VVN-BdA MKK erinnert an Auschwitz-Erlass

Politik
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VVN-BdA MKK erinnert an den Auschwitz-Erlass vom 16.12.1942, an die Vernichtung von einer halben Million Roma und Sinti, an die Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz und andere NS-Konzentrationslager.



"Im Schnellbrief vom 29. Januar 1943 erging die Anweisung auf Befehl des Reichsführers SS vom 16.12.42 Heinrich Himmler, dass Roma und Sinti ohne Rücksicht in das Vernichtungslager Auschwitz einzuweisen sind. Die Opfer mussten teilweise bis in die 70iger Jahre auf Entschädigungen seitens deutscher Behörden warten. Zwischenzeitlich waren sie den Beleidigungen ihrer ehemaligen Verfolger, die weiterhin in Amt und Würden waren, ausgesetzt.  Angehörige von Roma und Sinti, die die Vernichtungslager der Nazis überlebt haben, beschreiben die Traumatisierung der Überlebenden und der Kindeskinder seit vielen Jahren. Die Berichte sind gekennzeichnet von Angst, Ignoranz und Gewalt, hervorgerufen durch das Verhalten der Mehrheitsgesellschaft und der Umkehrung von Täter in Opfer. Es wird verdeutlicht, dass der Alltag von Roma und Sinti nach wie vor von Diskriminierung gekennzeichnet ist. Subtil in Ämtern und Institutionen, aggressiv in der Öffentlichkeit und in den Medien. Die Berichterstattung der unabhängigen Kommission zum Thema Antiziganismus für die Bundesregierung im Jahr 2021 stellt fest, 'die Befunde der Einstellungsforschung weisen bundesweit ein stabiles und hohes Niveau antiziganistischer Einstellungen in der Bevölkerung Deutschlands nach. Aufgrund der vorliegenden Befunde muss davon ausgegangen werden, dass die Diskriminierungsbereitschaft in der Bevölkerung Deutschlands gegenüber den Angehörigen der Communitys der Sintize und Romnja und damit auch das Diskriminierungsrisiko für Sintize und Romnja besonders hoch ist.' Die repräsentative Autoritarismus-Studie aus Leipzig (2020) analysiert wiederholt die vorurteilsbeladene und teilweise rassistische Haltung der meisten Menschen. Die Mehrheit der Befragten äußert diese Einstellung. Sie möchte nichts mit Roma und Sinti zu tun haben und erklären qua Definitionsgewalt, dass die Betroffenen an ihrem Elend einzig und allein schuldig sind. So wundert es nicht, dass Menschen, die die Beratung und die Bildungsprojekte des Förderverein Roma aufsuchen, Angst vor Behördenkontakten haben, von Willkür und Diskriminierung in Ämtern und bei Polizeikontakten berichten", heißt es in einer Pressemitteilung.

Und weiter: "Die Corona-Pandemie hat die Situation erheblich verschärft. Roma, die auf der Straße leben müssen, sind mehr denn je Ausgrenzungen und Übergriffen ausgesetzt. Nach dem Prinzip der Marginalisierung funktionierte zu Beginn der Pandemie auch die Schuldzuschreibung gegenüber der Minderheit, begleitet von großflächigen Militär- und Polizeieinsätzen in den Ghettos europäischer Städte. Angesichts des Gedenktags zum Auschwitzerlass fordert die VVN-BdA Main-Kinzig die Achtung der Menschenrechte von Roma und Sinti ein und fordert umfassende Aktivitäten zur Verbesserung der Situation und zum Schutz der größten europäischen Minderheit."


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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