Unterführung finanzieren und realisieren

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„16 Millionen Euro möchte die Bahn von den Gemeinden Linsengericht oder Gelnhausen, andernfalls wird die Bahnunterführung am Gelnhäuser Bahnhof auf der Linsengerichter Seite geschlossen“, sagt Jakob Mähler, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion.



„Dies ist ein nicht hinnehmbarer Vorgang , der bereits vielfach kritisiert wurde. Mit einem Antrag im Kreistag möchten wir nun deutlich machen, dass der Erhalt der Unterführung immanent wichtig ist.“

Aktuell führt die Bahn einen viergleisigen Ausbau der Bestandsstrecke durch, in dessen Zuge auch der Bahnhof in Gelnhausen umgebaut wird: „Im Rahmen des Umbaus hat die Bahn den Kommunen Gelnhausen und Linsengericht mitgeteilt, dass ein neuer Verkehrskreuzungsvertrag vereinbart werden muss. In diesem steht, dass Gelnhausen oder Linsengericht stolze 16 Millionen Euro dafür zahlen sollen, dass die Unterführung auf der Linsengerichter Seite erhalten bleibt.“ Das Verhalten der Bahn sei völlig unverständlich, ebenso die Erklärung, es handele sich beim Ausbau der Bahnstrecke um ein reines Fernverkehrsprojekt: „Der Bahnhof in Gelnhausen ist ein reiner Regionalbahnhof. Dennoch wird er im Rahmen des viergleisigen Ausbaus umgebaut“, stellt Mähler klar.

Deswegen hat die Grüne Kreistagsfraktion einen Antrag zur kommenden Kreistagssitzung gestellt: „Wir wollen erreichen, dass sich der Kreistag hinter die Kommunen Gelnhausen und Linsengericht stellt und deutlich macht, dass ein beidseitiger Zugang zum Gelnhäuser Bahnhof auch zukünftig erhalten bleiben muss.“ Denn die Realität sei, dass viele Menschen jeden Tag die Unterführung nutzen: „Eine Schließung der Unterführung würde bedeuten, dass die Menschen nicht mehr von Linsengericht aus in der Lagerhausstraße parken können, sondern stattdessen über die Westspange zur Gelnhäuser Seite fahren und dort auf den begrenzten Parkmöglichkeiten parken müssen.“ Auch die bestehenden Busverbindungen müssten geändert werden, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Die Vorstellungen der Bahn gehen an der Lebensrealität der Menschen vorbei. Es ist außerdem nicht vorstellbar, dass Gelnhausen oder Linsengericht 16 Millionen Euro aufbringen können, ohne dass am Ende die Bürgerinnen und Bürger durch Steuererhöhungen zusätzlich belastet werden.“

Deswegen möchte die Grüne Kreistagsfraktion auch erreichen, dass sich der Kreisausschuss an die zuständige Stelle des Bundes sowie an die Deutsche Bahn herantritt und deutlich macht, dass die Finanzierung weder von Gelnhausen noch Linsengericht getragen wird und es deswegen eine Lösungen seitens des Bundes oder der Bahn benötigt: „Es benötigt deutliche Zeichen und den politischen Druck, um die Bahn zu einem Umdenken zu bewegen, damit die Unterführung am Ende sowohl finanziert als auch realisiert wird“, so Mähler abschließend.


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