AOK-Krankenfahrten: "Ergebnis im Sinne der Menschen"

Politik
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Landrat Thorsten Stolz (SPD) hat Verständnis für den derzeitigen Unmut unter hiesigen Taxiunternehmen und anderen Betrieben der Personenbeförderung geäußert, die nicht einverstanden sind mit der Vergütung bestimmter Krankentransportfahrten durch die Krankenkasse AOK.



Mit anderen Kassen hatte sich die Branche bereits auf eine turnusmäßige Erhöhung geeinigt, mit einer der größten allerdings nicht. „Dass es diese Verhandlungen gibt, dürfte den meisten Patientinnen und Patienten im Main-Kinzig-Kreis weitgehend unbekannt sein. Auf ihrem Rücken, zumindest auf dem Rücken der AOK-Versicherten, wird die Verhandlung aber derzeit ausgetragen“, kritisiert Landrat Stolz. „Bei allem Respekt vor den Spielregeln des Verhandelns: Eine merkliche und ausreichende Erhöhung über das Maß von vor zehn Jahren scheint doch sehr angebracht zu sein.“

Mit dem Problem waren in den vergangenen Tagen betroffene Unternehmen aus der Region auf Landrat Thorsten Stolz zugekommen. Sie befürchten Einschränkungen für Patientinnen und Patienten, die insbesondere per Liegend- oder Tragestuhlfahrt ins Krankenhaus müssen. Oder die ein Transportunternehmen für den Weg zu einer Praxis benötigen. Doch die aktuellen Vergütungshöhen, die das Verhandlungsergebnis von vor zehn Jahren abbilden, seien angesichts steigender Preise und Kosten einfach nicht auskömmlich, ebenso wenig reiche das Angebot der AOK aus.

Die Vergütungsverhandlungen zwischen dem Fachverband und den Krankenkassen sind somit abgeschlossen, die Verträge verlängert – mit Ausnahme der AOK. Diese Verhandlung endete kurz vor dem Jahreswechsel abrupt, wie der Fachverband berichtet. Fünfzig Fahrdienstleister in Hessen haben daraufhin angekündigt, keine Fahrten von nicht gehfähigen Personen mehr anzunehmen, die bei dieser Kasse versichert sind. „Der qualifizierte Krankentransport ist hierfür nicht zuständig. Überdies wäre der qualifizierte Krankentransport mit diesem Fahrtenvolumen komplett überfordert“, schilderte es dieser Tage ein Geschäftsführer Landrat Stolz.

Der Landrat hält eine Einigung auch deshalb für notwendig, damit die Kapazitäten des Rettungsdienstes durch entsprechende Verlagerungen aus dem Bereich der Krankentransporte nicht belastet werden. Vor diesem Hintergrund ist auch der Hessische Landkreistag tätig geworden und hat, wie Landrat Thorsten Stolz berichtet, das Thema beim Hessischen Sozialministerium platziert. 

„Ich fordere die Krankenkasse und den Fachverband auf, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen. Es muss ein Ergebnis im Sinne der Menschen her, und zwar derer, die auf diese Dienstleistung angewiesen sind wie auch derer, die die teuren Fahrzeuge und diesen Service bereitstellen. Die AOK wird über ihren Schatten springen müssen“, forderte Landrat Stolz.


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