Sexarbeiter*innen protestieren vor Kreisgesundheitsamt

Politik
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Am Donnerstagvormittag hat vor dem Kreisgesundheitsamt in Gelnhausen eine Protestaktion von Sexarbeiter*innen stattgefunden. Unterstützt wurde der Prozest von Doña Carmen e.V., einem in Frankfurt ansässigen Verein für die sozialen und politischen Rechte von Prostituierten. "Der Protest richtet sich gegen aufdringliche und inquisitorische Verhörpraktiken des MKK-Gesundheitsamts gegenüber Sexarbeiter*innen im Rahmen der seit dem Prostituiertenschutzgesetz von 2017 obligatorischen Gesundheitsberatungen, teilte der Verein mit.



protessexarbeitmkk_az.jpg

protessexarbeitmkk_az1.jpg

Konkret gehe es den Protestierenden um den Fall von Frau U., die in unsäglicher Weise von einer Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes im Zuge der obligatorischen „gesundheitlichen Beratung“ ausgeforscht und drangsaliert worden sei.

Die Protestierenden forderten darüber hinaus die sofortige Aufhebung der Zuständigkeit des „Sozialpsychiatrischen Dienstes“ für die gesundheitliche Beratung von Sexarbeiter*innen. "Der 'Sozialpsychiatrische Dienst' ist laut eigenen Angaben zuständig für 'Menschen mit seelischen Problemlagen und / oder psychischen Erkrankungen'. Es ist nicht einzusehen und hochgradig diskriminierend, dass Sexarbeiter*innen durch die obligatorische Zuständigkeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes für ihre gesundheitliche Beratung gleichgesetzt werden mit 'Menschen mit seelischen Erkrankungen, Suchterkrankungen und gerontopsychiatrischen Erkrankungen'. Sexarbeiter*innen sind keine Personen, die per se seelische Problemlagen oder 'psychische Erkrankungen' vorweisen. Sie sind zuallererst Personen, die den Beruf Prostitution ausüben", erklärte Doña Carmen e.V..

Der Main-Kinzig-Kreis wies auf Nachfrage die Unterstellungen des Vereins zurück: "Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in der Kreisverwaltung beraten und befragen Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter mit gebotenem Respekt und großer Professionalität. Neben weiteren Aspekten gehört zu ihrem Auftrag auch die sensible Klärung, ob sich die Personen in einer Notsituation befinden oder gegen ihren eigenen Willen Dienste verrichten. Für eben diese sensiblen Gespräche gibt es im Main-Kinzig-Kreis ausgebildete und erfahrene Kräfte, die in der Tat im Sozialpsychiatrischen Dienst angesiedelt sind, dessen Aufgabenbereich aber eben weit mehr umfasst, als die Betreuung von Menschen in seelischen Problemlagen. Der Name dieses Bereichs hat aber auf all diese vielen und auch höchst unterschiedlichen Aufgabenbereiche keinerlei Einfluss. Zum konkreten Fall hat der Main-Kinzig-Kreis die interne Prüfung begonnen und macht der Betroffenen wie auch Dona Carmen ein Gesprächsangebot, um die seinerzeitige Beratungssituation im direkten Austausch zu besprechen und einzuordnen."


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2