800 Teilnehmer bei "Montagsspaziergängen" im MKK

Politik
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Knapp 800 Menschen haben am Montag im Main-Kinzig-Kreis mit so genannten "Spaziergängen" ihren Protest gegen die aktuellen Corona-Regeln zum Ausdruck gebracht. Die Teilnehmerzahlen teilte das Polizeipräsidium Südosthessen auf Nachfrage mit. Zwischenfälle habe es keine gegeben: „Die bestehenden Regeln wurden größtenteils eingehalten. Hierzu erfolgten durch die Polizei während der Veranstaltungen vielerorts auch Hinweis-Durchsagen beziehungsweise Ansprachen an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Regeln zu beachten.“



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Insgesamt wurden acht "Montagsspaziergänge" von der Polizei begleitet: In Hanau und Maintal waren die Teilnehmerzahlen gering, in Steinau gingen knapp 30, in Bad Orb 50 und in Gelnhausen ungefähr 60 Menschen auf die Straße. Deutlich mehr waren es schon in Bruchköbel (130) und Schlüchtern (210), die größte Teilnehmerzahl wurde allerdings aus Langenselbold vermeldet: 285 Personen nahmen dort am Montag laut Polizei am "Spaziergang" teil, bis zum Ende der Ansammlung könnten es sogar noch ein paar mehr gewesen sein.

Anmeldungen lagen laut Kenntnisstand der Polizei für keine der acht Ansammlungen vor. In Langenselbold startete der „Spaziergang“ auf den Gehwegen gegen 18 Uhr am Marktplatz, führte am Schloss vorbei Richtung Ringcenter und wieder zurück zum Marktplatz. Dort stellten die Teilnehmer ihre mitgeführten Kerzen ab und veranstalteten eine Art Mahnwache. Mitgelaufen sind Personen aller Altersgruppen, auch Kinderwagen und Hunde waren dabei. Gespielt wurde - passenderweise - während des Spazierganges die Musik des Sängers Xavier Naidoo, der nicht nur die Auswirkungen der Corona-Pandemie leugnet, sondern gleich das ganze Staatssystem Deutschlands in Frage stellt.

Ob auch alle oder zumindest einige Teilnehmer der Spaziergänge so weit gehen, ist bislang unklar, das gilt allerdings auch für die Zukunft solcher Ansammlungen: Dann seit Inkrafttreten der neuen Corona-Regeln am 28. Dezember 2021 dürfen sich im öffentlichen Raum maximal nur noch 10 Personen treffen. Zudem gilt auch im Freien eine Maskenpflicht, wenn Abstände nicht eingehalten werden können. Für Ungeimpfte sind die gesetzlichen Regeln noch strenger. Masken wurden zumindest in Langenselbold nicht getragen, angesichts der vielen Teilnehmer zog sich der gemeinsame "Spaziergang" natürlich in die Länge, staute sich aber auch immer wieder.

In Langenselbold unterstützte die Stadtpolizei am Montag die polizeilichen Maßnahmen, Ordnungsamtsleiter Michael Juracka beobachtet die Entwicklung ganz genau: „Natürlich haben wir das im Blick“, würden sich die Maßnahmen der Stadt allerdings am Vorgehen der Landespolizei orientieren. Eine Anmeldung für die „Spaziergänge“ habe bislang nicht vorgelegen und werden es wohl auch nicht geben. Was nicht nur ihm auffiel: Offenbar kamen am Montag viele Teilnehmer von außerhalb, darauf lassen die Autokennzeichen schließen, mit den die „Spaziergänger“ angereist sind.

Das Polizeipräsidium Südosthessen will man nun die weitere Entwicklung abwarten: "Die Regeln bezüglich Kontaktbeschränkungen und zu Durchführung von Veranstaltungen sind klar vorgegeben und gelten demnach auch für solche Ansammlungen. Allein danach richtet sich das polizeiliche Handeln und gegebenenfalls auch das Einschreiten. Jeder Fall ist dabei individuell zu bewerten, von daher sind keine pauschalen Aussagen möglich", teilte ein Sprecher mit. Was das heißt, könnte sich schon am nächsten Montag zeigen: Dann sollen die nächsten "Spaziergänge" im Main-Kinzig-Kreis stattfinden.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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