Gymnasium: SPD warnt vor Standortwettbewerb

Politik
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Die Stadt Hanau plant auch in den nächsten Jahren mit der Aufnahme von 350 Schülerinnen und Schülern aus den Städten und Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises an den Gymnasien der Brüder-Grimm-Stadt.



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Das ist die zentrale Botschaft eines Gesprächs zwischen Hanaus Bürgermeister und Schuldezernenten Axel Weiss-Thiel (SPD), Landrat Thorsten Stolz (SPD) sowie der SPD-Kreistagsabgeordneten Uta Böckel und ihrer Fraktionskollegin Karin Linhart.  

Der Hintergrund des Gesprächs: Das Thema „Gymnasium im Westkreis“ werde im Kommunalwahlkampf bespielt und einige Kommunen seien mittlerweile in einen Standortwettbewerb eingetreten, wovor die SPD immer gewarnt habe. Jüngst sei dort der Vorstoß der CDU Langenselbold im Stadtparlament abgelehnt worden, die Käthe-Kollwitz-Schule umzuwandeln von einer integrierten in eine kooperative Gesamtschule. „Ganz abgesehen davon, dass ein solch gravierender Eingriff Auswirkungen auf die gesamte Schullandschaft im Umfeld der Käthe-Kollwitz-Schule gehabt hätte, scheint die Antwort auf die Frage, wie sieht es mit den Gymnasialplätzen an den Hanauer Gymnasien für Schülerinnen und Schüler aus dem MKK aktuell und zukünftig aus, keine große Rolle zu spielen. Immer wieder wird die Behauptung in den Raum gestellt, die Kooperationsvereinbarung für die Aufnahme von 350 Schülerinnen und Schülern aus dem MKK an Hanauer Gymnasien stehe vor dem Aus“, so Uta Böckel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion und ihre Fraktionskollegin Karin Linhart.

In einem Gespräch mit dem Hanauer Bürgermeister und Schuldezernenten Axel Weiss-Thiel gemeinsam mit Landrat Thorsten Stolz haben die beiden Sozialdemokratinnen eine klare Aussage erhalten, die für sie als Basis dafür gilt, die Schulentwicklungsplanung für den Main-Kinzig-Kreis nach der Kommunalwahl sachlich fortzuführen. „In der Schulentwicklungsplanung der Stadt Hanau, die aktuell bis zum Jahr 2024 läuft, sind selbstverständlich die 350 Schülerinnen und Schüler aus dem Main-Kinzig-Kreis mit eingerechnet. Daran wird sich auch nach 2024 nichts ändern. Die Schülerzahlen für den gymnasialen Bereich steigen an, das ist richtig, aber die Kooperationsvereinbarung zwischen Hanau und dem Landkreis zu kippen, ist für uns keine Option“, so der Hanauer Bürgermeister Axel Weiss-Thiel. Die Gremienberatungen zur Hanauer Schulentwicklungsplanung haben den großen parteiübergreifenden Konsens in Hanau gezeigt, dass Hanau auch langfristig seine zentrale Rolle für die Bildungsversorgung im westlichen Main-Kinzig-Kreis beibehalten wolle.

Für Landrat Thorsten Stolz und die beiden Bildungspolitikerinnen der SPD-Kreistagsfraktion wird damit aus erster Hand bestätigt, wovon sie bisher ohnehin ausgegangen sind: „Hier wurden Gerüchte in die Welt gesetzt, um das Thema Schule im Kommunalwahlkampf platzieren zu können. Für uns ist das nicht der richtige Weg. Wir werden uns davon nicht unter Druck setzen lassen, sondern so verfahren, wie wir bereits öffentlich erklärt haben. Wir werden weiterhin den Blick auf die Gesamtschullandschaft im Main-Kinzig-Kreis richten und mit Besonnenheit auf die kommenden Entwicklungen reagieren“, so Landrat Thorsten Stolz, Uta Böckel und Karin Linhart abschließend. Für die SPD ist nach dieser zentralen Aussage des Hanauer Schuldezernenten auch klar, dass der Schwerpunkt künftig nicht auf einem Neubau, sondern auf der Stärkung und Weiterentwicklung bestehender Schulstandorte liegen müsse, um die zusätzlichen Bedarfe im gymnasialen Bereich abzudecken.


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