Gute Pflege braucht Finanzierung

Politik
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Personalmangel und Überstunden, fehlende Tariflöhne oder hohe Eigenanteile für Betroffene: Im Bereich Pflege gibt es aus Sicht des SPD-Bundestagskandidaten Lennard Oehl einiges, was sich dringend ändern müsste.



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Dass wurde auch beim gemeinsamen Gespräch mit dem Vorstand des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis schnell deutlich. Für den Volkswirt und Finanzpolitiker steht eines aber fest: „Die Pflege steht und fällt mit ihrer Finanzierung“, fasst er zusammen. Hier sei es wichtig, eine solide Basis zu schaffen, um die nötigen Veränderungen nachhaltig anzustoßen.

Der Vorsitzende des Caritas-Verbandes, Ludwig Borowik, freute sich, dass nach der CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Katja Leikert auch SPD-Kandidat Lennard Oehl der Einladung zum konstruktiven Austausch in das Dechant-Diel-Haus gefolgt war. Bereits seit längerem beschäftigt sich der Verband intensiv mit der Problematik des herrschenden Pflegenotstandes und möchte die Gelegenheit nutzen, um mit den politischen Entscheidungsträgern aus der Region ins Gespräch zu kommen und die verschiedenen Blickwinkel zu einem großen Ganzen zusammenzufügen.

Mit seinem finanzpolitischen Schwerpunkt richtete sich Oehls Blick zunächst auf die Frage der Finanzierung. Hier würde man seitens der Sozialdemokraten die Einführung einer Bürgerversicherung anstreben, in die alle gleichermaßen einzahlen, unabhängig vom jeweiligen Beruf. „Dies würde die Beitragsbasis deutlich verbreitern“, stellt Oehl fest. Gleichzeitig sei es wichtig, dass Pflege für die Betroffenen bezahlbar bleibe. Dies gelte speziell für die unteren und mittleren Einkommensschichten. Dies könne mit einer Pflegevollversicherung geschehen, wie es sie in anderen europäischen Ländern bereits gebe. Mit Blick auf den Kostendruck im Pflegebereich sprach sich Oehl dafür aus, Alten- und Pflegezentren in kommunaler Trägerschaft zu führen: „Mit Krankenhäusern oder Pflegezentren muss kein Profit gemacht werden“, findet er. Besonders mit Blick auf den ländlichen Raum gebe es viele Bereiche, in denen es sich für den Markt nicht lohne, entsprechende Einrichtungen anzubieten. Für die Menschen vor Ort sei dies jedoch trotzdem wichtig. Gerade auch im Alter. Im lebhaften Gespräch wurde deutlich, dass der Kampf gegen den Pflegenotstand viele Baustellen hat.

Das sieht auch Caritas-Vorstandsmitglied Holger Kaesemann so. Während viele davon in Berlin bearbeitet werden müssen, gibt es aus seiner Sicht aber auch Dinge, die hier vor Ort unternommen werden könnten. Konkret benennt er zwei Dinge: Die Einführung regionaler Gesundheitskonferenzen mit Vertretern aus allen Bereichen der Pflege und medizinischen Versorgung sowie die Schaffung einer Art Notfall-Pools an Entlastungskräften, auf die Pflegedienstleister im Notfall zurückgreifen könnten um personelle Engpässe zu überbrücken. Wie sehr grade letzteres immer wieder zur Herausforderung werde, hat Oehl in einem eintägigen Kurzpraktikum bei einem Pflegedienst hautnah miterlebt. Den Ansatz hier für kurzfristige Entlastung zu sorgen, findet er deshalb grundsätzlich sehr sinnvoll. Borowik betonte außerdem noch einmal die Bedeutung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen für die in der Pflege Beschäftigten. „Hier braucht es ein entschiedenes Handeln um den Beschäftigten in allen Bereichen der Pflege langfristig bessere Bedingungen bieten zu können.“


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