„Inklusion kommt allen zugute“

Von links: Dr. Katja Leikert, Jeanette de Sousa, Denise Seyfried und Silvia Brand.

Politik
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Eltern von behinderten und nicht-behinderten Kindern haben sich im Inklusionsnetzwerk Hanau und Main-Kinzig-Kreis zusammengeschlossen.



Gemeinsam kämpfen sie für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am sozialen Leben. Für seinen hartnäckigen Einsatz wurde das Netzwerk Inklusion erst kürzlich mit dem Sozialpreis des Main-Kinzig-Kreises ausgezeichnet. Im Rahmen ihrer Sommertour tauschte sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert mit Silvia Brand, Jeanette de Sousa und Denise Seyfried aus.

Das Netzwerk Inklusion bietet unter dem Dach der Lebenshilfe Vorträge und Workshops an, berät betroffene Familien und hat das Ziel Inklusion in der Öffentlichkeit voranzutreiben. Das Netzwerk entstand 2016 aus einer Elterninitiative, die zuvor maßgeblich an der Gründung der inklusiven ganztägigen Sophie-Scholl-Schule Hanau beteiligt war. Träger der Grundschule in freier Trägerschaft ist das Behindertenwerk Main-Kinzig. In der Theorie besteht auch nach der Grundschule für Kinder mit Beeinträchtigung die Möglichkeit, gemeinsam mit behinderten und nicht-behinderten Gleichaltrigen zu lernen. In der Praxis gibt es aber noch viele Hürden und Stolpersteine bei der inklusiven Beschulung. Zudem gibt es ab der siebten Klasse nicht ausreichend Betreuungsplätze im Hortbereich, so dass eine Beschulung an einer Förderschule für viele der leichtere Weg ist. Für Jeanette de Sousa, Silvia Brand und Denise Seyfried ein klarer Widerspruch zum Inklusionsgedanken. Sie wünschen sich, dass ihre Kinder so „normal“ wie möglich aufwachsen und ihren Fähigkeiten entsprechend am (Schul-)alltag teilnehmen. „Inklusion kommt allen zugute“, sind sie überzeugt.

Neben dem Bereich Schule setzen sich das Netzwerk Inklusion und die Lebenshilfe Hanau für die Einrichtung einer Inklusionsberatungsstelle in Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis ein, wie es sie bereits in Frankfurt oder Kassel gibt. Denn auch im Alltag sind die betroffenen Familien oft mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert und der Weg durch den Bürokratie-Dschungel sei alles andere als einfach. Wenn dann beispielsweise für die (assistierte) Teilnahme an den städtischen Ferienspielen 800 Euro statt 200 Euro zu Buche schlagen, seien viele Familien mit der Situation überfordert. „Das kann wirklich nicht sein. Der Staat darf Familien, die im Alltag viel größere Hürden zu meistern haben, gerade in Betreuungsfragen nicht allein lassen“, betonte Katja Leikert.

Die Abgeordnete zeigte sich vom großen ehrenamtlichen Engagement der Netzwerk-Mitglieder beeindruckt und sicherte ihre politische Unterstützung zu. „Man spürt, mit wieviel Herz Sie für Ihre Kinder kämpfen. Wir alle möchten in einer Gesellschaft leben, die niemanden ausschließt. Das Thema Inklusion muss darum von Anfang an in allen Lebensbereichen mitgedacht werden.“ 

netzwerkinkluso az

Von links: Dr. Katja Leikert, Jeanette de Sousa, Denise Seyfried und Silvia Brand.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de