ausgemacht: „Der größte Faktor war die gewaltbereite Antifa, die Leute haben Angst“, seien deshalb zu der Veranstaltung, auf der eigentlich die Liste aufgestellt werden sollte, auch nur wenige Personen gekommen. Außerdem hat die aus Sicht von Walter „konfuse Corona-Pandemie“ seiner Partei nicht in die Karten gespielt. Der AfD-Ortssprecher setzt nun darauf, dass Hanau bald kreisfreie Stadt wird und dann möglicherweise neu gewählt werde: „Bis dahin sieht die Situation möglicherweise etwas besser aus.“

Dr. Wolfram Maaß, Sprecher der AfD Main-Kinzig und Vorsitzender der Kreistagsfraktionssitzung, macht kein Geheimnis aus seiner Enttäuschung über die wenigen Kandidaturen für seine Partei. In Gesprächen hätte sich herausgestellt, dass viele persönliche und vor allem berufliche Probleme befürchten, wenn sie sich öffentlich zur AfD bekennen. „Das macht die Suche nach Kandidaten nicht einfach“, gesteht Maaß ein. Für den Kreistag werden sich auf den möglichen 86 Plätzen immerhin 30 Männer und Frauen bewerben. Maaß steht an der Spitze, auch die Bundestagsabgeordnete Marian Harder-Kühnel und der Landtagsabgeordnete Walter Wissenbach sind aufgestellt.

Aber ein Name überrascht: Dr. Gerhard Stehlik kandidiert für die AfD auf Platz 23 für den Kreistag. Stehlik will am 14. März auch Hanauer Oberbürgermeister werden, tritt da allerdings als „parteiloser Einzelkandidat“ an, wie er es in seinen eigenen Pressemitteilungen immer formuliert. „Die AfD ist eine so bedeutende Neuentwicklung, dass ich mir als Naturwissenschaftler ein eigenes Bild verschaffen muss“, begründet er seine Mitgliedschaft. Und offenbar fühlt er sich in der dortigen Gesellschaft wohl: „Zwei Mitglieder des Bundestages der AfD, Karsten Hilse und mein Augsburger Chemiker Kollege Dr. Rainer Kraft, sind bei CO2 ganz auf meiner Linie, ähnlich wie Donald Trump. Viele Gründungsmitglieder von EIKE e.V. 2007 in Hannover sind schon lange AfD-Mitglieder wie ich inzwischen auch, vermutlich auch überdurchschnittlich viele Polizeibeamte.“ Zu seiner selbst verkündeten Unabhängigkeit bei der Oberbürgermeisterwahl sieht er offenbar keinen Widerspruch: „Ich bin als Persönlichkeit so völlig unabhängig, dass ich die AfD lokal mehr beeinflusse als mich die AfD je beeinflussen könnte. Außerdem ist ja völlig klar, dass ich nicht der OB-Kandidat der AfD in Hanau bin, sondern der Ex-SPD-Herr aus Limburg. Interessanter ist doch die Frage, warum hat die AfD Hanau trotz meiner Mitgliedschaft keine eigene Liste zustande gebracht.“


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