Digitale Ausstattung von Schulen und Lehrern oft mangelhaft

Politik
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An den Schulen in Hanau, dem Main-Kinzig-Kreis und in der gesamten Bundesrepublik findet eine „digitale Revolution in Hochgeschwindigkeit“ statt, erklärt die GEW-Fraktion im Gesamtpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer am Staatlichen Schulamt für den Main-Kinzig-Kreis. Die vergangen 18 Pandemie-Monate hätten für große Veränderungen gesorgt. Doch dabei gäbe es allerdings große regionale Unterschiede.



So sei die Versorgung mit schnellem Internet im Kreis oft besser als in der Stadt Hanau. „In beiden Bereichen gibt es allerdings Schulen, die nicht flächendeckend, etwa in den Lehrerzimmern, ein gut funktionierendes W-LAN haben“, berichtet Herbert Graf (Vorsitzender des Gesamtpersonalrats und Vorsitzender GEW Gelnhausen). Im Kreis sei auch die Software-Ausstattung „insgesamt ordentlich“. Programme für Videokonferenzen hätten den Heimunterricht so erst möglich gemacht. Anders in Hanau: Hier gäbe es bis heute Schwierigkeiten mit der Hard- und Software.

Problematisch sei vor allem, dass die Lehrkräfte über keine eigenen dienstlichen Endgeräte, also Tablets oder Laptops, verfügen würden. Zwar habe der Schulträger im Auftrag des Landes „Leihgeräte“ an die Lehrer raugegeben. Diese müssten die Lehrer aber privat versichern, außerdem seien die Tablets nur für pädagogische Zwecke gedacht. Gleichzeitig sei aber seit dem 1. August 2021 die Nutzung einer gesicherten dienstlichen E-Mail-Adresse verpflichtend. Die würde auf den geliehenen Endgeräten aber nur funktionieren, wenn die Lehrer noch ein zweites Gerät, also ein eigenes Handy oder Tablet, zur nötigen „Zwei-Faktor-Authentifizierung“ nutzten.  „Das ist nicht nur unsicher, sondern funktioniert auch oft nicht. Die Technik ist fehleranfällig“, ärgert sich Graf. Das Sicherheitsproblem beträfe vor allem sensible Daten über Schüler, die auf diesem Weg ausgetauscht würden. Hinzu komme, dass es noch einige wenige Lehrer ohne eigenes Smartphone, Tablet oder Laptop gäbe. Diese müssten sich dann die Computer in den Schulen teilen. „Wir brauchen echte Endgeräte von unserem Dienstherren, dem Land Hessen, auf denen die vorgeschriebene Mail-Adresse ohne weiteres Gerät läuft“, unterstreicht Graf. 

Die Schulen selbst seien mit der neuen Ausstattung, so sie denn vorhanden sei, oft überfordert. Es fehle überall an Fachkräften, die sich damit auskennen würden. Diese Aufgaben sollten besser an externe Firmen gegeben werden, meint Graf: „Die Lehrer müssen sich mit technischen Problemen herumschlagen, statt pädagogisch zu arbeiten. Gleichzeitig mangelt es überall an Lehrkräften. Da stimmt doch etwas hinten und vorne nicht.“


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