Impfzentren schließen: Ab Oktober geht's ins Impflokal

Politik
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Bis zum 30. September besteht noch die Möglichkeit, sich in den Impfzentren in Gelnhausen und Hanau impfen zu lassen, spätestens ab Ende der Herbstferien sollen die beiden Hallen dann wieder für den Schul- und Freizeitsport zur Verfügung stehen. Aber auch danach wird es ein Angebot für den kleinen Picks im Main-Kinzig-Kreis geben: Anstatt ins Impfzentrum geht’s dann ins Impflokal.



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Das erste soll am 5. Oktober am Kanaltorplatz in Hanau öffnen, weitere sind bereits in Gelnhausen und Schlüchtern in Planung. Das wurde auf einer Pressekonferenz am Dienstag im Impfzentrum Gelnhausen mitgeteilt. Das erste Impflokal soll zunächst an fünf Tagen geöffnet sein, an zwei davon bis 20 Uhr. Sollte es an anderen Orten einen Bedarf oder eine Notwendigkeit für eine größere Impfaktion geben, will das Kreisgesundheitsamt auch weiterhin mit mobilen Impfteams ausrücken. „Wir haben momentan noch reichlich Dosen vom Impfstoff Johnson&Johnson, auch noch in den Impfzentren bis zum 30. September“, lädt Dr. Wolfgang Lenz dazu ein, sich mit einer einmaligen Impfung zu schützen.

Wie viele Menschen bislang im Main-Kinzig-Kreis geimpft wurden, lässt sich auf die Zahl genau allerdings nicht sagen. „Wir liegen da in der Regel auf dem hessischen Schnitt“, kann laut Landrat Thorsten Stolz (SPD) davon ausgegangen werden, dass die Impfquote auch im Kreisgebiet bei aktuell circa 67 Prozent liegt. Hanaus Stadtrat Axel Weiss-Thiel (SPD) glaubt, dass viele, die sich bislang keine Impfung abgeholt haben, einen schlechten Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem haben. Deshalb wird der „Impfstore“ im Forum Hanau nun auch so lange offenbleiben, bis das Impflokal an den Start geht.

Was sich seit dem Aufbau der Impfzentren bis Anfang Dezember 2020 und dem Startschuss am 9. Februar 2021 am drastischsten geändert hat: „An Impfstoff wird es nicht mehr mangeln“, erinnert die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler (SPD) an die Knappheit des damals besonders begehrten Mangels. Es folgten viele Diskussionen und Taxifahrten in das regionale Impfzentrum in Frankfurt, wo zunächst nur geimpft wurde. Auch die zwischenzeitliche Priorisierung hat die Organisatoren nochmals vor Herausforderungen gestellt, die Lage hat sich dann aber mit dem Einstieg der Haus- und Betriebsärzte entspannt, auch viele Fachärzte sind in die Impfkampagne eingestiegen.

Trotz vieler Probleme wurde der Aufbau der Impfzentrum daher als richtig eingestellt: „Diese Hallen wurden gemeinschaftlich erbaut und jetzt für eine Gemeinschaftsaufgabe genutzt“, sagte Simmler den einstigen Kritikern. Eine Rückkehr in die August-Schärttner-Halle und den Anbau der Großsporthalle in Gelnhausen wird aktuell ausgeschlossen, Dr. Lenz könnte sogar vorstellen, dass der gesamte Einsatz des Kreisgesundheitsamtes im Frühjahr 2022 ausläuft und dann nur die bereits vorhandenen Strukturen im Kreisgebiet genutzt werden.

Genau sagen kann das aber momentan niemand, auch nicht, was der Betrieb der Impfzentren gekostet insgesamt hat. Entsprechende Rechnungen hat der Kreis bereits an die Landesregierung gestellt, „die Kugelschreiber haben sie uns rausgestrichen“, geht Simmler aber ansonsten von einer kompletten Kostenübernahme auf. Gering dürfte der Betrag nicht sein, wie ein Blick auf die Zahlen zu den Impfzentren verrät. Gut zehneinhalb Monate waren die beiden Impfzentren in Gelnhausen und Hanau einsatzbereit. Tatsächlich geimpft wurde jedoch erst ab dem 9. Februar, also nicht ganz acht Monate lang. Mehr Zahlen zum Impfbetrieb in den beiden Impfzentren:

  • 294.000 Impfdosen wurden bis in die Kalenderwoche 38 hinein in den Impfzentren und mit den Teams aus den Impfzentren verabreicht.
  • 2.961 Impfungen wurden am 11. Juni vorgenommen, dem Spitzentag der Impfkampagne. Davon entfielen auf das Impfzentrum Gelnhausen 1.599 und auf Hanau 1.362 Impfdosen.
  • 390 der insgesamt verabreichten Impfdosen in den Impfzentren wurden bisher für Auffrischimpfungen verwendet – Tendenz langsam ansteigend; kreisweit sind es rund 1.100 „Booster-Impfungen“ bisher gewesen (Stand: 15.9.).
  • 102 Frauen und Männer leisteten in der Hoch-Zeit der Impfkampagne im Juni, je Impfzentrum, im Schnitt täglich ihren Dienst.
  • 67 Arbeitskräfte sind aktuell im Schnitt täglich in den Impfzentren beschäftigt.
  • 892 Frauen und Männer haben seit Start des Impfbetriebs in den Impfzentren Dienst getan. Nicht einberechnet sind hierbei die wechselweise eingesetzten Truppen der Bundeswehr, die bis heute mit 15 Kräften in den Impfzentren unterstützt.
  • 525 Kräfte aus den 29 Rathäusern im Main-Kinzig-Kreis halfen in den Impfzentren mit, 239 in Hanau und 286 in Gelnhausen. Sie haben neben ihrer Arbeit in den Kommunen auch an Wochenenden und Feiertagen, in den Morgen- bis in die späten Abendstunden mitgeholfen. Viele der Beschäftigten mussten zudem zusätzliche Aufgaben zur Kommunalwahl im März vornehmen – und waren dennoch in den Impfzentren unterstützend tätig.
  • 25. Juli war der letzte Einsatztag für Angestellte aus den Rathäusern im Kreisgebiet. Der Personaleinsatz in den Impfzentren wurde sukzessive der Impf-Nachfrage angepasst.
  • 148.000 Impfdosen hat das Impfzentrum in Hanau bis Mitte September verabreicht – und musste erfreulicherweise nur bei rund 100 Personen vor Ort Impfreaktionen behandeln, vor allem zu niedrigem Blutdruck und Schwindel (in drei Viertel der Fälle).
  • 67 Prozent der in den und über die Impfzentren verabreichten Impfdosen waren von BioNTech/Pfizer, je 16 Prozent von Moderna und AstraZeneca und 1 Prozent von Johnson&Johnson (Stand: 14. September).

Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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