Ausbau Bahnlinie Gießen – Gelnhausen: Hahn fordert Tempo

Politik
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Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern hat vor einigen Wochen öffentlich gefordert, die Bahnlinie von Gießen nach Gelnhausen auszubauen, auch damit Pendler aus der Wetterau leichter in den Main-Kinzig-Kreis kommen können.



Neben einer Modernisierung fordert die IHK unter anderem eine zweite Spur. Der FDP-Landtagabgeordnete Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, als Betreuungsabgeordneter auch für den Main-Kinzig-Kreis zuständig, stellte sich hinter die IHK-Forderung und machte die Angelegenheit zum Thema im Hessischen Landtag. Eine Antwort auf die vom Hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) liegt nun vor.

Auf die Fragen Hahns, wie die Landesregierung die Forderungen der IHK insgesamt bewertet, welche Möglichkeiten die Landesregierung, den durch die Bahnlinie durchquerten Raum an die von der Landesregierung favorisierten Entwicklungsachsen Frankfurt - Gießen sowie Kinzigtal anzuschließen, sieht und welche Erkenntnisse der Landesregierung hinsichtlich der Fahrgastzahlen und der Entwicklung dieser in den vergangenen zehn Jahren auf der genannten Strecke vorliegen, antworte Al-Wazir unter anderem, dass die Strecke nach Auskunft des RMV rund 5.000 Personenfahrten am Werktag verzeichne. Das Angebot auf der Lahn-Kinzig-Bahn könnte laut RMV noch zusätzliche Fahrgastnachfragen aufnehmen. Auch für eine Taktverdichtung sei ein zweigleisiger Ausbau nicht notwendigerweise Voraussetzung. Voraussetzung für eine Attraktivitätssteigerung des Nahverkehrs auf der Lahn-Kinzig-Bahn und eine Verdichtung des Angebotes zum Halbstundentakt in den stärker nachgefragten Zeiten sei dagegen die Erneuerung der dortigen Leit- und Sicherungstechnik, die das Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer erreicht habe. Die Erneuerung, die auch Maßnahmen zur Geschwindigkeitssteigerung auf der Strecke vorsehe, solle nach Auskunft der DB Netz AG bis zum Jahr 2025 erfolgen. Zudem werde im Bahnhof Gießen derzeit die Stellwerkstechnik erneuert

Ein weiterer Bestandteil Gesamtkonzepts für die Bahnstrecken der Wetterau sei zudem die Reaktivierung des Teilstücks der Horlofftalbahn zwischen Wölfersheim und Hungen. Mit der Reaktivierung dieses Streckenabschnitts werde eine zusätzliche Verknüpfung mit der Lahn-Kinzig-Bahn wiederhergestellt. Der RMV gibt laut Al-Wazir an, dass er mit der Reaktivierung der Horlofftalbahn, die für das Jahr 2026 geplant ist, Zugfahrten in der Hauptverkehrszeit von Lich über Hungen und Friedberg nach Frankfurt bestellen werde, die damit zwischen den beiden erstgenannten Bahnhofen die Lahn-Kinzig-Bahn mitbenutzen und schnelle, direkte Verbindungen in den Ballungsraum herstellen.

„Die Forderungen der Wirtschaft müssen ernstgenommen werden. Die derzeitige Schieneninfrastruktur in Hessen ist und bleibt stark verbesserungswürdig, umso mehr freuen mich die Ausführungen des Verkehrsministers Al-Wazir. Die Ampel-Koalition hat sich nun im Bund hohe Ziele für den Ausbau der Bahninfrastruktur gesetzt. Schwarz-Grün in Hessen muss jetzt schnell seine Lethargie ablegen, um gemeinsam mit der neuen Bundesregierung ambitioniert den Bahnverkehr in Hessen voranzutreiben“, fordert der FDP -Mann. „Unsere Region wächst und damit auch die Verkehrsprobleme. Wir benötigen dringend einen Ausbau der unterschiedlichen Verkehrsträger“, stellt der ehemalige Justizminister abschließend fest. 


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