Neue Corona-Empfehlungen für Schulen und Kitas

Politik
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Insbesondere bei den Kindern und Jugendlichen will der Main-Kinzig-Kreis die Corona-Schutzvorkehrungen erhöhen, denn in diesen Altersgruppen bewegen sich die Inzidenzwerte bereits über der Marke von 300. Daher hat der Kreis entsprechende Empfehlungen sowohl für den Betreuungs- als auch den Schulbereich herausgegeben. „Wir müssen in dieser vierten Pandemie-Welle alles unternehmen, um den jungen Menschen Quarantäne und Distanzunterricht zu ersparen. Dafür brauchen wir Maßnahmen, die vertretbar und angemessen sind und die die Qualität von Bildung und Betreuung nicht schmälern“, brachte es Landrat Thorsten Stolz (SPD) auf den Punkt.



Gemeinsam mit der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler (SPD) und dem Kreisbeigeordneten Winfried Ottmann (CDU) hatte er am Mittwoch mit allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der 29 Kommunen beraten. Denn die Hoheit über die Kinderbetreuung liegt bei den Städten und Gemeinden. Auch mit dem Staatlichen Schulamt in Hanau tauschte sich die Kreisspitze aus, um für den Bereich Schule Maßnahmen auszutarieren. Noch am Mittwoch hat das Staatliche Schulamt die entsprechenden Empfehlungen des Main-Kinzig-Kreises an die Schulen herausgegeben.

Im Wesentlichen laufen die Empfehlungen darauf hinaus, dass für den Fall einer Infektion in einer Gruppe oder einer Schulklasse sich nur so wenige Kontaktpersonen wie möglich in häusliche Isolierung begeben müssen. „Testen, feste Gruppen und Schutz durch verstärkten Einsatz von Mund-Nasen-Bedeckungen sind erwiesenermaßen die kräftigsten Werkzeuge, um diese Bereiche sicherer zu machen“, erklärte Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler. Zum einen erreichten die Inzidenzwerte bei den Kindern und Jugendlichen Höchstwerte, zum anderen falle die hohe Zahl der Kontaktpersonen zusätzlich ins Gewicht. „Impfen ist natürlich der beste Gesundheitsschutz. Aber diese Möglichkeit haben eben nicht alle Kinder, gerade wenn wir an die Unter-12-Jährigen denken.“

Für die Schulen empfiehlt der Main-Kinzig-Kreis – über das dreimalige Testen pro Woche, den Einsatz der Luftfilteranlagen und die geltenden innerschulischen Hygiene- und Schutzmaßnahmen hinaus – weiterhin das Tragen der Maske am Sitzplatz.

Für die Kinderbetreuung rät der Main-Kinzig-Kreis zu
⦁ Kohortierung, sodass die Kinder in festen Gruppen mit fest zugeteiltem Erzieherpersonal betreut werden, wo immer dies organisatorisch umsetzbar ist,
⦁ regelmäßigem Lüften unter Zuhilfenahme von z.B. CO2-Ampeln und Luftfilteranlagen,
⦁ altersgerechter Testung der Kinder, mindestens zweimal wöchentlich und
⦁ regelmäßiger Testung des ungeimpften und nichtgenesenen Kita-Personals im Rahmen der Corona-Schutzverordnung (§ 3a).

Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler verwies im Gespräch mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern auf Ausbruchssituationen in Schulen und Kitas in den vergangenen Tagen. „Bei den Schulen haben wir die ersten Ausbrüche nach dem Ende der Präventionswochen registriert. Bei den Kitas sehen wir eine Zunahme der Ausbrüche parallel zum stark gestiegenen Infektionsgeschehen in der Gesamtbevölkerung. Allerdings ist nachvollziehbar, dass wir insbesondere bei den Kindern unter sechs Jahren  nur dann Infektionen erst entdecken, wenn vorher ein Fall bei einem Erwachsenen erkannt worden ist, beispielsweise einer Erzieherin oder einem Erzieher“, so Simmler. An dieser Situation könne das mehrmalige altersgerechte Testen jede Woche etwas ändern. „Am Ende wollen wir den Familien mehr Verlässlichkeit in der Betreuung geben und auch eine Weiterverbreitung des Virus nach Möglichkeit verhindern oder mindestens eingrenzen können.“

Die Empfehlungen des Kreises für die Schulen und Betreuungseinrichtungen sind eben dies: Empfehlungen; sie können je nach konkreter Situation leicht unterschiedlich in den Kommunen angewandt werden. Darauf machten auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aufmerksam, die auf die teils sehr unterschiedlichen Ausgangsbedingungen in den Kitas zu sprechen kamen. Stefan Erb, Sprecher der Bürgermeisterkreisversammlung bekräftigte dennoch den gemeinsamen Willen, das Infektionsgeschehen in der jüngeren Generation zu dämpfen. „Flächendeckende Schul- und Kitaschließungen sind kein sinnvolles Mittel der Pandemiebewältigung, das ist uns allen nach bald zwei Jahren Corona klar. Wir sollten erneut gemeinsam daran arbeiten, dass es nicht wieder zu kompletten Schließungen im Betreuungsbereich oder generellem Distanzunterricht kommt. Deshalb müssen wir hier gemeinsam den Schutzstandard für die Jüngsten und Jüngeren eben erhöhen“, sagte der Erlenseer Bürgermeister.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD), der in der Runde auch für den Schulträger Stadt Hanau sprach, hatte hier vor allem die Betreuungseinrichtungen in der Stadt im Blick. „Wir haben in der Stadt den Pfad der Vorsicht und Umsicht nicht verlassen. Wir testen in Hanau sowohl an den Schulen als auch in den Kitas in jeweils altersgerechter Form. In den Kitas werden wir von der Taktung jetzt von zweimal auf dreimal pro Woche hochgehen. Der geringfügige Aufwand ist den riesigen Nutzen wirklich wert“, so Kaminsky. Weiterhin betonte er, dass er es als wichtiges Signal der Unterstützung sieht, für die Schulen das Tragen der Maske am Platz dringend zu empfehlen, denn einige Schulleiterinnen und Schulleitern haben dies bereits in eigener Verantwortung umgesetzt.

„Dein Pflaster“ tourt durch den Kreis

Die kreiseigene Impfkampagne „Dein Pflaster“ macht in den nächsten Tagen Station in Gelnhausen (17. November,  9 bis 16 Uhr, Sonderimpfaktion an der Dein-Pflaster-Impfstelle ohne Terminanmeldungen, Seestraße 13), Gründau (18. November, 15 bis 19 Uhr, Gemeinschaftshaus Lieblos), Hanau (22. November, 11 bis 18 Uhr, Dein-Pflaster-Impfstelle ohne Terminanmeldungen, Kanaltorplatz), Wächtersbach (23. November, 15 bis 19 Uhr, Heinrich-Heldmann-Halle), Birstein (25. November, 15 bis 19 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Untersotzbach) und Erlensee (25. November, 13 bis 18 Uhr, Stadtbücherei). Verimpft werden jeweils die Vakzine von Johnson&Johnson und Biontech. Das Angebot richtet sich an alle Impfberechtigten. Auch Auffrischungsimpfungen sind an den Aktionen vor Ort möglich, sofern die Voraussetzungen der Impflinge gemäß Stiko-Empfehlung dafür erfüllt sind. Alle Infos finden sich auf der Kampagnenseite „Dein Pflaster“ auf www.mkk.de


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2