Pflegenotstand: Befragung der Bundestagskandidaten

Politik
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Mit einer Umfrage zum Pflegenotstand hat der Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis den regionalen Bundestagskandidaten kurz vor der Wahl auf den Zahn gefühlt.



Hierbei ging es um konkrete Vorschläge für Änderungen auf der gesetzgeberischen Seite wie auch um Ideen für eine Verbesserung der Situation direkt vor Ort. „Der Pflegenotstand ist ein gravierendes Problem für unsere Gesellschaft“, stellt Prof. Dr. Holger Kaesemann, Vorstandsmitglied des Caritas-Verbandes, fest. Mit der Befragung der Bundestagskandidaten wolle man dieses wichtige Thema deshalb noch einmal in den öffentlichen Fokus bringen. „Wir wollen mit den politischen Akteuren vor Ort in den Austausch kommen und gleichzeitig unsere regionalen Vertreter in der Bundespolitik für diese wichtige Aufgabe sensibilisieren.“

Dies ist mit der Aktion auf alle Fälle gelungen: Neben den persönlichen Gesprächen mit Dr. Katja Leikert (CDU) und Lennard Oehl (SPD) gab es eine schriftliche Umfrage, auf die Knut Kiesel und Marcus Bocklet (Grüne), Henrik Statz (FDP), Stella Smith (die Linke), Prof. Erich Willy Albrecht (AfD), Carsten Hildebrandt (Freie Wähler), Dr. Peter Rehbein (parteilos) sowie Dr. Ralf Haußels und Brigitte Meyer-Simon (Die Basis) geantwortet haben. Insgesamt haben damit elf der 17 Bewerber aus den Wahlkreisen 175 (Main-Kinzig-Wetterau II-Schotten) und 180 (Hanau) Stellung bezogen und ihre Ideen und Vorschläge zur Bekämpfung des Pflegenotstandes erklärt. Eine Resonanz, die Kaesemann sehr freut: „Das zeigt uns, dass die Politiker durchaus um die Wichtigkeit dieses Themas wissen.“ Jetzt müssen auch entsprechende Schritte auf der gesetzgeberischen und Umsetzungsebene in der nächsten Legislaturperiode in Form einer großen Pflegereform folgen. Die Ansätze, wie dies aussehen könnte, sind bei den Parteien durchaus verschieden, wie ein Blick in die Stellungnahmen zeigt. Bei drei Punkten herrscht aber große Einigkeit: Eine bessere Bezahlung von Pflegefachkräften, die bessere Ausstattung mit Personal und grundsätzliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen im Bereich Pflege.

„Das Problem ist nicht, zu überlegen, was verbessert werden muss“, fasst Kaesemann zusammen. „Wir wissen längst, wo es hakt.“ Das Entscheidende sei dieses Wissen durch entsprechende politische Entscheidungen auch tatkräftig umzusetzen. Die ständigen Forderungen nach einer durchgreifenden Pflegereform seien nicht zielführend. „Das hören wir schon seit Jahren. Wirkliche Verbesserungen und Reformen folgen aber nur in kleinen Trippelschritten“, ist er enttäuscht. Doch mit dem Zögern werden die Probleme nur größer. Die theoretische Einigkeit bringt nichts, wenn auf sie nur Untätigkeit folgt. Es verfestigt sich auch der Eindruck, dass sich durch die Coronapandemie daran nicht viel geändert hat. „Wir wissen auch, dass man das Geld, das man ausgeben will, vorher erwirtschaften muss“, betont er. Am Ende sei es aber auch schlicht eine Frage der Verteilung. „Eine Gesellschaft, die sich in erster Linie mit Geldverdienen und Reichtum befasst und dabei den sozialen und humanitären Auftrag unverhältnismäßig vernachlässigt, zerlegt sich am Ende selbst.“

Weitere Themen und Einblicke zum Themenschwerpunkt des Pflegenotstandes finden Sie auch auf der Homepage des Caritas-Verbandes www.caritas-mkk.de in der Rubrik „Blickpunkt Pflege“.


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