Lehrer-Gewerkschaft: Noch keinen der versprochenen Luftfilter gesehen

Politik
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Der Unterricht an den Schulen in der Stadt Hanau und im Main-Kinzig-Kreis hat wieder begonnen und der Herbst steht vor der Tür. Aber wie soll ein sicherer Unterricht gewährleistet werden? Ein Baustein könnten mobile und stationäre Luftfilter in den Klassenräumen sein. Laut der GEW-Fraktion im Gesamtpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer am Staatlichen Schulamt für den Main-Kinzig-Kreis zeige sich bei diesem Thema allerdings einmal mehr, was für „ein Flickenteppich“ die Schullandschaft sei.



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So verfolgten die Stadt Hanau und der Main-Kinzig-Kreis unterschiedliche Konzepte. Der Main-Kinzig-Kreis wolle die Klassenräume der Jahrgangsstufen 1 bis 6 mit Luftfilteranlagen ausstatten und mit diesem Vorhaben bis zum Herbst „schon gut vorangekommen“ sein. Hanau dagegen möchte vorrangig besonders schwer zu lüftende Räume mit den Geräten ausstatten. Dies setze aber eine umfangreiche Erhebung voraus, weshalb die Stadt Hanau „noch nicht so weit wie der Kreis“ sei. „Nach 18 Monaten Pandemie fragt man sich schon, wann denn endlich etwas passiert“, sagt Herbert Graf (Vorsitzender des Gesamtpersonalrats und Vorsitzender GEW Gelnhausen). „Wir fühlen uns vom Schulträger und der Politik im Stich gelassen.“ Die Bundesregierun habe für die Anschaffung der Geräte 200 Millionen Euro versprochen, allerdings würden diese Mittel nicht abgerufen. „Irgendwo hakt es da gewaltig“, ärgert sich Graf. Bis jetzt habe noch niemand seiner Kollegen einen der versprochenen Luftfilter gesehen, geschweige denn eine Anleitung zur Bedienung bekommen oder gar eine Untersuchung zur Wirksamkeit gesehen. „Grundsätzlich begrüßen wir alles, was den Unterricht für sicherer machen kann. Deshalb stehen wir den Luftfiltern positiv gegenüber“, unterstreicht Graf. „Nur, wo bleiben sie denn?“

Den Schülern und Lehrern würden wohl wieder kalte Monate bevorstehen, denn am Thema Lüften kämen die Klassen auch weiterhin nicht vorbei, so Graf. Das sei aber oft gar nicht so einfach. Denn oft mache Straßenlärm den Unterricht bei geöffneten Fenstern unmöglich. Vor allem Schulen im Stadtgebiet hätten diese Probleme. Problematisch sei auch die vorhandene elektrische Infrastruktur an den Schulen: „Wir haben einige Grundschulen, die aus den 60er und 70er Jahren stammen. Da gibt es oft nur zwei Steckdosen im Klassenzimmer. Wird das Stromnetz es aushalten, wenn in jedem Klassenraum ein Luftfilter läuft?“

Foto (von links): Barbara Watteroth-Mann (Mitglied im Gesamtpersonalrat, Geschäftsführerin GEW Gelnhausen und Grundschullehrerin an der Geisbergschule Linsengericht), Herbert Graf (Vorsitzender des Gesamtpersonalrats, Vorsitzender GEW Gelnhausen und Lehrer am Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen) und Heike Rickert-Fischer (Stellvertretende Vorsitzende des Gesamtpersonalrates, Vorsitzende GEW Gelnhausen und Grundschullehrerin an der Hasselbachschule Neuenhaßlau)


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