Müller: Neue Pflegeausbildung ein voller Erfolg

Politik
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Die im letzten Jahr neu eingeführte generalistische Pflegeausbildung hat zu einem Zuwachs bei der Zahl der Ausbildungen geführt.



Das geht aus dem jetzt von der Bundesregierung vorgelegten zweiten Umsetzungsbericht der "Konzertierten Aktion Pflege" hervor. Darauf weist die die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller hin. Im Vergleich zum Ausbildungsjahr 2019, dem letzten mit den alten, getrennten Ausbildungen in der Altenpflege und Krankenpflege, habe sich die Zahl im Ausbildungsjahr 2020 um 2,1 Prozent erhöht. Bundesweit hätten die Schulstatistiken über 57.000 Eintritte in die Ausbildung nach dem Pflegeberufegesetz verzeichnet. "Dieser Anstieg ist umso erfreulicher, weil die Rahmenbedingungen für den Start der reformierten Ausbildung wegen der Corona-Pandemie erheblich erschwert waren", so Müller. Dies habe in fast allen anderen Ausbildungsberufen sogar zu Rückgängen geführt.

Die Gesundheitspolitikerin, die als zuständige Fachberichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion maßgeblich an der Konzeption der neuen Pflegeausbildung beteiligt war, freut sich über den erfolgreichen Start der Reform. Damalige Befürchtungen von Reformgegnern, die Zusammenlegung der Alten- und Krankenpflegausbildung würde die Ausbildungszahlen einbrechen lassen, hätten sich damit als grundlos erwiesen. Sorge bereiten der Sozialdemokratin aber die Ausbildungskosten, die jetzt auf Landeebene über einen Ausbildungsfonds finanziert werden. So hätten sich zum Beispiel in Hessen die Gesamtkosten vom ersten zum zweiten Ausbildungsjahr fast vervierfacht, während der Anstieg in anderen Bundesländern deutlich geringer war. Weil ein Teil dieser Kosten über eine Ausbildungsumlage auch von den Pflegebedürftigen selber zu tragen ist, wirke sich die Kostenentwicklung auch negativ auf die Eigenanteile in der Pflege aus. Bettina Müller: „Hier müssen wir im Oktober nach der genauen Endabrechnung des ersten Ausbildungsjahres genau analysieren, woher die Kostensteigerungen kommen.“

Auch die mit der Ausbildungsreform neu eingeführte hochschulische Ausbildungsvariante komme nicht so recht ans laufen. Hier räche sich, so Bettina Müller, dass der damalige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe diesen Teil der Reform nur halbherzig umgesetzt und die Ausgestaltung weitgehend den Bundesländern überlassen habe. Auch die Entscheidung, in der hochschulische Pflegeausbildung keine Ausbildungsvergütung zu zahlen, ließe diesen Teil der Reform zum „Ladenhüter“ werden. Die SPD-Gesundheitsexpertin will sich hier im Bundestag für Nachbesserungen einsetzen.


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