Main-Kinzig-Kreis plant Errichtung zusätzlicher Notunterkünfte

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Die Unterbringung, Versorgung und Betreuung der geflüchteten Menschen aus der Ukraine ist auch für den Main-Kinzig-Kreis weiterhin eine große Herausforderung und Kraftanstrengung. Dennoch ist es ein zentrales Anliegen, die bisher als Notunterkünfte genutzten vier Sporthallen im Kreisgebiet wieder freizugeben, erklären Landrat Thorsten Stolz (SPD) und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD).



Seit mehr als fünf Monaten suchen zahlreiche Menschen aus der Ukraine den Schutz vor den russischen Angriffen. Auch im Main-Kinzig-Kreis kommen jede Woche etwa 75 Personen an, um vor der Gewalt in Sicherheit zu sein. Etwa 4.500 Geflüchtete aus der Ukraine sind inzwischen offiziell registriert und zwischen Maintal und Sinntal untergebracht. Davon sind über 400 Menschen jeweils vorrübergehend in den vier Sporthallen einquartiert, der überwiegende Teil in privaten Wohnungen und Gemeinschaftsunterkünften des Main-Kinzig-Kreises. Zudem haben eine große Zahl an Menschen privat bei Freunden, Bekannten und Verwandten eine Bleibe gefunden.

„Unser besonderer Dank gilt den haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie den Vermietern, die mithelfen, diese Situation zu organisieren. Es ist eine enorme Herausforderung, die nur gemeinsam bewältigt werden kann“, appellieren Landrat Thorsten Stolz und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler für eine fortgesetzte Solidarität. In dem Bewusstsein, dass diese Mammutaufgabe nicht immer reibungslos und störungsfrei zu bewältigen ist. „Auch wenn es an der einen oder anderen Stelle etwas holprig war, so sind wir insgesamt äußerst zufrieden. Zumal innerhalb kürzester Zeit mehr Hilfesuchende in das Kreisgebiet gekommen sind als im Jahr 2015 aufgrund der Flüchtlingskrise“, ergänzt der Landrat.

Vor dem Hintergrund der jetzt wieder steigenden Zuweisungen durch das Land Hessen, hat der Kreisausschuss beschlossen, zur Unterbringung der Geflüchteten wieder stärker die Städte und Gemeinden einzubinden und zusätzlich nach weiteren zu Möglichkeiten suchen. „Wir sind weiterhin gemeinsam gefordert, auf diese Weise unseren Beitrag zur Unterstützung der betroffenen Menschen zu leisten“, bekräftigen Thorsten Stolz und Susanne Simmler den Schulterschluss und danken den Kommunen für die bisher geleistete Unterstützung und Mitwirkung.

Eine hohe Priorität legt der Main-Kinzig-Kreis auf die Freigabe der aktuell noch als Flüchtlingsunterkünfte genutzten vier Sporthallen. „Wir kennen die damit verbundene Problematik und die Belastung für die betroffenen Vereine und Schulen“, erklären der Landrat und die Erste Kreisbeigeordnete. Die aktuelle Situation sei ohne Beispiel und sehr belastend, aber vor allem für die Menschen aus der Ukraine, die vor Bomben und Zerstörung fliehen.

Main-Kinzig-Kreis plant die Errichtung zusätzlicher Notunterkünfte

Die Kreisverwaltung kümmert sich seit Monaten mit vollem Einsatz um die Beschaffung und Vermittlung von privatem Wohnraum für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer. Doch die Kapazitäten und Freiräume sind inzwischen oft ausgeschöpft. Um weitere Vorsorge zu treffen, prüft der Main-Kinzig-Kreis als Alternative zusätzliche Notunterkünfte in Leichtbauweise errichten zu lassen. Diese Räume werden so konzipiert, dass sie kurzfristig über einen längeren Zeitraum nutzbar sind und so die Kapazitäten in den derzeit noch bewohnten Sporthallen zu ersetzen.

Wie der Landrat und die Erste Kreisbeigeordnete erklären, sei kurzfristig nicht mit deutlich sinkenden Flüchtlingszahlen zu rechnen. „Wenn wir die weiterhin unverminderte Härte und Brutalität dieses Krieges in den Nachrichten sehen, müssen wir uns im Klaren sein: Unsere gesamtgesellschaftliche Hilfe und unsere breite Solidarität werden langfristig und in großem Umfang vonnöten sein. Seit Februar erleben wir ständig neue Herausforderungen, aus denen sich neue Notwendigkeiten ergeben“, betonen Thorsten Stolz und Susanne Simmler.

„Das Team der zentralen Anlaufstelle schöpft alle Möglichkeiten aus und zeigt sich dabei sehr engagiert, kreativ und motiviert“, beschreiben Landrat Thorsten Stolz und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler die aktuelle Lage. Um diese Ausnahmesituation zu meistern, sei die verlässliche und anhaltende Unterstützung aller Ebenen des Zusammenlebens erforderlich, von den Verwaltungen über die Bürgerschaft bis hin zur Wirtschaft.

Wer über leerstehenden Wohnraum im Kreisgebiet verfügt und diesen mittelfristig – also drei Monate und mehr – für geflüchtete Personen zur Verfügung stellen möchte, kann sich gerne direkt bei seiner Heimatkommune oder beim Main-Kinzig-Kreis über ein Onlineformular unter www.mkk.de melden. Zum Meldeformular für Wohnraum.  Für konkrete Fragen zu dem Thema steht eine separate Rufnummer des Main-Kinzig-Kreises zur Verfügung. Diese ist zu erreichen unter 06051 9741-40900 von Montag bis Freitag 08:30 Uhr bis 12:00 Uhr sowie von Montag bis Donnerstag 13:30 Uhr bis 15:00 Uhr.

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Die Notunterkunft in der Sporthalle Birstein soll nach dem 31. August wieder abgebaut werden.


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