SPD informiert sich bei Lokomotivhersteller Alstom

Politik
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Mit dem 9-Euro-Ticket machten sich viele Mitglieder des Arbeitskreises Mobilität der SPD Main-Kinzig bei warmen Temperaturen auf den Weg nach Kassel zu Alstom.



Schwerpunkt von Alstom liegt auf der Herstellung von Schienenfahrzeugen. Am Standort Kassel, dem ehemaligen Henschel Werk, werden schon seit 1848 Lokomotiven gebaut. Diese Tradition wird nach dem Wechsel von Bombardier zu Alstom auch weiterhin dort fortgeführt, wobei heute allgemein viel mehr Zubauteile in einer Lokomotive verbaut werden, die nicht mehr in Kassel selbst gebaut werden.

Am Werk angekommen, wurden die Teilnehmenden vom Standortleiter Thomas Rendler empfangen. Dieser zeigte auf, dass in Kassel nicht nur Lokomotiven entwickelt und produziert, sondern auch bestehende Lokomotiven repariert und die Kunden in der Garantiezeit betreut werden. Neben Standortleiter Rendler waren auch Vertreter aus dem Vertrieb, dem Engineering, der Fertigung und der Qualitätssicherung anwesend, die den Teilnehmenden Rede und Antwort standen. Alle gaben einen Einblick in das Produktportfolio und technische Besonderheiten. Besonders spannend waren die sog. Dual-Power-Lokomotiven oder die Ausstattung mit einem sog. Last-Mile-Motor.

Großes Hauptthema, welches die Beteiligten diskutiert haben, ist die fehlende Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gegenüber der Straße. Die Vertreter von Alstom und die Mitglieder des AK Mobilität waren sich einig, dass die Verlagerung sowohl im Personen- als auch Güterverkehr von der Straße auf die Schiene für die Verkehrswende von entscheidender Bedeutung ist. Die Politik müsse hierfür jedoch noch viel mehr machen. Dies betrifft einerseits die Zulassungsprozesse, die sehr lange dauern, sehr teuer und durch sehr viele unterschiedliche nationale Systeme geprägt sind. Dies zeigt sich schon durch die unterschiedlichen Stromnetze wie Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC) in den Staaten, betrifft aber auch die verschiedenen Zugsicherungssysteme. Aber auch bezüglich des Ausbaus von Schienenstrecken wurden viele Problembereiche identifiziert, die gegenüber dem Transport auf der Straße einen Nachteil begründen. Hierfür muss auch deutlich mehr Geld in den Schienenausbau investiert werden.

Die Vertreter von Alstom erläuterten dabei, dass physikalisch die Schiene mit Oberleitung aus Umwelt- und Klimaschutzaspekten die effizienteste Lösung sei. Gerade auch die Rückspeisung vom Strom beim Bremsen (Rekuperation) ist ein großer Vorteil für den Betrieb. Auch die Vertreter des AK Mobilität gaben Einblick in ihre Erfahrungen und sprachen sich für einen Vorrang der Schiene aus. Nach dem spannenden Austausch wurden die Teilnehmenden unter Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen durch die Fertigung und ihre verschiedenen Stationen geführt. Dort durften sie auch einmal eine fast fertige Lokomotive der Baureihe Traxx 3 von innen besichtigen. Nach einem aufregenden Tag mit vielen Einblicken aber auch in der Erkenntnis von bestehenden Problemkreisen fuhren die Mitglieder des AK Mobilität wieder mit dem Zug zurück in den Main-Kinzig-Kreis.

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